Wie überflüssig ist das Damenproblem?
Das Schachspiel verschafft nicht nur uns, die Schach spielen, Ablenkung von der Wirklichkeit, sondern auch Mathematikern eine Reihe anscheinend ausreichend interessanter Probleme. Das vielleicht bekannteste lautet, wie viele Möglichkeiten es gibt, eine größtmögliche Zahl Damen auf einem Brett anzuordnen, ohne dass sie einander schlagen können. Die Fachwelt kennt es unter dem Namen Damenproblem (Wiki-Eintrag).
Auf unseren 64 Feldern gibt es 92 Lösungen, acht Damen ohne gegenseitige Schlagmöglichkeit anzuordnen. Nun ist das schon seit 1850 bekannt. Kürzlich haben DresdnerMathematiker Computerwissenschaftler die Lösung für ein 26x26-Felderbrett errechnet (wen´s interessiert: 2 789 712 466 510 289, also mehrere Billiarden). Fast ein halbes Jahr haben sie und ihre Computer (und, wie Permanent_Brain anmerkt, anscheinend auch die vernetzten Heimcomputer von Computerzeitspendern) daran herum getan. Die entsprechende Meldung auf dem Heise-Ticker reizte eine Vielzahl von Lesern zu Kommentaren, von denen wiederum viele sich darüber ereiferten, dass sich die immerhin staatlich alimentierten Wissenschaftler nicht realitätsnäheren Problemen widmeten. Gerechtfertigt haben sie sich, etwa für diesen überflüssig in die Länge gezogenen Artikel in der Berliner Zeitung (auch Journalisten haben offenbar ein Realitätsproblem), damit, dass es um die Entwicklung spezieller Prozessoren (FGPA) und einen aussagekräftigen Test von deren Leistungskraft gegangen sei. Dass aber schon die Lösung für das 25x25-Felder-Brett vor fünf Jahren vom gleichen Institut kam, deutet schon darauf, dass auch diese Mathematiker Forscher mal einen Reality-Check bräuchten.
Auf unseren 64 Feldern gibt es 92 Lösungen, acht Damen ohne gegenseitige Schlagmöglichkeit anzuordnen. Nun ist das schon seit 1850 bekannt. Kürzlich haben Dresdner
schachblogger - 8. Aug, 16:26