Das geht zu Herzen
Vorige Woche habe ich Otto Gutdeutsch noch beim Open im Wiener Rathaus kiebitzen gesehen. Nun lese ich, dass er am Montag verstorben ist. 58 Jahre alt. Herzinfarkt bei einem Open im slowakischen Brezova, das er als Schiedsrichter leitete.
Erst vor ein paar Wochen ist bei einem Open in Griechenland ein 43jähriger am Brett umgekippt. Sein Gegner war zufällig Arzt und konnte daher Erste Hilfe leisten, aber selbst ihm gelang es nicht, den Mann zu retten. Vor vielen Jahren war ich bei einem Turnier in München dabei, als ein Mittfünfziger aus Russland einem Infarkt erlag. Und ich erinnere mich dunkel, über die Jahre immer mal wieder von solchen Fällen gehört zu haben.
Nicht jeder Spieler mit Herzleiden ist so vorsichtig wie Ian Rogers, der auf Anraten seines Arztes seine Turnierkarriere beendet hat. Die Aufregungen einer umkämpften Partie müssen es gar nicht sein. Allein schon das langsam steigende Durchschnittsalter bei Schachwettbewerben legt statistisch nahe, dass Herzattacken bei unserem Spiel künftig eher zunehmen werden.
Außer bei den allergrößten Wettbewerben wie der Schacholympiade wird sich die Anwesenheit eines Turniernotarztes nicht rechtfertigen lassen. Ich bin wirklich kein Freund von Maßnahmen, um im Leben jedes Risiko zu vermeiden. Aber möglicherweise macht es bei Turnieren ab einer bestimmten Größe und einer bestimmten Zahl älterer Teilnehmer (wie der tragische griechiche Fall zeigt, darf man wohl ab 40 ansetzen) Sinn, einen funktionsfähigen Defibrillator dazuhaben und idealerweise auch jemand, der in die (bei einigen Geräten sehr einfache) Handhabung eingewiesen ist. Mit diesem elektrischen Stimulator lässt sich das für einen einsetzenden Infarkt typische Herzflimmern gezielt unterbrechen. Es wäre einfach schön, wenn jemand mit Public-Health-Kompetenz darüber nachdenkt, ob und gegebenenfalls wie es Sinn macht.
Im Wiener Rathaus, wo vorigen Sonntag ein Open mit 623 Teilnehmern zu Ende ging, gibt es übrigens einen Defibrillator. Ob er im Notfall gefunden worden wäre, steht indes auf einem anderen Blatt.
Erst vor ein paar Wochen ist bei einem Open in Griechenland ein 43jähriger am Brett umgekippt. Sein Gegner war zufällig Arzt und konnte daher Erste Hilfe leisten, aber selbst ihm gelang es nicht, den Mann zu retten. Vor vielen Jahren war ich bei einem Turnier in München dabei, als ein Mittfünfziger aus Russland einem Infarkt erlag. Und ich erinnere mich dunkel, über die Jahre immer mal wieder von solchen Fällen gehört zu haben.
Nicht jeder Spieler mit Herzleiden ist so vorsichtig wie Ian Rogers, der auf Anraten seines Arztes seine Turnierkarriere beendet hat. Die Aufregungen einer umkämpften Partie müssen es gar nicht sein. Allein schon das langsam steigende Durchschnittsalter bei Schachwettbewerben legt statistisch nahe, dass Herzattacken bei unserem Spiel künftig eher zunehmen werden.
Außer bei den allergrößten Wettbewerben wie der Schacholympiade wird sich die Anwesenheit eines Turniernotarztes nicht rechtfertigen lassen. Ich bin wirklich kein Freund von Maßnahmen, um im Leben jedes Risiko zu vermeiden. Aber möglicherweise macht es bei Turnieren ab einer bestimmten Größe und einer bestimmten Zahl älterer Teilnehmer (wie der tragische griechiche Fall zeigt, darf man wohl ab 40 ansetzen) Sinn, einen funktionsfähigen Defibrillator dazuhaben und idealerweise auch jemand, der in die (bei einigen Geräten sehr einfache) Handhabung eingewiesen ist. Mit diesem elektrischen Stimulator lässt sich das für einen einsetzenden Infarkt typische Herzflimmern gezielt unterbrechen. Es wäre einfach schön, wenn jemand mit Public-Health-Kompetenz darüber nachdenkt, ob und gegebenenfalls wie es Sinn macht.
Im Wiener Rathaus, wo vorigen Sonntag ein Open mit 623 Teilnehmern zu Ende ging, gibt es übrigens einen Defibrillator. Ob er im Notfall gefunden worden wäre, steht indes auf einem anderen Blatt.
schachblogger - 27. Aug, 13:19
Sicher sinnvoll
Der bekannteste Fall des Herztodes bei der Partie dürfte wohl der erste Fernschach-WM C.J.S. Purdy sein. Dem hätte ein Defibrillator evtl. auch geholfen, aber die Geräte gab es damals noch nicht.