Schachblog
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2011-09-21T08:17:58Z
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2000-01-01T00:00:00Z
Schachblog
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Das war´s
http://schach.twoday.net/stories/6300108/
Seit 1438 Tagen kämpft der Schachblogger hier für eine bessere Schachwelt. Nicht immer mit Erfolg. Ach weh, in den seltensten Fällen mit Erfolg. <br />
<br />
Die Dortmunder Vereinigung "Friends of Italian Opening" darf, anders als der Schachblogger lange glaubte, weiterwursteln wie bisher. Die unsägliche Nullminutenkarenz gilt bei vielen Wettbewerben noch immer. Handygeräusche führen nach wie vor zur Höchststrafe. Ein Comeback von Igor Chenkin in der Nationalmannschaft ist nicht ausgeschlossen. Ein von Außerirdischen Entführter leitet weiterhin den Weltverband. Ein Hamburger Softwarehaus bestimmt unverändert, wer und was Aufmerksamkeit und Anerkennung kriegt. Und das Schlimmste: dem Schachblog hat ein tierlieberer Kollege hat in den Beliebtheitscharts <a href="http://top.twoday.net/?modTopListName=sitesBySumRankPerMonth">http://top.twoday.net/?modTopListName=sitesBySumRankPerMonth</a> den Rang abgelaufen. <br />
<br />
Nun zieht der Schachblogger die Konsequenzen. Der Schachblog wird abgedreht. Aber nur um an anderer Stelle, vielleicht ohne einige Spitzen und Insidereien, dafür gegen ein geringes Honorar weitergeführt zu werden. Nämlich auf dem Blog von Jörg Hickls noch junger Zeitschrift Schachwelt: <a href="http://www.schach-welt.de/blog.html">http://www.schach-welt.de/blog.html</a> <br />
<br />
Der Schachblogger kommt einfach nicht aus seiner Haut. An seiner neuen Wirkungsstätte hat er alle Hände voll zu tun, die Schach-WM zu retten. Auf einer bulgarischen Jobbörse entdeckte er das Stellenangebot der WM-Organisatoren, die händeringend einen PR-Profi suchen. Und wie sich nach Anands strapaziöser Autoanreise nach Sofia die Chancengleichheit wiederherstellen lässt, erfährt man natürlich auch. Wer lieber den anderen, tierlieberen Schachblogger liest, kommt dort übrigens ebenfalls zu seinem Recht. Ilja Schneider bloggt mit über die WM. <br />
<br />
Ende gut, alles gut: Auf Wiedersehen auf dem Schachwelt-Blog. <a href="http://www.schach-welt.de/blog.html">http://www.schach-welt.de/blog.html</a>
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2010-04-20T10:02:00Z
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Unglaubliches aus Dortmund
http://schach.twoday.net/stories/6298767/
Nun kam doch gerade irgendein Witzbold auf die Idee, den Schachblog und dessen Leser hochzunehmen. Eine vorgebliche Pressemitteilung zu den Dortmunder Schachtagen wurde nicht vom Spamfilter abgefangen sondern fand geradewegs in den Mailordner. Von den sechs aufgeführten Teilnehmern des GM-Turniers, die <a href="http://schach.twoday.net/stories/6190339/">hier seit Monaten publik sind</a>, stimmen nur zwei. Die geschassten Veranstalter Koth und Kolbe sind auf dem täuschend echten Schreiben, das früheren Pressemeldungen aus Dortmund bis hinein in den kohlmeyernden Ton (selbst das primitive Logo sieht aus, wie schon x-mal gesehen) gleicht, unverändert am Ruder. Lesen Sie selbst: <br />
<br />
"Weltklasse-Großmeister kämpfen um die Dortmunder Schachkrone<br />
