Mittwoch, 17. Mai 2006

Kramniks Besserung

Nein, so schlimm, dass er ans Aufhören gedacht hat, war es nicht. Vier Monate, nachdem Wladimir Kramnik sein schweres Athritis-Leiden öffentlich gemacht hat, blickt er mit Optimismus in die Zukunft. Die Behandlung mache Fortschritte, die Medikamente wirken, die Schmerzattacken werden seltener. Nach mehr als einem halben Jahr Turnierpause fühlt sich der 30jährige Russe fit genug für die Schacholympiade in Turin, wie er am Telefon aus Paris mitteilt, wo er am vorigen Wochenende eine Simultanvorstellung gegeben hat.

Die Diagnose liegt schon einige Jahre zurück. Eingeweiht seien nur seine Familie und sein Manager (der Dortmunder Carsten Hensel) gewesen. Seine Freunde im Schach haben von nichts gewusst. Im Lauf des vorigen Jahrs wurde es schlimmer, er musste Termine absagen, schließlich seinen Start in Wijk aan Zee. "Ich wollte meine Krankheit nicht öffentlich machen, aber als das Gerücht lief, ich hätte Krebs, ging es nicht mehr anders."

Über die näheren Umstände seine Behandlung will Kramnik am Telefon wenig sagen. Etwa einmal die Woche sieht er einen Arzt, Medikamente nimmt er täglich. Auch während der Schacholympiade wird er sie brauchen. "Ich denke, ich werde acht oder neun Partien spielen - wie alle im russischen Team." Es ist seine erste Schacholympiade nach zehn Jahren. "Ich hätte auch die letzten Male gespielt, aber es kam immer etwas dazwischen." 2000 sein Match gegen Kasparow, 2002 sein Schaukampf gegen Fritz, 2004 verteidigte er gerade seinen Titel gegen Leko.

2005 war das schwärzeste Jahr in seiner Karriere. Es gab keinen Erfolg, nur Rückschläge. Der Tiefpunkt war das erste MTel Masters in Sofia im Mai vor einem Jahr. In der letzten Runde übersah er einen möglichen Figurengewinn und stellte wenig später selbst eine Figur ein. Kramnik wurde, wahrscheinlich das erste Mal in seiner Karriere, Letzter. Seine Elo sackte im Lauf des Jahres auf 2741. Derzeit steht er damit in der Weltrangliste auf Platz sechs. Seit seinem 18.Lebensjahr war er nicht so niedrig platziert.

Kramnik will keine Prognose wagen, wie viel Prozent seiner Bestform er in Turin schon wieder bringen kann. Von einer Verpflichtung im Gegenzug dafür, dass der russische Schachverband Iljumschinow dazu gebracht hat, seinen WM-Kampf gegen Topalow auszurichten, könne keine Rede sein. Den Vertrag für die Olympiade habe er nämlich schon im vorigen September unterschrieben. Was ihn so sicher macht, dass er das Match gegen Topalow wird durchstehen können? "Ich werde mehr oder weniger okay sein", sagt Kramnik. Mit Hilfe der Medikamente könne er in jedem Fall spielen.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

close to the resorts...
close to the resorts are http://www.turkish-propert y-world.com/alanya_apartme nt.php...
tpw - 22. Jun, 16:18
Hält man das zusammen...
Hält man das zusammen mit der nunmehr von der Landesschachseite...
racingralf - 11. Aug, 09:43
montages wa maandishi...
Rellstabsstelle- Wakati wa mgomo hewa NATO juu ya...
er78kl - 1. Jul, 10:49
Falsifiziert
Dankenswerterweise hat Michael Knapp sich die Arbeit...
Schachblog rank zero - 6. Dez, 09:46

Besuchen Sie auch

Suche

 

Status

Online seit 7072 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 22. Jun, 16:18

Credits


Impressum
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren