Montag, 30. Oktober 2006

Löffler kampflos

Halb sieben aufgestanden, im Stehen Kaffee, Müsli, etwas Kuchen, vorm Losgehen den Schlüssel gesucht, der, wie kam er da bloß hin, schon in der Jacke steckte, im letzten Moment die S-Bahn zum Wiener Flughafen erreicht. So soll ein Bundesligatag schon mal nicht beginnen. Der nächste Schock wartet beim Check-In: Ihr Flieger ist weg - soll ich schauen, ob um 17 Uhr ein Platz frei ist? Moment mal, es ist fünf vor acht. Geht die Berlin-Maschine nicht fünf vor neun? Ich krame nach dem Ausdruck: Da steht 8.55, aber es ist nicht das richtige Datum drauf, es ist die Rechnung von einem anderen Berlin-Flug. Löffler verliert kampflos, das wär´s gerade noch.

Jetzt heißt es kämpfen. Blick auf die Abflugtafel: Lufthansa fliegt 8.40 nach Berlin. Im Eilschritt zum Lufthansa-Schalter. Vor mir steht jemand. Die nächste Minute fühlt sich an wie fünf. Ich recke das Handy in die Höhe: Ist vielleicht ein Callcenter erreichbar? Nein, Sie müssen warten. Noch ein Blick auf die Abflugtafel: Air Berlin 8.25 nach Hamburg. Wenn ich von dort mit dem Zug nach Berlin fahre? Das könnte reichen. Im Dauerlauf zurück zur Frau vom Check-In vorhin. Klar würde sie mich nach Hamburg mitnehmen. Während sie prüft, ob Platz ist, wähle ich auf meinem Handy die Nummer der Bahninformation. Da kreuzt eine Kollegin hinter ihr auf. Nein, ich müsse erst das Ticket umbuchen. Dauert nur fünf Minuten. Zu viel, um die Hamburg-Maschine noch zu erreichen.

Also zurück zu Lufthansa. Diesmal schon nicht mehr nur Eilschritt, sondern Vorsicht rufend durch die Wartenden. Der Schalter wird gerade frei. 660 Euro oneway, sagt die Frau und: Einen Moment, ich kann schauen, ob es auch etwas billiger geht. Ich frage: viel billiger? Nein, viel billiger wird´s nicht. Lassen Sie mal. Ich habe inzwischen entdeckt, dass auf der Abflugliste ein weiterer Flug nach Berlin geht: LTU um 9.30. Am Schalter, an dem ich nach dem Weg frage, ist gerade ein freundlicher Herr am Schwatzen. Er stellt sich als derjenige heraus, der in Wien LUT abwickelt. Ich gehe mit ihm zu seinem Schalter. Platz wäre, aber es ist ein Sonderflug, es gibt keine Preise und damit auch keine Tickets. Statt weitere Erklärungen abzugeben beginnt er zu telefonieren. Fünf Minuten später habe ich ein Ticket in der Hand. Für lächerliche dreißig Euro. Yes! Diese Partie habe ich gewonnen.

Das Schlangestehen, bis ich die Bordkarte habe, macht mir nichts aus. Auch nicht dass der Flug Verspätung hat, dass die S-Bahn in Schönefeld zwanzig Minuten aufs Abfahren warten lässt, während denen ich für sieben (!) Touristen Tickets kaufe, abstemple, Auskünfte gebe, alles im Blickfeld von vier BVGlern, die das Chaos vor den Automaten und die verwirrten Fahrgäste aus ihrem warmen Häuschen beobachten.

Nicht einmal, dass ich auf der durchgehenden Strecke zweimal umsteigen, zwischendurch wieder warten muss, bringt mich auf die Palme. Baustellen, wir bitten um Verständnis, sagt eine Tonbandstimme. Auf einen Hinweis, wie es weitergeht, geschweige denn in einer Sprache, die die meisten in der U-Bahn verstehen würden, warten wir vergeblich. Egal. Ich bin in Berlin. Hauptsache nicht Löffler kampflos, Hauptsache nicht das Gespött der Liga. Fünf Minuten nach 14 Uhr erreiche ich die Bambushalle in Tegel. Die Saison kann losgehen. Alles weitere auf www.schachbundesliga.de

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