Montag, 28. Mai 2007

Einzelkämpfer

Arkadi Naiditsch hat Dortmund gewonnen, ist Deutscher Meister, führt die nationale Eloliste unangefochten an. Was müsste der 21jährige Dortmunder in Deutschland noch beweisen? Zum Beispiel, dass er seine hervorragende Kämpferqualität auch als Teamspieler ausspielen kann.

Momentan ist er auf Vereinssuche. Nachdem er bei Bindlach ausgemustert wurde, klappert Naiditsch die betuchten Bundesligisten ab. Bisher hat er sich nur Absagen eingefangen. (Nachsatz am 5.Juli: nicht mehr, denn der OSC Baden-Baden hat ihn kurz vor Meldeschluss doch noch unter seine Fittiche genommen)

Naiditsch und die Bundesliga ist bisher alles andere als eine Liebesgeschichte. Als Jugendlicher hatte er der halben Liga Absagen erteilt, weil sein Sponsoring in Dortmund an seine Einsetzbarkeit für die damals viertklassigen Brackeler geknüpft war. Vor drei Jahren klappte es dann mit Katernberg. Doch er blieb ein Außenseiter in der Mannschaft, enttäuschte sportlich, und die Trennung am Saisonende war von gegenseitigen Vorwürfen überschattet.

Damals vor zwei Jahren, als er gerade die deutsche Nummer eins wurde, wechselte Naiditsch in die Zweite Liga. Der weitere Aufstieg des finanzstarken TSV Bindlach, der sich nach seinem Sponsor, einer Börsenzeitschrift, "Aktionär" an den Namen hängte, war schließlich vorgezeichnet. Dass die "Aktionäre" in der vergangenen Saison etwas hinter ihren Möglichkeite blieben, wurde auch Naiditschs nicht ganz überzeugender Vorstellung am Spitzenbrett zugeschrieben. Zum neuen Bindlacher Konzept, auf Jugend zu setzen, hätte der 21jährige zwar gepasst, doch anscheinend war er nicht bereit, finanziell Abstriche zu machen.

Seinen Marktwert hat der gebürtige Rigaer schon früher überschätzt. Bei den Veranstaltern des renommierten Großmeisterturniers in Malmö sorgte seine Forderung für Heiterkeit. Erpressbarer erwies sich da schon der Deutsche Schachbund, als Naiditsch das doppelte Honorar der übrigen Nationalspieler einverlangte. Die über den "Spiegel" lancierte Kabbelei führte letztlich zu einem Kompromiss, dass Naiditschs Trainings übernommen wurden.

Als Mannschaftsspieler hat er sich bei seinem Einstand im Nationalteam nur halb rehabilitiert. Zwar konnte sich sein Resultat bei der Schacholympiade 2006 in Turin sehen lassen. Doch mit dem Rest der Mannschaft hatte er nicht viel am Hut. Naiditsch ließ vielmehr durchblicken, dass er sich für etwas Besseres hält. Gegen einen seiner unterschätzten Mitspieler, Jan Gustafsson, hat er sich in den letzten Monaten drei Niederlagen in Folge eingefangen. Was zeigt, dass Naiditsch sich selbst im Weg steht.

Was seine schachlichen Kapazitäten betrifft, gab er sich in der Vergangenheit gerne mal selbstkritisch. Wäre Zeit, dass er auch mal seine Haltung überdenkt. Dann werden ihm alle Türen offen stehen.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

close to the resorts...
close to the resorts are http://www.turkish-propert y-world.com/alanya_apartme nt.php...
tpw - 22. Jun, 16:18
Hält man das zusammen...
Hält man das zusammen mit der nunmehr von der Landesschachseite...
racingralf - 11. Aug, 09:43
montages wa maandishi...
Rellstabsstelle- Wakati wa mgomo hewa NATO juu ya...
er78kl - 1. Jul, 10:49
Falsifiziert
Dankenswerterweise hat Michael Knapp sich die Arbeit...
Schachblog rank zero - 6. Dez, 09:46

Besuchen Sie auch

Suche

 

Status

Online seit 7000 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 22. Jun, 16:18

Credits


Impressum
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren