"Die Welt zu Gast...

...bei Freunden“ war nicht nur der Slogan der Fußball-WM 2006 sondern auch der zynische Einstieg des Editorials, das Dirk Poldauf in der Augustausgabe von „Schach“ über die zahlreichen Neuverpflichtungen ausländischer Profis in der deutschen Bundesliga geschrieben hat. Sein Redaktionskollege Raj Tischbierek hat für die Saisonvorschau im Septemberheft ein noch heftigeres Stück angekündigt unter dem Titel: „Ein Brandbrief“.

Der Anteil der Inländer unter den für die kommende Saison gemeldeten Spielern in der Bundesliga ist auf 51 Prozent gefallen. Vorige Saison waren noch 61 Prozent der Gemeldeten Deutsche. Nimmt man nur die ersten acht Positionen, sind die Ausländer deutlich in der Mehrheit. Erstmals könnten sie am Ende der Saison mehr als die Hälfte der Einsätze bestritten haben.

Welchen Stellenwert hat die Bundesliga noch für das deutsche Schach? Diese Frage wird diesen Samstag beim Mainzer Chess Classic hoffentlich heiß debattiert. Von 11 Uhr 30 bis kurz vor Beginn des Opens ist eine knapp einstündige Podiumsdiskussion angesetzt. Als Mitarbeiter der Bundesliga werde ich die Runde mit Raj Tischbierek, Igor Glek und Christian Zickelbein moderieren.

In den meisten Schachligen sind die Einheimischen protegiert, sei es durch eine Mindestzahl eingesetzter Spieler oder eine Beschränkung der Einsätze von Ausländern. Nicht so in Deutschland. Der Deutsche Schachbund hat 1995, als der Europäische Gerichtshof das so genannte Bosman-Urteil fällte, seine Juristen befragt. Sie kamen zu dem Schluss, dass eine Beschränkung der Einsätze von Spielern aus anderen EU-Ländern (nein, nicht EU-rechtswidrig wäre, sondern nur:) Anlass zu einer erfolgreichen Klage geben könnte. Eine Klage, die der Deutsche Schachbund nicht riskieren wollte.

Nicht nur im Ausland hört man oft, die Bundesliga selbst sei dafür verantwortlich. Die Vereine holten lieber ausländische Profis, als die eigenen gut zu bezahlen. Das ist Unsinn. Das einzige, was die Bundesligisten vom Schachbund gefordert und bekommen haben, ist dass Ausländer aus Nicht-EU-Staaten denen aus EU-Staaten gleichgestellt werden, weil sie diese Art der Diskriminierung auch nicht wollten.

Dass mindestens die Hälfte der Mannschaft Deutsche sein müssen oder, was ich persönlich für besser hielte, ihren Erstwohnsitz, also Lebensmittelpunkt in Deutschland haben, war unter den 16 Erstligisten jederzeit mehrheitsfähig und ist es noch. Eine solche Regelung dürfte kommen, sobald die Schachbundesliga ein eingetragener Verein ist, der weitgehend Unabhängigkeit von den übervorsichtigen Funktionären des Deutschen Schachbund genießt.
blackburne - 20. Aug, 12:00

Schachbundesliga

Also ich finde nichts schlimmes daran, dass die Bundesliga international besetzt ist. Diese Diskussion ist doch so alt wie die Bundesliga selbst. Es gibt genug Vereine wie Solingen, die auch jungen deutschen Spielern eine Chance geben. Die gemeldeten Spieler und die, die tatsächlich spielen, weichen doch erheblich voneinander ab, die Statistik sollte nach der Saison überprüft werden, denn dann werden die Deutschen schon ihre Einsätze gehabt haben. Das schreibe ich nicht, weil ich Mitglied eines Vereins der Schachbundesliga bin....

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