Montag, 1. Dezember 2008

Was Doping dem Schach bringt

"Um nicht mehr nur immer mitleidig belächelt, sondern endlich auch als richtige Sportart anerkannt zu werden, ist im Schach Doping nicht etwa verboten sondern ausdrücklich erwünscht. In Speziallaboren werden leistungsfördernde Mixturen kreiert und an experimentierfreudige Spieler weitergereicht. Besonderer Beliebtheit erfreut sich derzeit ein Cocktail aus Red Bull, Ziegenmilch, verquirltem Eigelb und Jamaika-Rum garniert mit Kaffebohnen. Russische Großmeister verwenden allerdings traditionell ausschließlich Wodka pur. Spezialisten erforschen derzeit auch die Möglichkeit der Injektion zusätzlicher Gehirnmasse zur Steigerung des Denkvermögens."

Soweit aus aktuellem Anlass, was die Uncyclopedia zum Thema Doping im Schach (der Rest des Artikels ist übrigens lustiger) weiß. Eine mögliche Folge von Iwantschuks Flucht hat aber Olaf Teschke als erster online beschrieben: Bronze ginge von den USA (deren Kamsky Iwantschuk schlug) an Ungarn, das mit Ausnahme Lekos (der Iwantschuk unterlag, was sich aber nun als goldwert herausstellen könnte) blass blieb, in Dresden außer der Ukraine nur einem weiteren Top-Ten-Team begegnete und knapp unter der Eloerwartung abschnitt. Ich denke, Leko, Polgar, Almasi, Balogh und Berkes wäre es peinlich, auf diese Weise zu einer Medaille zu kommen. Aber sie werden sich nicht wehren können, wenn die FIDE mit ihrer Antidopingpolitik radikal ernst macht.

(Nachtrag) Shaun Press, einer der 2004 in Calvia für die Testverweigerung bestraften Spieler, hat Iwantschuk in Dresden nach Runde elf beobachtet, wie er außer sich auf einen Betonpfeiler eintrat, und meint, es sei fast ein Wunder, dass er sich dabei nicht die Zehen brach.

(Nachtrag) Während die deutsche Chessbase-Seite noch immer unter der Titelzeile "Sportbürokraten zerstören das Schach" den Anschein zu erwecken versucht hat, als wäre mein Artikel in der FAZ sensationsheischend (für dpa kann ich nichts, auch nicht dass dort behauptet wird, die FIDE habe Dopingproben 2003 eingeführt), hat die englischsprachige Seite nun ihre Hausaufgaben gemacht und den Sachverhalt genauso dargestellt.

Akopjan oder Sargissjan?

Dass die Absage des Grandprixturniers in Katar den Rauswurf von Al-Modiakhi aus der Serie nach sich zieht, war abzusehen. Wer seinen Platz in immerhin noch drei von vier Turnieren einnimmt, ist nicht so deutlich, wurde von Iljumschinow in Dresden aber zumindest angedeutet: Wenn Jerewan das ursprünglich für Elista vorgesehene Turnier im August 2009 übernimmt, werde der armenische Schachverband auch einen Spieler nominieren können. Lewon Aronjan ist bereits im Grandprix. Am ehesten wird es Wladimir Akopjan sein, der ab der Januarliste wieder über 2700 steht. Oder, falls der zuletzt fast nur noch Mannschaftsturniere spielende Akopjan keinen Ehrgeiz hat, Gabriel Sargissjan. Wenn die anderen Spieler nicht protestieren, sollte der armenische Nachrücker, wenn auch ohne Streichresultat, um die Grandprixendwertung und einen der beiden ausgelobten Plätze im Kandidatenturnier 2010 mitspielen dürfen.

Bis zum Erbrechen

"Jedes Kind ist ein Genie. Jedes Genie ist ein Kind." So stand es über dem meisteingesetzten Imageplakat der Schacholympiade zu lesen. Als Imagebringer waren Kinder in Dresden willkommen. Gut behandelt wurden sie deshalb noch lange nicht.

Bei der Eröffnungsfeier in der Eishalle "Freiberger Arena" trugen Kinder die Fahnen der FIDE und der teilnehmenden Staaten. Das wurde vorher ausführlich geprobt. Bis zu ihrem Auftritt wurden die Kinder zusammengepfercht und nicht nur mal eben ein Viertelstündchen lang. Während der Willkommensrede der Oberbürgermeisterin wurden Rufe laut, "lasst endlich die Kinder frei!" Als es dann endlich so weit war, kotzten einige von ihnen vor Übelkeit aufs Eis, was in den Fotos bei Chessbase nicht so genau dokumentiert ist. Aber was das Komischste ist: Obwohl die unwürdige Behandlung einigermaßen die Runde machte, fand der Schachblogger nirgends eine verlinkbare Quelle - und hat es darum selbst mal aufgeschrieben.

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