<br />
Dortmund. Vom 15. bis 25. Juli 2010 schaut die Schachwelt wieder auf Dortmund. Sechs Weltklasse-Großmeister kämpfen beim Sparkassen Chess-Meeting 2010 es ist die 38. Auflage der Internationalen Dortmunder Schachtage um den Turniersieg. Die Besucher von Deutschlands traditionsreichstem klassischem Schachturnier erwartet im Theater Dortmund ein erstklassig besetztes Teilnehmerfeld:<br />
Allen voran startet Rekordsieger Wladimir Kramnik, um seinen Titel vom Vorjahr zu verteidigen. Der dreifache Weltmeister befindet sich in Topform und ist aktuell die Nr. 3 der Weltrangliste. In Dortmund ist der 34-jährige Russe zweifellos der große Favorit und wird alles daran setzen, ein besonderes Jubiläum zu feiern, nämlich das bedeutendste Turnier auf deutschem Boden zum zehnten Mal zu gewinnen.<br />
Zum dritten Mal zu Gast im Revier ist der aktuell beste Spieler aus Aserbaidschan, Shakhriyar Mamedyarov. Shak gilt als einer der besten Taktiker der Welt. Mit seinem kompromisslosen Spiel hat es der 25-jährige in die Top Ten der Weltrangliste geschafft und nimmt aktuell den sechsten Platz ein. In seiner schachbegeisterten Heimat ist Mamedyarov spätestens seit dem Mannschafts-Gold bei der EM 2009 ein Held.<br />
Mit Ruslan Ponomariov beehrt ein Weltmeister die Reviermetropole. Der 26-jährige Ukrainer gewann 2002 das FIDE-Championat, das parallel zur klassischen WM ausgetragen wurde. Der 15. der Weltrangliste gilt als universeller Spieler, der nur schwer zu schlagen ist und trotz seines jungen Alters über viel Kampferfahrung verfügt. Dementsprechend gehört Ponomariov zu den Geheimfavoriten, obwohl er zum ersten Mal in Dortmund antritt.<br />
Ohne Peter Leko wäre das Sparkassen Chess-Meeting kaum vorstellbar. In Dortmund ist er groß geworden und hier hat er schon drei Mal gewonnen. Der Ungar gehört seit über einem Jahrzehnt zur Elite des Schachs und befindet sich mit 30 Jahren in der Blüte seines Schaffens. Die Nr. 18 der Weltrangliste wird auch dieses Jahr ein gehöriges Wort um den Turniersieg mitreden.<br />
Die deutschen Farben vertritt Arkadij Naiditsch. Die Nummer eins der deutschen Rangliste schrieb 2005 Geschichte, als er als erster Deutscher und mit 19 Jahren gleichzeitig als jüngster Spieler das Sparkassen Chess-Meeting gewann. Inzwischen ist der Dortmunder 24 Jahre alt und hat sich in der Weltspitze etabliert. Zur Zeit nimmt er Platz 41 der Weltrangliste ein.<br />
Die weiteste Anreise unter den Spielern steht Quang Liem Le bevor. Der 19-jährige Vietnamese erkämpfte sich die Teilnahme durch den Sieg beim Aeroflot-Open in Moskau im Februar dieses Jahres. Le feierte als Jugendlicher zahlreiche Erfolge u.a. U14 Weltmeister und gilt als Riesentalent in Asien. Mit seinem unbekümmerten Stil könnte er bei seiner ersten Teilnahme an einem Superturnier für Furore sorgen. In der Weltrangliste nimmt Le Platz 42 ein.<br />
Mit diesen sechs Spielern erreicht Dortmund 2010 einen Schnitt von derzeit 2734 Elo-Punkten. Dies entspricht der Turnierkategorie 20. Das Sparkassen Chess-Meeting gehört damit zu den stärksten Turnieren, die dieses Jahr weltweit ausgetragen werden."<br />
<br />
Wenn nicht bald ein Dementi folgt, ist das das Letzte. Nämlich das letzte, was Sie auf diesem Blog gelesen haben.
