Dienstag, 5. Juni 2007

Naschi (Die Unseren)

Die klare Nummer eins mit deutschem Pass ist Arkadi Naiditsch. Der stärkste in Deutschland lebende Spieler heißt freilich Lewon Aronjan. Einen Star wie ihn hätte Bundestrainer Uwe Bönsch gerne in der deutschen Mannschaft. Der Berliner Armenier (der sich beim Kandidatenturnier gerade knappstmöglich gegen Magnus Carlsen durchgesetzt hat) zeigt allerdings keine Absicht, den Verband zu wechseln. Nicht nur, dass er sich standhaft weigert, anständig Deutsch zu lernen. Vor allem ist er in seiner Heimat seit seinem Sieg in Linares 2006 und vor allem dem olympischen Gold in Turin ein Held, und trotz der Armut schafft es der Armenische Schachverband, für seine Spitzenleute Geld aufzutreiben.

Bei Rustem Kasimdschanow (den ich hier vor einigen Tagen fälschlich als stärksten derzeit in Deutschland lebenden Spieler bezeichnet hatte und der leider in Elista an Gelfand gescheitert ist) tippe ich nicht darauf, dass er ewig Usbekistan vertreten will. Der Ruhm seines FIDE-WM-Titels von 2004 ist weitgehend verflogen, und in seiner alten Heimat bewegt sich schachlich anders als etwa in Armenien, Georgien oder Aserbaidschan sehr wenig. Aufdrängen mag sich der zurückhaltende Spitzenspieler des Bundesligaaufsteigers Godesberg nicht, doch schon bald ist der 28-Jährige lange genug in Deutschland ist, um eingebürgert werden zu können, und dann wird sich die Frage, ob er für das Land, in dem seine Kinder aufwachsen, spielen will, zweifellos stellen.

Konstantin Landa hat sie für sich schon beantwortet. Seit sieben Jahren ist der gebürtige Tomsker im Ruhrgebiet zuhause, hat dort eine Computerausbildung absolviert und auch schon als IT-Experte gearbeitet, so dass er nicht auf Schach angewiesen ist. Aber seit einiger Zeit läuft es schachlich hervorragend für den 35-Jährigen. Nach einem ausgezeichneten Ergebnis in der Bundesliga (für den durch den Porzer Rückzug geretteten SV Mülheim-Nord) hat er in Dresden locker die Weltcup-Qualifikation geschafft und nun gerade mit 8 aus 9 die Internationale Hamburger Meisterschaft gewonnen. Selbst wenn das Turnier in der Juliliste noch nicht ausgewertet ist, wird er Naiditsch, dem er seit Jahren als Trainer und Sparringspartner verbunden ist, überholen. Landa würde gerne für Deutschland spielen, und die Chancen, dass er vor der Schacholympiade in Dresden den Pass hat, dürften nicht schlecht stehen.

Im April wollte Bundestrainer Bönsch noch keine Namen für Dresden 2008 nennen. Aber die erste Wahl könnte durchaus Naiditsch, Kasimdschanow, Landa, Baramidze, Gustafsson, Graf oder Jussupow lauten, womit nur ein nicht in der Sowjetunion geborener Spieler im Team wäre. Für heimische Nachwuchskräfte wie Meier, Bindrich, Braun und Buhmann bliebe die zweite Mannschaft.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

close to the resorts...
close to the resorts are http://www.turkish-propert y-world.com/alanya_apartme nt.php...
tpw - 22. Jun, 16:18
Hält man das zusammen...
Hält man das zusammen mit der nunmehr von der Landesschachseite...
racingralf - 11. Aug, 09:43
montages wa maandishi...
Rellstabsstelle- Wakati wa mgomo hewa NATO juu ya...
er78kl - 1. Jul, 10:49
Falsifiziert
Dankenswerterweise hat Michael Knapp sich die Arbeit...
Schachblog rank zero - 6. Dez, 09:46

Besuchen Sie auch

Suche

 

Status

Online seit 6998 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 22. Jun, 16:18

Credits


Impressum
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren