Ösiliga bisserl neu
Die Österreichische Bundesliga hat sich gleich eine ganze Reihe von Reformen auferlegt. "Die Weichen für eine spannende Saison scheinen gestellt", freut sich die ÖSB-Seite.
Mit einem Verbot von Remisabsprachen vor dem 30.Zug soll die Liga für Zuschauer interessanter werden. Mehr hätte man in dieser Beziehung freilich erreicht, wenn man mindestens eine Runde da ausrichtet, wo Zuschauer kommen, nämlich in Wien. Die Hauptstadt hat aber schon seit Jahren keine Bundesligarunde mehr gesehen. Austragungsorte (siehe Turnierseite) sind Jenbach (ca. 40 km bis Innsbruck, 150 km bis München), Graz (Stadtrand) und Baden (25 km von Wien).
Spannender soll es werden, indem statt der Brettpunkte als Erstkriterium die Mannschaftspunkte zählen. Der Schachblogger fragt sich schon lange, warum man in keiner Liga einfach mal beides kombiniert, also am einfachsten Brett- und Mannschaftspunkte zusammen zählt. Es heißt immer, das versteht keiner. Aber eine einfache Addition in der Tabelle, an deren Ende die Rangliste durch das Additionsergebnis bestimmt wird, sollte jeder durchschauen, der nicht zahlenblind ist.
Die Bedenkzeit wird verkürzt von 100 Minuten / 40 Züge plus 50 Minuten / Rest bei zusätzlich 30 Sekunden vor jedem Zug auf 90 Minuten / 40 Züge plus 30 Minuten / Rest. Das ist zu begrüßen, ist es doch die mittlerweile üblichste Bedenkzeitregelung und macht Partien, die länger als sechs Stunden dauern, zur Freude der Veranstalter, Schiedsrichter und des Übertragungsteams erheblich seltener.
Das Ende einer Saison erleben nur wenige. Wenn unmittelbar nach der letzten Partie der Meister geehrt wird, sind Spieler und Zuschauer fast alle schon auf dem Nachhauseweg. So einen schäbigen Abschluss hat eine Liga, die sich immerhin stets an einem Ort trifft, nicht verdient. Baden, der Ausrichter des letzten Wochenendes der neuen Saison, bot an, die letzte Runde am Samstag nachmittag zu spielen mit feierlicher Siegerehrung am Abend und einem Mannschaftsschnellturnier am Sonntag. Das fand offenbar keine Mehrheit, weil andere Vereine nur die Kosten für eine zusätzliche Nächtigung sahen (und das wenige zur Verfügung stehende Geld eh schon mal von Bordellen oder vom Sexversand erbettelt werden muss...).
Das größte Problem der Liga, dass immer weniger Einsätze für Spieler aus Österreich zustande kommen, war bei der Ligatagung am vergangenen Wochenende nicht einmal ein Gesprächsthema. Dabei wäre es einfach, einen Titel für das beste Team zu reservieren, das in jedem Kampf, sagen wir, mindestens drei Spieler mit Erstwohnsitz in Österreich an die sechs Bretter bringt. Dabei wäre das auch ein Zusatzansporn für Mannschaften, denen die Sponsoren fürs Eingreifen in den Kampf um Platz eins fehlen.
Der Mut, wirklich neue Wege zu bestreiten, fehlt.
Mit einem Verbot von Remisabsprachen vor dem 30.Zug soll die Liga für Zuschauer interessanter werden. Mehr hätte man in dieser Beziehung freilich erreicht, wenn man mindestens eine Runde da ausrichtet, wo Zuschauer kommen, nämlich in Wien. Die Hauptstadt hat aber schon seit Jahren keine Bundesligarunde mehr gesehen. Austragungsorte (siehe Turnierseite) sind Jenbach (ca. 40 km bis Innsbruck, 150 km bis München), Graz (Stadtrand) und Baden (25 km von Wien).
Spannender soll es werden, indem statt der Brettpunkte als Erstkriterium die Mannschaftspunkte zählen. Der Schachblogger fragt sich schon lange, warum man in keiner Liga einfach mal beides kombiniert, also am einfachsten Brett- und Mannschaftspunkte zusammen zählt. Es heißt immer, das versteht keiner. Aber eine einfache Addition in der Tabelle, an deren Ende die Rangliste durch das Additionsergebnis bestimmt wird, sollte jeder durchschauen, der nicht zahlenblind ist.
Die Bedenkzeit wird verkürzt von 100 Minuten / 40 Züge plus 50 Minuten / Rest bei zusätzlich 30 Sekunden vor jedem Zug auf 90 Minuten / 40 Züge plus 30 Minuten / Rest. Das ist zu begrüßen, ist es doch die mittlerweile üblichste Bedenkzeitregelung und macht Partien, die länger als sechs Stunden dauern, zur Freude der Veranstalter, Schiedsrichter und des Übertragungsteams erheblich seltener.
Das Ende einer Saison erleben nur wenige. Wenn unmittelbar nach der letzten Partie der Meister geehrt wird, sind Spieler und Zuschauer fast alle schon auf dem Nachhauseweg. So einen schäbigen Abschluss hat eine Liga, die sich immerhin stets an einem Ort trifft, nicht verdient. Baden, der Ausrichter des letzten Wochenendes der neuen Saison, bot an, die letzte Runde am Samstag nachmittag zu spielen mit feierlicher Siegerehrung am Abend und einem Mannschaftsschnellturnier am Sonntag. Das fand offenbar keine Mehrheit, weil andere Vereine nur die Kosten für eine zusätzliche Nächtigung sahen (und das wenige zur Verfügung stehende Geld eh schon mal von Bordellen oder vom Sexversand erbettelt werden muss...).
Das größte Problem der Liga, dass immer weniger Einsätze für Spieler aus Österreich zustande kommen, war bei der Ligatagung am vergangenen Wochenende nicht einmal ein Gesprächsthema. Dabei wäre es einfach, einen Titel für das beste Team zu reservieren, das in jedem Kampf, sagen wir, mindestens drei Spieler mit Erstwohnsitz in Österreich an die sechs Bretter bringt. Dabei wäre das auch ein Zusatzansporn für Mannschaften, denen die Sponsoren fürs Eingreifen in den Kampf um Platz eins fehlen.
Der Mut, wirklich neue Wege zu bestreiten, fehlt.
schachblogger - 21. Apr, 10:08
einsatz weniger österreichischen spielerInnen