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2010-04-19T16:19:00Z
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Hilgert mag es zweitklassig
http://schach.twoday.net/stories/6292488/
Delmenhorst war bis in die Neunzigerjahre eine Festgröße der Bundesliga. Nun ist der Bremer Vorort mit einer rundumerneuerten jungen Mannschaft wieder da. Aber so richtig groß ist die Lust auf die Liga nicht. Die Heimspiele will man schon einmal dem künftigen Reisepartner abtreten, als Beitrag zur Saisonfinanzierung. Wie schwer die nämlich ist, lässt sich dem Kommentar von Lowscore entnehmen. <br />
<br />
Die anderen Aufsteiger aus den Zweiten Ligen sind alle erstmals oben. Deutlich verstärken, um Chancen auf den Klassenerhalt zu haben, müssen sie sich alle. Ob Polonia Griesheim nun auch die letzten hessischen Spieler ersetzt, weist sich nach Meldeschluss im Juli. <br />
<br />
Der Meister der Zweiten Liga West Porz hat erwartungsgemäß verzichtet. Mäzen Wilfried Hilgert macht mit der Bundesliga so rasch keinen Frieden. <br />
<br />
Hier im Überblick alle überregionalen deutschen Auf- und Absteiger, vorbehaltlich etwaiger Rückzüge in den nächsten Wochen und dem Ausgang der noch nicht abgeschlossenen NRW-Liga:<br />
<br />
In die 1. Schachbundesliga steigen auf: <br />
<br />
SK Delmenhorst<br />
SC Hansa Dortmund (Porz verzichtet)<br />
Nickelhütte Aue<br />
SV Griesheim <br />
<br />
Aus der 1.Schachbundesliga steigen ab: <br />
<br />
FC Bayern München<br />
SV Heidelberg Handschuhsheim<br />
Erfurter SK<br />
SK König Tegel <br />
<br />
In die 2.Schachbundesliga steigen auf:<br />
SSC Rostock 07<br />
SV Werder Bremen II<br />
SC Rotation Pankow<br />
USV Chemnitz<br />
SF Schöneck<br />
SV Hockenheim<br />
SC Bad Königshofen<br />
Fortuna Regensburg (FC Bayern München II darf nicht aufsteige da die erste Mannschaft bereits in dieser Klasse spielt)<br />
SV 03/05 Koblenz<br />
SK Schmiden Cannstatt<br />
NRW-Aufsteiger I (NRW spielt die letze Runde erst demnächst)<br />
NRW-Aufsteiger II (NRW spielt die letze Runde erst demnächst) <br />
<br />
Aus der 2.Schachbundesliga steigen ab:<br />
SK Norderstedt<br />
Königsspringer HH<br />
SC Tempo Göttingen<br />
Godesberger SK<br />
Aachener SV 1856<br />
SV Wattenscheid II<br />
NT Nürnberg<br />
SC Leipzig Gohlis<br />
SK Passau<br />
SC Krumbach<br />
SvG Saarbrücken<br />
SF Stuttgart
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2010-04-15T14:58:00Z
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Karpows Freunde
http://schach.twoday.net/stories/6292119/
Demnächst wird er 59, unser Exweltmeister. Aber von wegen Altenteil. Unausgelastet fühlt er sich. FIDE-Präsi will er werden. Und hört, hört. Karpow ist auf Facebook <a href="http://www.facebook.com/group.php?v=wall&ref=ts&gid=105930049441471">http://www.facebook.com/group.php?v=wall&ref=ts&gid=105930049441471</a>, wo sich schon seine Anhänger scharen. Einige große Verbände (u.a. der deutsche, französische, US-amerikanische und Schweizer Verband) haben ihm gut ein halbes Jahr vor der Wahl bereits ihre Unterstützung versprochen. <br />
<br />
Wie wir wissen, wird von Schachfunktionären in aller Welt die Großzügigkeit von Amtsinhaber Iljumschinow geschätzt. Ganze Kontinente stellen sich hinter ihn, wie Chessvibes berichtet <a href="http://www.chessvibes.com/reports/fide-elections-meaningful-and-meaningless-support">http://www.chessvibes.com/reports/fide-elections-meaningful-and-meaningless-support</a> (in dem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass Karpow seine Facebook-Seite nicht selbst verwaltet, sondern Chessvibes-Autor Arne Moll dafür verantwortlich ist). <br />
<br />
Ich habe hier schon früher darauf hingewiesen <a href="http://schach.twoday.net/stories/6262523/">http://schach.twoday.net/stories/6262523/</a>, dass wir nicht Zeuge eines Wahlkampf sind sondern die Entscheidung im Kreml fällt. Wer FIDE-Präsident bleibt oder wird, hängt davon ab, ob der Russische Verband den russischen Amtsinhaber oder den russischen Exchamp nominiert. <br />
<br />
Wer aber hat eigentlich Iljumschinow ins Spiel gebracht, als der Kalmücke 1995 den wegen Selbstbedienung aus den knappen FIDE-Kassen geschassten Campomanes kurzfristig ablöste? Kein anderer als Karpow. <br />
<br />
Der war damals eigens zum FIDE-Kongress nach Paris gereist, um den in Schachkreisen noch nahezu unbekannten Iljumschinow zu unterstützen. Karpows Wort bedeutete damals viel für die Delegierten. Iljumschinow vergalt es ihm großzügig. Er finanzierte in seinem Steppenstaat Karpows nächstes WM-Match. Und als er den K.o.-Modus für die nachfolgende FIDE-WM einführte, kam Karpow geradewegs ins Finale. <br />
<br />
Der Gouverneur von Kalmückien brüstet sich gerne der vielen Millionen, die er persönlich dem Schach hat zukommen lassen. Wie Iljumschinow zu seinem Vermögen gekommen ist, während sein Volk darbt, ist hier nicht der Punkt. Keiner ist bekannt, der von den ominösen Schachmillionen mehr abbekommen hat, als, Sie können es sich denken: Karpow. Wo bleibt in seiner heute veröffentlichten Mission <a href="http://www.chessvibes.com/reports/karpov-a-champion-of-change">http://www.chessvibes.com/reports/karpov-a-champion-of-change</a> die Dankbarkeit?<br />
<br />
PS: Laut einem Agenturbericht der russischen Presseagentur RIA Novosti nominiert der Russische Verband Iljumschinow. Der Schachblogger prognostiziert, dass der Kandidat des Deutschen Schachbundes (Karpow) vor der Wahl Anfang Oktober einen Rückzieher macht.
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2010-04-15T10:29:00Z
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Die ersten vier
http://schach.twoday.net/stories/6287665/
Direkter Vergleich: <br />
1. Werder 5:1, 2. Baden-Baden 4:2, 3. Solingen 2:4, 4. Müheim-Nord 1:5 <br />
Gegen den Rest der Liga: <br />
1.-2. Baden-Baden und Solingen je 24:0, 3-4. Werder, Mülheim-Nord je 22:2<br />
<br />
Baden-Badens 4,5:3,5 am vorletzten Tag gegen Mülheim war spannend, die Schussphase hier: <a href="http://schachbundesliga.de/magazin/artikel.php?artikel=4061&type=2&menuid=82&topmenu=13">http://schachbundesliga.de/magazin/artikel.php?artikel=4061&type=2&menuid=82&topmenu=13</a><br />
Und die Schachfreunde aus Berlin haben die Spannung bis zum Schlusstag gehalten, indem sie Bayern fast noch den Klassenerhalt überließen, dann aber doch punktgenau Platz zwölf gehalten, wie der Schachzoodirektor berichtet <a href="http://schachzoo.twoday.net">http://schachzoo.twoday.net</a> <br />
Fazit: Es gab schon schwächere Vizemeister und weniger spannende Spielzeiten.
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2010-04-12T19:36:00Z
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Schach-WM beflügelt Hollywood
http://schach.twoday.net/stories/6282688/
Nachdem zuletzt immer wieder Verfilmungen des missratenen Lebens von Bobby F. im Gespräch waren, macht in <a href="http://www.variety.com/">Hollywood</a> derzeit ein Drehbuch die Runde, in dem zwei Osteuropäer, der eine von einem unberechenbaren Manager ferngesteuert, der andere geradewegs vom Kreml, in einem abgelegenen Kaff um die Schach-WM spielen, gewürzt mit Paranoia, wilden Anschuldigungen und anderen Absurditäten. <br />
<br />
<img title="" height="400" alt="Leo-as-Toppy" width="292" src="http://static.twoday.net/schach/images/Leo-as-Toppy.jpg" /><br />
<br />
Für die Hauptrolle in der Screwball Comedy "I Want My Toilet Back" ist ein gewisser Leonardi di C. im Gespräch, der sich eigens einen bulgarischen Bart hat stehen lassen und auf unserem von der GSI-Medienagentur zugespielten Foto während einer Übungspartie am Handy Zugvorschläge von seinem Agenten einholt, aber etwas unsicher ist, ob das regelkonform ist. Die wenn schon nicht brandheiße, so doch noch brühwarme Information stammt von <a href="http://www.kosteniuk.com">Alexandra Kostenjuk</a>, der ein Cameo-Auftritt als Sekundantin versprochen ist.
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2010-04-10T06:49:00Z
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St. Petersburg will nicht
http://schach.twoday.net/stories/6282458/
Mit einem Sieg über 64 Moskau hätte die Mannschaft der Schachschule St. Petersburg um Iwantschuk, Swidler und Movsesian heute in der vorletzten Runde der <a href="http://www.russiachess.org/">Russischen Mannschaftsmeisterschaft</a> selbst noch Meister werden können. Stattdessen wurde an allen Brettern bis zum 20.Zug der Punkt geteilt. Merkwürdig. Dass 64 am Samstag gegen die gemittelt pro Brett 150 Elo schwächere zweite Mannschaft von Saratow verliert, ist auch wegen des bisher souveränen Auftritts kaum zu erwarten. Der mutmaßliche Meister ist übrigens eine sehr internationale Truppe. Gelfand kommt aus Israel, Karjakin war bis vor kurzem Ukrainer, Wang Hao ist Chinese, Caruana spielt für Italien, nur Gratschew und Sawtschenko sind Russen. <br />
<br />
Interessanterweise trat Eljanow am Freitag nicht an - Opfer einer möglichen Nullkarenzregel oder auf dem Weg zu Werders wichtigem Bundesligakampf am Samstag gegen Solingen, in dem es mindestens um die Vizemeisterschaft geht?
