Dienstag, 4. August 2009

Die Ranglisten der Bundesliga sind da

Die Aufstellungen der deutschen Bundesligisten der neuen Saison (hier noch die alten) sind eingetroffen (BL-Ranglisten (xls, 66 KB) / hier nun online) und beantworten einige gestellte und ungestellte Fragen.

1. Wo bleiben die Tegernseer? Fünf erstklassig
Wolokitin spielt wieder für Katernberg, Bönsch und Stangl wieder (wie bis 1995) für Bayern, wo auch Bromberger untergekommen ist, Teske bei Remagen. Zumindest nicht mehr überregional spielen Hertneck, Kindermann, Ribli und Gross.

2. Wo bleiben die Kreuzberger? Nur Lieschen im Oberhaus
Pähtz hat mit Eppingen als einzige einen Erstligaverein gefunden. Nur Tischbierek und Figura (neues Brett eins) und Schilow bleiben nach dem freiwilligen Abstieg. Kalinitschew spielt für Zehlendorf. Nicht mehr überregional aktiv sind Luther, Richter, Shengelia, Sargissian, Socko, Maximenko.

3. Wo wir schon bei den Frauen sind, wie viele sind gemeldet? Fünf Sechs
Das könnte Bundesligarekord sein. Pähtz und Musitschuk bei Eppingen, Cramling bei Emsdetten, Hoolt bei Katernberg, Schöne bei Erfurt und (in der ersten Fassung vergessen) Skripchenko bei Werder.

4. Welche Bretter haben unser Nationalspieler? Niedrigere denn je.
Gustafsson hat bei Baden-Baden gerade mal Ranglistenplatz 13 abgekriegt, Naiditsch kommt beim alten und designierten neuen Meister gerade noch Platz 8. Meier ist bei Werder auf Rang 7 gemeldet. Fridman bei Mülheim-Nord auf Rang 6. Baramidze rankt als Nummer 4 beim HSK am höchsten. Bundesuwe Bönsch kommt bei Bayern immerhin an 5. Chenkin hat gar keinen überregionalen Verein.

5. Und Kritz? Fehlanzeige
Nachdem der von Bönsch vor der Olympiade Ausgemusterte vorige Saison bei Werder nicht zum Einsatz kam, weil er in der USA studiert, ist er nun gar nicht mehr gemeldet. Er bleibt aber Werder als Mitglied verbunden.

6. Wo spielen die alten Recken? Tief, sehr tief.
Jussupow ist bei Solingen weiter nach unten gerutscht, nämlich auf Rang 7. Ftacnik findet sich beim HSK sogar erst auf Nummer 9. Hübner ist bei Remagen von 7 auf 6 vorgerückt.

7. Und wer fordert die Jugend? Wenn überhaupt dann Emsdetten.
Die Emsländer lassen Giri am Zweiten spielen. Dagegen stuft Eppingen Braun von 2 runter auf 8 und Bindrich von 6 runter auf 9.

8. Wer wird Meister? Baden-Baden
Zwölf Leute über 2670 plus Gusti, Dautow, Schlosser - das wird zu 85 Prozent ausreichen. Mülheim oder Werder bräuchte einen Lauf und einen guten Tag gegen Baden-Baden. Kann passieren, wahrscheinlich ist es nicht.

9. Wer steigt ab? Endlich eine Frage!
Tegel ist zu schwach. Aber allen anderen ist es zuzutrauen. Die halbe Liga muss sich vorsehen. Es verspricht spannend zu werden.

Hickls Welt

Inzwischen habe ich die Nullnummer von Jörg Hickls neuer Zeitschrift „Schachwelt“ (PDF: Achtung 11 MB) durchgesehen. Den hier im Blog schon erschienenen Leserkommentaren möchte ich nur das zufügen: An Raj Tischbiereks und Dirk Poldaufs „Schach“ reicht die neue Zeitschrift nicht heran. Das will sie aber auch nicht. Ihre Kernzielgruppe sind eindeutig nicht die aktivsten Spieler über 2000 Elo, sondern Hobbyspieler, die etwas lernen und niveauvoll über Schach unterhalten werden wollen, ohne spieltechnisch überfordert zu werden. Freilich wollen und sollen auch sie als Leser über die Interessen der Autoren im Bilde sein.

Der eklatanteste Fall in der Nullnummer ist eine euphorische Vorschau von Gerald Hertneck auf das Open in Bad Wiessee, das heuer nach langem wieder von Horst Leckner verantwortet wird. Leckner war vorher der Money Man des TV Tegernsee, bei dem sich Hertneck in den letzten mehr als zehn Jahren etwas zuverdient hat. Unter dem Stück steht dann auch eine von Leckner geschaltete Anzeige. Und wer genau hinsieht, erkennt auch Hertnecks Text als solche gekennzeichnet.

Wenig subtiler ist ein ausführlicher Fotobericht eines Teilnehmers über eine von Hickl selbst organisierte Schachreise nach Indonesien. Da hätte gut Eigenanzeige oder In eigener Sache drüber stehen können. Artur Jussupows Beitrag ist auch nicht ganz uneigennützig, sondern wirbt für die von ihm wesentlich mitgestaltete Chesstiger-Schachschule. Bei Sebi Siebrechts Bericht von den Dortmunder Schachtagen (der gegenüber Poldaufs toller Rückschau in „Schach“ abstinkt) wäre ein klarer Hinweis angebracht gewesen, dass er vom Veranstalter in Dortmund als Kommentator bezahlt wurde. Eine Anzeige für Schachbücher (von deren Vertrieb "Eurochess", vulgo Stamer) habe ich entdeckt. So sieht es nicht nach Zufall aus, dass genau Titel der beworbenen Reihe („Gefährliche Waffen“) im Rezensionsteil besprochen werden, wobei zumindest eines davon als für Vereinsspieler wenig geeignet beurteilt wird.

Interessenkonflikte sind in unserer relativ überschaubaren Schachszene kaum zu vermeiden. In einem redaktionellen Produkt gehören sie nicht verschwiegen sondern transparent gemacht. In diesem Sinne: ich schreibe für die „Schach“ (die auch nicht alle Interessenkonflikte immer offen legt) und in der nächsten, dann auch gedruckt erhältlichen Ausgabe der „Schachwelt“.

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