Danke Rainer!

Baden, mein österreichischer Klub, ist Meister! Die letzte Entscheidung fiel am Brett (Foto) von Rainer Buhmann (Maria Saal) und Krunoslav Hulak (Holz Dohr): Buhmann gewann mit präzisen Zügen ein Turmendspiel. Damit hat der SK Advisory Invest Baden sowohl nach Brett- als auch Mannschaftspunkten mit Holz Dohr Semriach gleichgezogen und ist dank dem Sieg im direkten Vergleich offizieller Meister (Mannschaftsfoto von der Siegerehrung).

Der Showdown um den Titel (hier auch ein ausführlicher Bericht auf der ÖSB-Seite) in Graz war an Spannung kaum zu übertreffen. Holz Dohr hatte einen halben Brettpunkt Vorsprung vor den letzten vier Runden und baute diesen am Donnerstag durch ein 4,5:1,5 gegen Pamhagen aus. Dass nicht mehr als ein halber Punkt dazu kam, lag am etwas glücklichen Badener 4:2 gegen Mayrhofen: Mein Gegner verpasste wiederholt das Remis, Reini Lendwais Gegner stellte in Zeitnot einen Bauern ein.

Am Freitag sah es bei Holz Dohr nach einer knappen Niederlage gegen Wulkaprodersdorf aus, während Baden einem Sieg gegen Ansfelden entgegensteuerte. Doch es kam anders: Holz Dohr gewann 3,5:2,5, Baden verlor 2,5:3,5. Socko ließ Ftacnik aus, Baumegger verpatzte eine Gewinnstellung, und Stohl unterlag überraschend, aber nicht unverdient gegen Alois Hellmayr, 2320. Das Rennen schien gelaufen, als ich abreiste, um die Badener Zweite im Kampf gegen den Abstieg aus der Zweiten Liga zu unterstützen (Mission erfüllt). Vor dem direkten Vergleich am Samstag war Holz Dohr, das nunmehr mit sechs Großmeistern aus sechs Nationen antrat, um zwei Punkte vorn.

Am Samstag gelang Baden dann ein 3,5:2,5, wobei Bartek Socko am Spitzenbrett seine erste Saisonpartie gewann - mit Schwarz gegen Alexander Beljawski! Auch Csaba Balogh, der eine ausgezeichnete Saison spielte, gewann seine Partie gegen Wladimir Baklan. Hulak verkürzte für Holz Dohr gegen Igor Rausis. Damit blieb dem Favoriten ein Punkt Vorsprung vor der letzten Runde.

Im Nachhinein ist natürlich leicht zu bemängeln, dass Holz Dohr gegen Maria Saal zwei Weißpartien mit klarem Eloplus (Kornejew gegen Bunzmann und Freitag gegen Kreisl) früh remis gab. Beljawski sorgte mit einem Marshallsieg gegen Ragger für die Führung, die Tony Kosten, mit 9 aus 11 übrigens Topscorer der Liga, etwas glücklich gegen Tratar ausbaute. Holz Dohr hatte 3,5 Punkte und noch eine laufende Partie. Was tat Baden?

Balogh und Sebi Siebrecht hatten mit Schwarz früh remis gemacht. Socko gewann zum Abschluss gleich noch einmal und brachte Baden durch einen Sieg gegen den bis dahin ungeschlagenen Davit Shengelia in Führung. Reini Lendwai legte erwartungsgemäß einen drauf. Nicht unbedingt zu rechnen war mit Siegi Baumeggers Sieg gegen Eva Moser, die in Zeitnot die Kontrolle verlor. Damit hatte Baden 4,5 Punkte. Den Rest besorgte Buhmann gegen Hulak.

(Nachtrag 17.3.:) Während Baden meiner Rechnung nach durchschnittlich 2513 Elopunkte an die Bretter brachte, war Holz Dohr mit gemittelt 2562 Elo im Einsatz deutlich favorisiert.

Inoffizieller Österreichischer Meister mit mindestens drei Österreichern pro Kampf wurde am Ende doch nicht Buhmanns Klub Maria Saal, der am Ende mit je zwei Deutschen und Slowenen antrat (also auch gegen Holz Dohr, wovon Baden profitierte), sondern, wenn man den seit Jahren in Wien lebenden Shengelia bereits als Österreicher rechnet, Styria Graz. Sonst der Tabellenletzte Gleisdorf.

Mayrhofen und Gleisdorf steigen ab. Der Drittletzte Klagenfurt hält die Klasse, falls Union Ansfelden, nachdem der Klubmäzen vor kurzem verstorben ist, seine Mannschaft zurückzieht.
Appellator - 17. Mär, 13:01

Dessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing!

"Inoffizieller Österreichischer Meister mit mindestens drei Österreichern pro Kampf wurde am Ende doch nicht Buhmanns Klub Maria Saal, der am Ende mit je zwei Deutschen und Slowenen antrat (also auch gegen Holz Dohr, wovon Baden profitierte), sondern, ..."