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2010-04-09T18:42:00Z
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Neues aus der Provinz
http://schach.twoday.net/stories/6280940/
Der Berliner Schachverband hat einen neuen Präsidenten. An die Stelle von Matthias Kribben ist Carsten Schmidt getreten (<a href="http://www.berlinerschachverband.de/adressen/verband/index.html">so sieht der neue Vorstand aus</a>). Schmidt hat mit großem Engagement Wahlkampf betrieben, Vereine besucht, um ihre Stimmen geworben. Dass er behauptete, andere Vorstandsmitglieder wollten nur weitermachen, wenn er gewählt wird, war wohl geflunkert, wurde aber von einigen geglaubt. <br />
<br />
Kribbens kaum vernommenem Werben um Stimmen zufolge nahm er seinen als schludrig und Schwätzer geltenden Herausforder entweder nicht ernst oder war amtsmüde (oder beides), weil ihm Fernschach im Zweifel oft wichtiger war. 2007 bis 2009 war Kribben zugleich die graue Eminenz hinter dem nominellen Präsidenten Robert von Weizsäcker im Deutschen Schachbund gewesen, war dann aber auch da abgelöst worden von NRW-Verbandschef Weyer. <br />
<br />
Besonders engagiert war Kribben schon seit einiger Zeit nicht mehr, aber er konnte Geld aufstellen. Das brachte Berlin unter anderem im Vorjahr ein GM-Turnier ein, ohne dass der Präsident, wie es früher die Regel war, mitverdiente. Schmidt hat keine vergleichbaren Kontakte. Von Finanzen habe er überhaupt wenig Ahnung, gibt er einigermaßen offen zu. Kein gutes Zeichen in einer Zeit, in der im vorgeschlagenen Budget des Berliner Schachverbands ein 12 000-Euro-Loch klafft. Ein Kenner der Szene fasst die Entwicklung gegenüber dem Schachblogger so zusammen: "Man wählte Provinz und wählte Großstadt ab."
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2010-04-08T19:57:00Z
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Stichkampf gefällig?
http://schach.twoday.net/stories/6277672/
Wenn Baden-Baden und Solingen am kommenden Wochenende ihre letzten Kämpfe in der <a href="http://www.schachbundesliga.de/magazin/artikel.php?artikel=4058&type=2&menuid=82&topmenu=13">Bundesliga (Vorschau auf der Ligaseite)</a> gewinnen, oder Baden-Baden gegen Mülheim einen Punkt abgibt und Werder Solingen schlägt (die Ausführung einiger weiterer möglicher zu einem Stichkampf führender Szenarien erspare ich Ihnen hier) endet die Deutsche Meisterschaft wieder mal in einem Stechen. Wie der Schachblogger hört, wäre das den Baden-Badenern sogar recht. Dank der höchsten Brettpunktausbeute wäre ihnen die Ausrichtung (im repräsentativen LA8) sicher. Favorit wäre man ohnehin. Vor allem aber winkt den beteiligten Spielern ein feiner Honorarnachschlag.<br />
<br />
Donnerstag abend werden übrigens die Aufstellungen von Baden-Baden und Mülheim bekannt gegeben. Anand wurde mit Rücksicht auf seinen WM-Kampf wohl erst gar nicht gefragt, um ihn nicht in Verlegenheit zu bringen, aber Carlsen schon. Doch der Norweger hat auch abgesagt.
