Eine Geste an Dortmund
Die Veranstalter in Wijk aan Zee, Morelia/Linares, Sofia, Mexiko City und Bilbao haben ihre Turniere zu einem Grand Slam verbunden, der im September in Bilbao sein Finale haben soll. Doch immer mehr spricht dafür, dass eine Station dieser nicht mit dem neuen FIDE-Grandprix zu verwechselnden Serie platzt. Dass das Turnier in der mexikanischen Hauptstadt zustande kommt, wird nämlich von Tag zu Tag unwahrscheinlicher. Silvio Danailow, Topalows Manager und Initiator der Serie, hat seit fast zwei Wochen nichts mehr aus Mexiko gehört, wo ein doppelrundiges Sechserturnier am 27. oder 28.Juni beginnen sollte. Möglicherweise scheitere alles an den typisch langen Entscheidungswegen in Mexiko, vermutete Danailow mir gegenüber.
Um positive Stimmung zu machen, ließ der Bulgare derweil vom Sofioter Turniersponsor MTel eine Pressemitteilung heraushauen, der zufolge 2009 ein Grand-Slam-Turnier in den USA dazu komme (im Gespräch nannte Danailow Seattle oder Chicago als mögliche Orte) und man hoffe, 2010 nach China zu expandieren - welchem Zweck wohl auch die Teilnahme des (bisher in Sofia glücklos agierenden) Chinesen Bu und die von Javier Moreno betreute chinesischsprachige MTel-Masters-Website dienen.
Das sechsköpfige Teilnehmerfeld des mit 400 000 Euro dotierten Finals in Bilbao zeichnet sich bereits ab: Aronjan und Anand sind als Sieger der ersten beiden Turniere qualifiziert. Iwantschuk hat in Sofia mit nach nur fünf Runden bereits drei Punkten Vorsprung auf den Dritten nur noch den eineinhalb Punkte zurück liegenden Topalow zu fürchten (und vielleicht sich selbst). Dem Bulgaren winkt, wie sich Danailow verplapperte, ohnehin eine der beiden Wildcards, wobei die erste sicher an Magnus Carlsen geht, der sowohl in Wijk als auch Morelia/Linares Zweiter wurde.
Platzt Mexiko City, ist ein Platz für Bilbao frei. Gegebenenfalls drängt es sich auf, ihn dem Sieger der Dortmunder Schachtage anzubieten, auch wenn sich das deutsche Traditionsturnier zunächst gegen eine Beteiligung am Grand Slam entschieden hat, wofür, da weder finanzielle Verpflichtungen noch eine besondere Einladungspolitik einzuhalten sind, kein anderer Grund in Sicht ist als die 2006 in Elista eskalierte Aversion zwischen Danailow und Kramniks Manager Carsten Hensel, der das Projekt seines Widersachers am liebsten scheitern sehen würde.
Die Veranstalter von Bilbao - und die sollten das letzte Wort in der Frage haben - sagten mir bereits in Wijk aan Zee, sie könnten sich gut vorstellen, eine der Wildcards an den Dortmunder Sieger zu vergeben. Schließlich hoffen sie, die Deutschen wenigstens ab 2009 am Grand Slam beteiligt zu sehen.
Dass Kramnik, falls er Dortmund einmal mehr gewinnt, auf Bilbao wohl eher verzichten würde, um seine Vorbereitung auf die nur wenig später beginnende WM gegen Anand nicht noch einmal umzuschmeißen, steht auf einem anderen Blatt.
Um positive Stimmung zu machen, ließ der Bulgare derweil vom Sofioter Turniersponsor MTel eine Pressemitteilung heraushauen, der zufolge 2009 ein Grand-Slam-Turnier in den USA dazu komme (im Gespräch nannte Danailow Seattle oder Chicago als mögliche Orte) und man hoffe, 2010 nach China zu expandieren - welchem Zweck wohl auch die Teilnahme des (bisher in Sofia glücklos agierenden) Chinesen Bu und die von Javier Moreno betreute chinesischsprachige MTel-Masters-Website dienen.
Das sechsköpfige Teilnehmerfeld des mit 400 000 Euro dotierten Finals in Bilbao zeichnet sich bereits ab: Aronjan und Anand sind als Sieger der ersten beiden Turniere qualifiziert. Iwantschuk hat in Sofia mit nach nur fünf Runden bereits drei Punkten Vorsprung auf den Dritten nur noch den eineinhalb Punkte zurück liegenden Topalow zu fürchten (und vielleicht sich selbst). Dem Bulgaren winkt, wie sich Danailow verplapperte, ohnehin eine der beiden Wildcards, wobei die erste sicher an Magnus Carlsen geht, der sowohl in Wijk als auch Morelia/Linares Zweiter wurde.
Platzt Mexiko City, ist ein Platz für Bilbao frei. Gegebenenfalls drängt es sich auf, ihn dem Sieger der Dortmunder Schachtage anzubieten, auch wenn sich das deutsche Traditionsturnier zunächst gegen eine Beteiligung am Grand Slam entschieden hat, wofür, da weder finanzielle Verpflichtungen noch eine besondere Einladungspolitik einzuhalten sind, kein anderer Grund in Sicht ist als die 2006 in Elista eskalierte Aversion zwischen Danailow und Kramniks Manager Carsten Hensel, der das Projekt seines Widersachers am liebsten scheitern sehen würde.
Die Veranstalter von Bilbao - und die sollten das letzte Wort in der Frage haben - sagten mir bereits in Wijk aan Zee, sie könnten sich gut vorstellen, eine der Wildcards an den Dortmunder Sieger zu vergeben. Schließlich hoffen sie, die Deutschen wenigstens ab 2009 am Grand Slam beteiligt zu sehen.
Dass Kramnik, falls er Dortmund einmal mehr gewinnt, auf Bilbao wohl eher verzichten würde, um seine Vorbereitung auf die nur wenig später beginnende WM gegen Anand nicht noch einmal umzuschmeißen, steht auf einem anderen Blatt.
schachblogger - 13. Mai, 09:00