Als Sponsor des Vereines SK Baden (als solcher habe ich auch zur Bezahlung Deiner eigenen Prämien beigetragen) muß ich Dir sagen, dass ich diese Deine Bemerkung genauso verfehlt empfinde, wie Deinen ersten Aufsatz über die Ösimeisterschaft. Für denjenigen der zahlt wirkt Dein Geschreibsel nämlich als nackte Pflanzerei. Warum hast Du Dich nicht selbst verwirklicht und bist zu Hause geblieben?

Ein offenes Wort: Ich habe bereits österreichische Spitzenspieler finanziell unterstützt, da hast Du noch gar nicht gewusst, dass Deutschland einen südlichen Nachbarn hat.

Bitte sei gewiss, dass der SK Baden, welcher die Regeln im übrigen nicht beschlossen hat und die Meinung des Österreichischen Schachverbandes hinsichtlich Förderung von österreichischen Spitzenspielern auch nicht teilt, im nächsten Jahr noch sorgfältiger als heuer mit der Verpflichtung von Europäern umgehen wird und im Zweifel immer die "eigenen Leute" verstärkt fördern wird...

Krennwurzn - 17. Mär, 17:16

Freie Meinungsäußerung

Baden ist österreichischer Meister!
Sentimentale Meister, Meister der Herzen, inoffizielle Meister, Meister des Geldes, etc. zählt nichts.

Geld schafft an!
Ist auch richtig, man kann wohl Schachspieler kaufen, aber Meinungen kann man nicht kaufen - also ein wenig lockerer bleiben, wenn der Gekaufte eine abweichende Meinung hat.

Welchen Werbewert hat ein Schachmeistertitel in Österreich?
Steht dieser in einer vernünftigen Relation zu den tatsächlichen Kosten oder ist es eine sehr billige Möglichkeit der Selbstverwirklichung?
Walter Stummer - 17. Mär, 23:31

Was soll dieses Macho-Gequatsche ??

1.) Der Beitrag zeigt wieder mal daß Funktionäre +
Sponsoren NULL Ahnung haben (ist aber in vielen
Sportarten so...)

2.) Beitrag ist nicht unterschrieben, daß sagt eh schon
viel, denke Ich.

3.) Wie IM Sommerbauer in seinem Beitrag erwähnt,
kämpfen die Deutschen IMs+GMs mit dem gleichen
Problem wie die Österreicher, Sie haben kein Leiberl
mehr in der eigenen Liga!

4.) Anstatt sich Gedanken zu machen, wie man die
österreichische Spitze wieder zum Schachbrett
bringt, legt man dem eigenen Mann (3,5 aus 4
in dieser Saison) nahe, zu Hause zu bleiben.

5.) Abgesehen davon,ist die Wortwahl völlig indiskutabel.

6.) Schuld an der Misere sind m.E.jedenfalls eindeutig
die Sponsoren, und nicht das Regelwerk.
Nur weil in den Regeln steht, daß Ich mit 6 Ausländern
spielen darf, muß Ich das ja deswegen nicht machen,
ODER ??

Der Werbewert von Schach ist sowieso gleich Null,
normalerweise fließen hier nur Gelder von Personen,
die dieses Spiel lieben...

Ich hoffe jedenfalls das irgendwo am Horizont mal
ein Mäzen auftaucht, der dem österreichischen
Schachsport wirklich helfen will, das gilt natürlich
auch für die Funktionäre

Walter Stummer
dr.strangelove - 18. Mär, 10:13

Lieber Appellator,

völlig unabhängig von den bereits erwähnten "kleinen Einwänden" bzgl. freier Meinungsäußerung, Fragen der Nachhaltigkeit von Schachentwicklung, lokaler Verantwortung etc., die einem Sponsor völlig egal sein dürfen, sei hier aber doch auf den Nützlichkeitsaspekt hingewiesen:

Die Breitenwirkung dieses Blogs ist durchaus beachtlich, und Stefans Beiträge (die sich im übrigen nirgends negativ bzgl. des Badener Sponsors lesen) dürften dessen Bekanntheitsgrad signifikant gesteigert haben. Obige Reaktion ist daher nicht nur ethisch fragwürdig, sondern auch unter schlicht praktischen Gesichtspunkten dumm.
Permanent_Brain - 17. Mär, 18:07

Identifikationsobjekt Verein?

Die Internationalisierung des Sports in den hohen und höchsten Kategorien bzw. Ligen läßt eigentlich nur eine Definition von "patriotischer" Zuordnung zu: Wo ein Verein GEOGRAPHISCH seinen Standort hat.

So weit, wie es - zumindest in manchen Kommentaren :-) - in der Formel Eins gekommen ist, daß man ein Team dorthin national zuordnet wo der SPONSOR sich geographisch befindet, wollen wir aber im Schach sicher nicht gehen (obwohl das hier vermutlich ohnehin immer identisch mit dem Land wo der Verein ist, sein dürfte).

Positiv denkend, kann man sich doch freuen daß Schach kein so armer Sport ist daß sich diese Frage gar nicht stellen würde, wenn man sich gar keine ausländischen Profis leisten könnte.

Was mich als Außenstehenden interessieren würde ist, wie INNERHALB der Vereine die Identifikation mit einer Mannschaft aussieht deren meiste Stars vermutlich selten oder nie im Vereinslokal spielend auftauchen. Wahrscheinlich sehe ich das mal wieder zu schwarz.

SommerPower - 17. Mär, 18:26

Kritik richtet sich nicht gegen den Sponsor

Die Staatsmeisterschaft ermittelt den besten Einzelspieler, der Teambewerb nannte sich lange Staatsliga, bevor er
griffiger in Bundesliga umbenannt wurde. Es ist meiner Erachtens selbstverständlich, dass bei diesen 2 Bewerben nur Österreicher zum Einsatz kommen. Es geht nicht darum, dass den Zuschauern das beste Schach geboten wird, sondern, dass die besten Österreicher im Einzel-/Teambewerb ermittelt werden, sowie es selbstverständlich ist, dass bei der Olympiade nur nationale Athleten zum Einsatz kommen.
Man wird jedoch von allen Seiten von einer Konsensmeinung niedergeknüppelt. Bosmann Urteil, EU-recht usw. Man hört es so oft, dass man durch diese ständige Wiederholung den Eindruck bekommen muss, dass da doch was Wahres dran sein könnte. Wie gesagt Konsensmeinung, denn was viele Leute meinen, muss noch lange nicht der Realität entsprechen.
Ich bin als Spitzenreferent des ÖSBs zurückgetreten, weil ich mich vom ÖSB verraten gesehen habe. Für mich hat der ÖSB für seine Spieler dazu sein. Bei mir begann es, als ich die ersten Mannschaftskämpfe (in damals wesentlich niedrigeren Klassen) für meine lokalen Klub bestritten habe. Ich sah, die Aufgabe des ÖSB darin, seinen Mitgliedern einen organisierten Spielbetrieb zu ermöglichen. Viele schnuppern mal rein und bleiben dabei oder lassen es sein. Ein weiterer Punkt ist die Abhaltung nationaler Meisterschaften, die den besten - regional begrenzt- Spieler des Verbandes ermitteln.
Die Bundeliga ist nun zur Spielwiese von Funktionären geworden und es geht eigentlich nur darum, wer das größte Budget hat und somit die besten Legionäre zusammenkaufen kann.
Und hier ist der Punkt, den man meines Erachtens dem Stefan Löffler zuunrecht ankreidet. Meiner Meinung nach richtet sich seine Kritik nicht gegen die Sponsoren, denn die müssen um "wettbewebsfähig" bleiben zu können mehr Ausländer "kaufen", denn in der Regel sind diese bei gleicher Stärke billiger. So wie wir es immer mehr erleben, dass Arbeitsplätze in Ausland outgesourct werden, passiert dies mit den Schachspielern. Die patzige Antwort, sollen die Ösis halt besser werden ist einfach dumm.
Den nationalen Spitzenspielern werden die letzten sicheren Einnahmequellen genommen und damit kann man nicht ernsthaft erwarten, dass nach Ragger noch Spieler ob dieser Aussichten die Profikarriere einschlagen werden. Die Kritik richtet sich gegen den ÖSB bzw. richtet sich die Kritik analog auch gegen den DSB, denn viele deutsche Spieler müssen nach Österreich, um dort noch ein Brett in der Bundesliga zu bekommen.
Ich danke Stefan Löffler, dass er einer der wenigen ist, die aufmucken oder laut zumindest das Bewußstsein schaffen, dass hier etwas verkehrt läuft, unter http://www.chessbase.de/nachrichten.asp?newsid=7089 gab es auch eine Umfrage mit erfeulicher Resonanz.
Es drängt sich der Eindruck auf, dass in der Schachgemeinde das Bewußstsein sehr wohl für eine nationale Stärkung des Schachs da ist (wie gesagt es geht nur um diese 2 Bewerbe, Opens sollen keiner Beschränkung unterliegen - deshalb heißen die auch so), doch scheint das Demokratieverständnis der Verantwortlichen Herren sehr schwach entwickelt zu sein. Ich möchte erwähnen, dass mit einer 2 Stimmenmehrheit eine Beschränkung auf 2 Legionäre durch die Bundesligaverteter angenommen wurde, bevor dies antidemokratisch durch den Vorstand des ÖSB beiseite gewischt wurde.

D.I. Norbert Sommerbauer (IM)

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