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2010-04-06T21:26:00Z
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Smyslows Unglück
http://schach.twoday.net/stories/6275269/
Mein <a href="http://schach.twoday.net/stories/6262924/">Nachruf</a> auf den kürzlich verstorbenen Weltmeister trug wohl den falschen Titel (Smyslows Glück): Als Smyslow nur ein Jahr nach seinem WM-Sieg 1958 den Titel an Botwinnik zurückverlor, dürfte dazu nicht nur eine Lungenentzündung beigetragen haben, sondern auch ein schwerer Schicksalsschlag in seiner Familie: Sein Adoptivsohn Wladimir Selimanow hatte sich zwischen den beiden WM-Kämpfen das Leben genommen. Selimanow war ein starker Juniorenspieler und sowjetischer Teilnehmer der U20-WM, wo er aber gleich zu Beginn gegen Lombardy und Gerusel unterlag und nur Vierter wurde. Das Mobbing nach seiner Rückkehr scheint er nicht ausgehalten zu haben. Diese Geschichte scheint erst durch ein Buch von Isaak und Wladimir Linder öffentlich geworden zu sein, auf das <a href="http://www.nypost.com/p/entertainment/champ_tragedy_t9WPEH85OEUYiXJuZjWByH">Andy Soltis in der New York Post</a> hinweist.
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2010-04-05T12:53:00Z
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Wenn alles über den Jordan geht
http://schach.twoday.net/stories/6270077/
Über die Seniorenmannschafts-EM im Februar in Dresden war anscheinend überall nur Gutes zu lesen. Was wohl daran liegt, dass die Berichterstatter Veranstalter Dirk Jordan freundlich oder finanziell verbunden sind. Einem Teilnehmer wurde die allgemeine Lobhudelei zu bunt. Andreas Dückstein, 82, schildert die weniger rosigen Umstände:<br />
<br />
"Etwa in der Mitte des Turniers wurde vom Organisationstkomitee eine eilige Mannschaftsführersitzung einberufen, bei der den Teamkapitänen mitgeteilt wurde, dass im Hotel RAMADA, das nicht nur Veranstaltungsort sondern auch Unterkunft für einen Großteil der Mannschaften war, für eine Nacht eine beträchtliche Anzahl an Zimmern nicht mehr zur Verfügung steht. Wie sich herausstellte, war seitens der Hotelleitung von Anbeginn an die Zimmergarantie nur für ein bestimmtes Kontingent gegeben worden, das aber infolge der Rekordteilnehmerzahl um einiges überschritten wurde. <br />
<br />
Das Organisationskomitee hatte aber allen interessierten Mannschaften die Zimmerresiervierung bestätigt hatte, so dass es zu dieser Überbuchung kam. Dieser Umstand war den Mannschaften aber bis dahin vom Organisationskomitee verschwiegen worden. Die Hotelleitung stellte das Ultimatum: sollte die erforderliche Zimmeranzahl nicht geräumt werden, würde das Turnier abgebrochen! Durch das Entgegenkommen vieler Spieler (vorübergehende Übersiedlung in ein anderes Hotel bzw. zeitweiser Verzicht auf den Komfort eines Einzelzimmers) konnte ein Eklat vermieden werden.<br />
<br />
Aus meiner Sicht ist das Vorgehen des Organisationskomitees skandalös und unentschuldbar, da unter den genannten Umständen für die letzten Runden des Turniers faire Bedingungen nicht mehr gegeben waren. Man kann mit Teilnehmern einer Seniorenveranstaltung nicht wie mit Rucksacktouristen oder wie mit Marionetten umspringen!"<br />
<br />
Dückstein wurde zwar selbst nicht genötigt, mit dem Bus ans andere Ende der nicht eben kleinen Stadt zu pendeln, teilt aber mit, dass er nicht der einzige Teilnehmer sei, der beschlossen hat, kein Jordan-Turnier mehr zu spielen - mit Bedauern, denn er und seine Frau schätzen Dresden sehr. <br />
<br />
Dem Hotel RAMADA wirft Dückstein vor, dass sich während des Turniers zahlreiche Teilnehmer einen ansteckenden (Noro)-Virus einhandelten, gegen dessen Ausbreitung aber nichts Konstruktives unternommen worden sei: Seinem Eindruck nach erhielten "die Schwerbetroffenen auch nicht in dem Maße Hilfe angeboten, wie es die Situation erfordert hätte."
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2010-04-04T15:12:00Z
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Wächst ein neuer Ray Keene heran?
