Eure Brettpunkte könnt Ihr Euch sonstwohin...
Auf dem Fußballplatz sind die Deutschen effizienter, am Schachbrett sind es die Russen. Saratov reichen 27,5:14,5 Brettpunkte, um mit einem makellosen Mannschaftsergebnis den Europacup (Resultatseite) zu holen. Baden-Baden schafft fette 33:9 Brettpunkte, volle vier mehr als jede andere Mannschaft (wobei die nächstbesten Sammler auch nicht unter die ersten vier kamen), wird aber nach zwei verlorenen Kämpfen (verkackt haben zweimal Bacrot und einmal Naiditsch) nur Fünfter, was vielleicht die Wut erklärt, mit der im Bauch Werder Bremen am Schlusstag mit 5,5:0,5 abgewatscht wurde. Noch pragmatischer als Saratov war übrigens Jerewan als Zweiter mit 24,5:17,5 Brettpunkten. Bei den Armeniern verpasste Aronjan durch eine vermeidbare Niederlage am Schlusstag gegen Mamedscharow einen höheren Elozugewinn als ein, zwei Pünktchen.
schachblogger - 10. Okt, 23:22
Nicht ganz unwichtig gegen wen man gewinnt!
Entscheidend war eben wer die direkten Konkurrenten besiegt. Bei Baden-Baden - Yerevan 2.5-3.5 war ein Zeitnotbock von Naiditsch in besserer Stellung entscheidend; gegen St. Petersburg war das 2.5-3.5 denke ich gerecht, sie hätten auch höher verlieren können.
Ein krasses Beispiel für Brettpunkt-(Vize)Weltmeister: Bei der Olympiade in Dresden hatte Kanada hinter Olympiasieger Armenien die meisten Brettpunkte, trotzdem wurden sie nur 28. [und nach Tiebreak übrigens letzte von allen Teams mit 14-8 Mannschaftspunkten]. Wie ging das? Sie hatten abwechselnd knappe Niederlagen und Kantersiege gegen Teams wie Bolivien, Jamaica, Macau und Nicaragua. Wenn Brettpunkte wichtiger wären wäre die Auslosung natürlich anders gelaufen ... .