La crise, quelle crise?
Unter Schachprofis der höheren Kategorie ist die Krise im französischen Klubschach derzeit Thema Nummer eins: In der bestzahlenden Schachliga der Welt haben gleich mehrere Spitzenteams ihren Rückzug oder zumindest den Ersatz ihrer Profis durch Amateure angekündigt.
Schlagzeilen macht vor allem der Rückzug von NAO. Nahed Ojjeh, deren Initialen dem in feinster Pariser Lage auf 300 Quadratmeter logierenden Klub den Namen gaben, hat offenbar die Lust auf Schach verloren. Vor vier Jahren hatte die syrische Millionenerbin (ihr Vater war Militärminister und Waffenhändler) noch das Dortmunder Kandidatenturnier gesponsert, galt als persönliche Förderin und Freundin des nach Paris gezogenen Wladimir Kramnik. Neben ihm wurden mit dem Geld der Madame weitere Stars wie Grischtschuk oder Adams an die Seine geholt und quasi ein Real Madrid des Schachs aufgebaut.
Weil auch die stärksten Franzosen Bacrot, Lautier und Fressinet für NAO antraten, war das Team national fast eine Klasse für sich. Fast, weil auch Monte Carlo dank des dort residierenden Joop van Oosterom eine hochklassige Truppe vorzuweisen hatte. Aber nun hat auch der niederländische Milliardär und Fernschachweltmeister das Interesse an der französischen Liga verloren.
Zwei weitere Teams der oberen Hälfte, Evry und Nizza, wollen sich zwar nicht zurückziehen, aber mangels Finanzen deutlich abspecken. Als neuer Favorit gilt neben Clichy der Aufsteiger Paris 15, zu deren ersten Verpflichtungen Etienne Bacrot gehört. Allerdings ist die Zahl der Neuzugänge pro Saison in Frankreich auf vier Positionen beschränkt.
Schlechte Nachrichten für einige Profis kommen auch aus der Niederlande. Breda, der Abonnementmeister der letzten zehn Jahre, zieht sich zurück, nachdem der letzte Sponsor, U-Boat-Worx, sein Engagement beendet hat. Auch eines der Spitzenteams der britischen Four Nations Chess League soll vor dem Rückzug stehen (ich warte auf eine Bestätigung und nähere Informationen).
Ein anderes Bild zeichnet sich am anderen Ende Europas, nämlich in Russland. Bei der als Rundenturnier ausgetragene Mannschaftsmeisterschaft drängeln sich die Sponsoren. Weil an den sechs Brettern nur zwei Ausländer Platz nehmen dürfen, erzielen die Einheimischen höhere Honorare als die Gastspieler, die vor allem aus der Ukraine, Israel und den Kaukasusstaaten kommen. Auch die Russische Einzelmeisterschaft ist bestens dotiert, und selbst an hochrangigen Einladungsturnieren herrscht anders als noch vor einigen Jahren kein Mangel mehr. Einige, die in den Westen übergesiedelt waren, sind zurückgekehrt oder pendeln. Der missglückten Olympiade zum Trotz herrschen zumindest für russische Profis rosige Zeiten.
Schlagzeilen macht vor allem der Rückzug von NAO. Nahed Ojjeh, deren Initialen dem in feinster Pariser Lage auf 300 Quadratmeter logierenden Klub den Namen gaben, hat offenbar die Lust auf Schach verloren. Vor vier Jahren hatte die syrische Millionenerbin (ihr Vater war Militärminister und Waffenhändler) noch das Dortmunder Kandidatenturnier gesponsert, galt als persönliche Förderin und Freundin des nach Paris gezogenen Wladimir Kramnik. Neben ihm wurden mit dem Geld der Madame weitere Stars wie Grischtschuk oder Adams an die Seine geholt und quasi ein Real Madrid des Schachs aufgebaut.
Weil auch die stärksten Franzosen Bacrot, Lautier und Fressinet für NAO antraten, war das Team national fast eine Klasse für sich. Fast, weil auch Monte Carlo dank des dort residierenden Joop van Oosterom eine hochklassige Truppe vorzuweisen hatte. Aber nun hat auch der niederländische Milliardär und Fernschachweltmeister das Interesse an der französischen Liga verloren.
Zwei weitere Teams der oberen Hälfte, Evry und Nizza, wollen sich zwar nicht zurückziehen, aber mangels Finanzen deutlich abspecken. Als neuer Favorit gilt neben Clichy der Aufsteiger Paris 15, zu deren ersten Verpflichtungen Etienne Bacrot gehört. Allerdings ist die Zahl der Neuzugänge pro Saison in Frankreich auf vier Positionen beschränkt.
Schlechte Nachrichten für einige Profis kommen auch aus der Niederlande. Breda, der Abonnementmeister der letzten zehn Jahre, zieht sich zurück, nachdem der letzte Sponsor, U-Boat-Worx, sein Engagement beendet hat. Auch eines der Spitzenteams der britischen Four Nations Chess League soll vor dem Rückzug stehen (ich warte auf eine Bestätigung und nähere Informationen).
Ein anderes Bild zeichnet sich am anderen Ende Europas, nämlich in Russland. Bei der als Rundenturnier ausgetragene Mannschaftsmeisterschaft drängeln sich die Sponsoren. Weil an den sechs Brettern nur zwei Ausländer Platz nehmen dürfen, erzielen die Einheimischen höhere Honorare als die Gastspieler, die vor allem aus der Ukraine, Israel und den Kaukasusstaaten kommen. Auch die Russische Einzelmeisterschaft ist bestens dotiert, und selbst an hochrangigen Einladungsturnieren herrscht anders als noch vor einigen Jahren kein Mangel mehr. Einige, die in den Westen übergesiedelt waren, sind zurückgekehrt oder pendeln. Der missglückten Olympiade zum Trotz herrschen zumindest für russische Profis rosige Zeiten.
schachblogger - 20. Aug, 09:43