Verdammt, ich bin doch der Experte

Vorige Saison habe ich noch zwölf Bundesligapartien für Kreuzberg bestritten, und nur einen einzigen Kampf davon, den letzten, haben wir nicht verloren. Nun bin ich nicht mehr dabei, und prompt setzte Kreuzberg zum Saisonauftakt durch einen Sieg gegen Emsdetten und ein 4:4 gegen die starken Bremer die Zeichen auf Klassenerhalt.

Ich habe derweil in Österreich in der Zweiten Liga für die Badener Zweite gespielt und richtig böse draufgekriegt. Einen halben aus drei. Aus zwei aus der Eröffnung heraus besseren Stellungen nichts gemacht, und dem bin ich dritten Gegner geradewegs in die Vorbereitung gelaufen. Bis zum 19.Zug kannte Gabor Papp eine Vorläuferpartie und das auch noch in meiner Spezialität, der Aljechin-Verteidigung. Wer war hier noch gleich der Experte?

Gabor Papp (Lackenbach) - Stefan Löffler (Baden)

1.e4 Sf6 2.e5 Sd5 3.d4 d6 4.Sf3 dxe5 5.Sxe5 c6 6.Le2 Lf5 7.0-0 Sd7 8.Sf3 h6!?

Nachdem ich einmal gegen Lothar Vogt nach 8...e6 9.c4 Sb4 10.a3 Sc2 11.Ta2 kritisch stand (11...Sxd4? 12.Dxd4 Lxb1 13.Lg5 f6 14.Txb1 fxg5 15.Td1 ist praktisch +-) kam ich auf diesen Zug, der mir auch ein paar Mal gute Dienste erwies.

9.c4

Trotzdem. Will er remis?

9...Sb4 10.Sc3 Sc2 11.Tb1 Sb4

In Hoeksema - Löffler wurden nach 12.Ta1 Sc2 bald die Hände geschüttelt. Damals habe ich das folgende Qualitätsopfer als chancenreich vorgeschlagen - ein schaler Trost für die folgende Klatsche -, aber nicht genug daran geglaubt, dass es mir mal vorgesetzt wird, um es zu analysieren.

12.Le3! Lxb1 13.Dxb1 e6?

Das war quasi mein erster eigener Zug an diesem Tag und schon der vorentscheidende Fehler. 13...g6 muss versucht werden.

14.a3 Sa6 15.d5

Nun bemerkte ich, dass auf das geplante 15...Sc7 einfach 16.Td1 folgt. Ich kann weder die Öffnung der Stellung erlauben, weil dann die weißen Figuren über meinen König herfallen, noch den Läufer ohne Materialverlust entwickeln - also notgedrungen:

15...e5 16.Td1 c5

Nach 16...cxd5 17.Txd5! Sc7 18.Td1 De7 19.De4 sieht es böse auf für Schwarz.

17.d6 g6

Nun erwartete ich 18.De4, worauf ich mit 18...Lg7 19.Dxb7 Dc8 kämpfen wollte, wobei Weiß schon mehr als genug für die Qualität hätte. Doch Papp zog a tempo

18.b4

denn er folgte noch immer einer Partie, der er zufällig vor einem Jahr in Ungarn bei einem kleinen Rundenturnier beigewohnt hatte: Der Australier Smerdon war Weiß gegen den Rumänen Grünberg.

18...f5 19.bxc5 e4

Mit der Idee 20.Sxe4 Lg7 und es wird unklar. Erheblich pittoresker verlor mein Vorgänger: 19...Dc8 20.Sh4! (das hatte ich gesehen) 20...Kf7 21.Sxg6! (viel stärker als das von mir gesehene 21.Sxf5) 21...Kxg6 22.Bh5+! Kf6 23.Sd5+ Ke6 24.Lg4! 1-0

20.Dxb7! Lg7 21.c6

Hier hätte ich guten Gewissens aufgeben können. Stattdessen folgte noch

21...0-0 22.cxd7 f4?! 23.Sxe4 fxe3 24.Dxa6 exf2+ 25.Sxf2 1-0

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