http://schach.twoday.net/stories/6274020/
Hat nun auch die Schachszene ihren Fall Hegemann? Erst 14 Jahre ist Daniel Naroditsky alt und hat gerade sein erstes Schachbuch veröffentlicht. Leider nicht (a la Axolotl Roadkill) Enthüllungen über Drogengebrauch, Sexexzesse und Partieabsprachen im Jugendschach und auch nicht etwa ein leichtfüßiger Stoff, sagen wir eine Sammlung von Schachaufgaben, legt der amerikanische Jungautor vor sondern verspricht Kaufwilligen nicht weniger als "Mastering Positional Chess" (<a href="http://www.newinchess.com/Mastering_Positional_Chess-p-937.html">hier der Titel und ein Link zu einer Leseprobe</a>). Dass jede Menge seiner Beispielstellungen samt Einschätzungen geradewegs von anderen, allerdings nicht zitierten Autoren übernommen sind, fiel anscheinend weder den Lektoren seines Verlegers New in Chess noch den Rezensenten auf, wohl aber <a href="http://www.chessvibes.com/reviews/review-mastering-positional-chess/">Lesern einer hymnischen Besprechung auf Chessvibes</a>. <br />
<br />
Naroditsky wäre nicht der erste Plagiator im Schach. Diejenigen, die Ray Keenes Arbeit veröffentlichen, ficht dessen unter anderem <a href="http://www.chesshistory.com/winter/extra/copying.html">hier ausführlich aufgedeckte, fortgesetzte, passagenweise wörtliche Abschreiberei</a> offenbar nicht an. Die Parallele geht vermutlich noch weiter. Keene überlässt das Schreiben und Abschreiben weitgehend seinen Knechten. Bei einem 14jährigen liegt der Verdacht nahe, dass er beim Schreiben - vorsichtig ausgedrückt - erhebliche Hilfe hatte. Dass Naroditsky 2007 U12-Weltmeister war (<a href="http://www.youtube.com/watch?v=bCUnoHSaxvg">Youtube hat ein TV-Interview</a> nach seiner Rückkehr), aber einigen Gleichaltrigen und Jüngeren inzwischen weit über 100 Elopunkte und um diverse Titelnormen nachhinkt, weckt eher den Verdacht, dass mit dem Buch der schnell welkende Ruhm versilbert werden soll. <br />
<br />
Hätte Naroditsky Ambitionen als Spieler, hätte er doch sicher besseres zu tun, als ein 240seitiges Lehrbuch zu schreiben. So etwas rechnet sich eher, wenn er als Schachlehrer etabliert werden soll. Vielleicht schwebt seinem Umfeld für ihn ja eine Karriere a la <a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Joshua_Waitzkin">Josh Waitzkin</a> vor. Den hielt man in den USA übrigens quer durch die großen Medien lange für ein Wunderkind, obwohl er wohl das Gegenteil von einem Talent war, hat er es doch trotz langjähriger Arbeit mit einer Reihe prominenter Trainer nie zum GM gebracht. <br />
<br />
Aber nochmal zu Keene, dem der Schachblogger nicht Unrecht tun möchte: Einige seiner frühen Bücher waren sehr gut. Und er hat seine Autorenkarriere ganz sicher nicht als Plagiator begonnen. Um Ray Keene zu werden, müsste Naroditsky ferner ein Interesse an exzellenten Speisen und teurem Wein entwickeln. Im Raum San Francisco, wo er lebt, lassen sich die Buchtantiemen durchaus entsprechend anlegen.<br />
<br />
PS: John Donaldson aus San Francisco, der Naroditsky seit Jahren kennt (und einer von dem Keene Länge mal Breite abschrieb oder abschreiben hat lassen), teilt dem Schachblogger mit, er glaube schon, dass der Junge das Buch selbst geschrieben habe. Er sei ein normaler, aber intellektuell weit entwickelter Junge, der im Mechanics Club schon einige Vorträge gehalten habe. Sein Vater, ein ehemaliger Matheprofessor sei jetzt in der Finanzwelt, die Mutter Klavierlehrerin (dass der Sohnemann dazuverdient, sollte die Familie also eigentlich nicht nötig haben, aber wer weiß, die Krise...). Sein Vater und Bruder seien außerdem ebenfalls aktive Schachspieler.
