Sonntag, 28. März 2010

Smyslows Glück

Ein erfülltes Leben zwischen Schach, Musik und Familie ist am Samstag in Moskau zu Ende gegangen. Noch vor kurzem bei relativ guter Gesundheit verbrachte Wassili Smyslow nur seine letzten Tage im Spital und konnte seinen 89.Geburtstag am vorigen Mittwoch, anders als manche Meldungen behaupten, wohl nicht mehr feiern.

Als Spieler profitierte Smyslow davon, dass das Schachleben in der UdSSR während des Kriegs nicht zum Erliegen kam, sondern er in seinen frühen Zwanzigern wertvolle Erfahrungen sammeln konnte. Dass er zwischen 1945 und 1949 noch nicht durchstartete (obwohl er das WM-Turnier 1948 immerhin als Vize beendete), dürfte daran liegen, dass er in diesen Jahren noch mit einer Sängerkarriere liebäugelte und sich erst nach einer Absage des Bolschoi auf Schach konzentrierte.

Mir istwar bisher niemand bekannt, der mit Smyslow in irgendeiner Weise verfeindet war (was MiBu und Haeberlin in ihren Kommentaren schildern, war vor meiner Zeit). Sehr im Unterschied zu Michail Botwinnik, mit dem er sich drei epische WM-Kämpfe lieferte. An deren Ende war Smyslow unterm Strich zwar einen Punkt vorne, hatte den Weltmeistertitel aber nur für ein Jahr. Botwinnik reichte 1954 als Titelverteidiger ein remis, wurde 1957 von Smyslow überzeugend geschlagen, konnte sich aber dank des umstrittenen Revancherechts 1958 den Titel von einem mit einer Lungenentzündung kämpfenden Gegner zurückholen.

Die Ungerechtigkeit des Systems war nicht zu übersehen, und niemand hatte mehr darunter zu leiden als Smyslow. Doch er klagte nicht. Er hatte sich als Weltmeister in die Schachannalen geschrieben, und das genügte ihm. Er braucht seinen Frieden nicht erst noch zu finden.

Jenbach hält das Tempo

In der österreichischen Liga läuft Jenbach weiter stramm auf den Titel zu. Am Samstag erwies sich Baden den Tirolern als zuvorkommender Gastgeber (und nicht nur da: der Festivalcharaker der Veranstaltung, die mit einem Blitz im Casino am Freitag und einer Simultanshow in der Badener Fußgängerzone los ging, stieß auf allerlei Lob - Fotos hier) und ebnet ihnen mit einer 2,5:3,5-Niederlage den weiteren Weg. Drei Mannschaftspunkte und 4,5 Brettpunkte beträgt das Polster der Überraschungsmannschaft dieser Saison nun drei Runden vor Schluss (zur Liveübertragung). Der Durchmarsch soll am Dienstag abend aber noch nicht vorbei sein, verriet Philipp Schlosser dem Schachblog. Eine Fernwanderung ist im Fall des Titels angekündigt, weshalb er neuerdings regelmäßig in den Fitnessclub geht. Alle Achtung, von der lieblichen Kurstadt Baden bei Wien ist es ein weiter Heimweg nach Tirol. Aber ach wo: Für manche Schachspieler ist eine Umrundung des Achensees (ca. 25 Kilometer) schwerer als eine starke Ligasaison hinzulegen.

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