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2010-04-04T10:28:00Z
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Hans-Walter Schmitt 58
http://schach.twoday.net/stories/6264787/
Der oberste <a href="http://www.chesstigers.de">Chesstiger</a> feiert Geburtstag. Wenn er denn Zeit für eine Feier hat in diesen hektischen Wochen. Der Bad Sodener jongliert nämlich mehrere Funktionen. Im Team Anand ist er für Organisatorisches, deutsche Medienkontakte und wohl auch den Computerfuhrpark verantwortlich. Die <a href="http://www.chesstigers.de/index_news.php?id=1992&rubrik=1&PHPSESSID=b5f267417296cc9f0e85b009fe3b48c0">Chess Classic-Organisation</a> ist heuer umständehalber nicht so aufwändig, weil mehrere Sponsoren ausgefallen sind und das bisher einwöchige Schnellschachfestival heuer auf drei Tage (nämlich 6.-8.August) schrumpft, leider auch auf Kosten des vom Schachblogger gerne empfohlenen Chess960, aka Fischerschach. <br />
<br />
Dafür steigt am 9.April der nächste Coup von HWS, nämlich die Eröffnung eines <a href="http://www.chess-tigers.de/">Schachtrainingszentrums (mit eigener Website)</a> in der Bad Sodener Innenstadt. Wo Anand für die WM trainiert hat, können künftig alle Schachliebhaber trainieren. Glückwunsch auch dazu. Für Christian Bosserts Kamera gratuliert der Weltmeister persönlich:<br />
<img title="" height="250" alt="SchmittAnand" width="400" src="http://static.twoday.net/schach/images/SchmittAnand.jpg" /><br />
<br />
Während der WM wird Klaus Bischoff im nagelneuen Chesstigers-Trainingszentrum übrigens die Züge Anands und Topalows erläutern. Schmitt wird dann wohl in Sofia weilen, Daumen drücken, Händchen halten, Fotos schießen und falls es Danailow zu bunt treibt, Gift zurückspritzen.
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2010-04-02T22:12:00Z
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Rache für Ivan
http://schach.twoday.net/stories/6264827/
In der Zeitschrift <a href="http://www.schach-welt.de">Schachwelt</a> juble ich jeden Monat einen Spieler als Aufsteiger hoch und mache einen runter. Absteiger des Monats Februar war bei mir Ivan Sokolov, weil er als Nummer eins der Setzliste in Cappelle-la-Grande nur 85. wurde. Aber kaum war der Redaktionsschluss vorbei, teilte er in Reykjavik auch schon den ersten Platz, und bei der EM hat er wohl auch nicht so übel abgeschnitten. <br />
<br />
Dabei hatte ich mir Sokolov ja eigentlich nur vorgeknüpft, um en passent darüber zu schreiben, dass er heuer Direktor des <a href="http://open2010.skbosna.ba/en">Bosna-Turniers</a> in Sarajewo ist. Nur Wiener halten so was für einen Würstchenwettbewerb. Schachfans sollten wissen, dass hier eine große Schachtradition auf dem Spiel steht. Unter Sokolovs Ägide gibt es heuer kein Rundenturnier (in dem er leztztes Jahr Letzter war, oh je) sondern ein Open, aber ein bärenstarkes mit mehr als 100 0o0 Euro Preisgeld. Ein 2700er hat sich <a href="http://chess-results.com/tnr31622.aspx?lan=1">schon angemeldet</a>, Wang Hao, und ein Dutzend 2600er, darunter Naiditsch und Gusti. Sarajewo (wo Sokolov übrigens zumindest vor kurzem noch mit Immobilien handelte) ist eine interessante und lebendige Stadt. Also Empfehlung!
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2010-04-02T14:25:00Z
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Russendisko
http://schach.twoday.net/stories/6270231/
Ab heute geht in Dagomis am Schwarzen Meer die Post ab. Bei der <a href="www.russiachess.org">russischen Mannschaftsmeisterschaft</a> haben fünf Teams (die allesamt auch das Zeug hätten, die Schacholympiade zu gewinnen) Chancen auf den Titel, nämlich <br />
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Economist Saratow (Eloschnitt 2704)<br />
Wang Yue, Eljanow, Tomaschewski, Alexejew, Ni Hua, Moisejenko, Roiz, Andreikin <br />
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Sankt Petersburg (2700) <br />
Iwantschuk, Swidler, Witjugow, Movsesian, Swjaginzew, Jefimenko, Sakajew, Jemelin<br />
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64 Moskau (2700) <br />
Gelfand, Karjakin, Wang Hao, Caruana, Gratschjew, Riasanzew, Najer, Sawtschenko<br />
<br />
Ugra Chanti-Mansik (2689) <br />
Grischuk, Jakowenko, Malachow, Rubljewski, Landa, Schugirow, Pridoroschni, Kabanow<br />
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Tomsk 400 (2687) <br />
Ponomarjow, Motyljew, Bologan, Kurnosow, Inarkjew, Chismatullin, Timofejew, Amonatow<br />
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Der einzige aus dem Westen, der sich hinwagt, ist Caruana. Kein Morosewitsch bei Tomsk dieses Mal. <a href="http://russiachess.org/online/index.htm">Liveübertragung ab 13 Uhr hier</a>.
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2010-04-01T08:48:00Z
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