Zu spät für Prognosen
Jetzt, nachdem Anand Topalow in der zweiten Runde des Turniers von Sofia mit Schwarz geschlagen hat, ist es natürlich zu spät, einen klaren Turniersieg von Anand im MTel Masters vorherzusagen und dass Topalow seinen Triumph vom Vorjahr nicht wiederholen hat. Jetzt bleibt nur noch, auf den Erfahrungswert hinzuweisen, dass die Spieler, für die gerade ein WM-Match angekündigt worden ist, meistens unter den Erwartungen bleiben. Anand ist es 1999 selbst so ergangen (der Sponsor Eurotel verzichtete damals auf die Austragung des Matches gegen Kasparow).
Vor genau einem Monat hat Topalow den Vertrag für ein WM-Match gegen Kramnik unterschrieben. Als ich den Bulgaren im Februar an seinem Wohnort Salamanca besuchte, fragte er sich selbst: "Warum reden alle über ein Match gegen Kramnik und niemand über ein Match gegen Anand?". Kasparow sagte mir in einem Interview Ende April in Wien: "Wenn ich zu entscheiden hätte, wie die WM ausgetragen wird, hätte ich einen Wettkampf zwischen Topalow und Anand organisiert. Das sind die beiden Stärksten, das wäre das spannendere Match."
Schon voriges Jahr, als Topalow in Sofia mit einem Punkt vor Anand gewann, wurde am Ende herumgerechnet, wer von den beiden damit in der Eloliste die Nase vorne hätte. Die Antwort war damals: keiner. Beide lagen gleich. Die seit April gültige Eloliste führt Topalow mit 2804 vor Anand mit 2803 an. Bei Anand ist die deutsche Bundesliga noch nicht ausgewertet, aber dort hat sich keine Eloänderung für ihn ergeben. Topalow hat aus seinem 3:1-Sieg gegen Nisipeanu vier Elopunkte gut, aber aus Morelia/Linares stehen ihm sechs Punkte Abzug ins Haus, macht zwei Elo minus, womit er de facto schon mit einem Elopünktchen hinter Anand ins Turnier ging, dieser also schon bei Punktgleichheit mit Topalow in Sofia in der Juliliste knapp an diesem vorbeizöge. Im Moment hat Anand bereits 1,5 Punkte mehr als Topalow. Sagen wir also so: ein Wechsel an der Weltranglistenspitze ist in den Bereich des Möglichen gerückt.
Vor genau einem Monat hat Topalow den Vertrag für ein WM-Match gegen Kramnik unterschrieben. Als ich den Bulgaren im Februar an seinem Wohnort Salamanca besuchte, fragte er sich selbst: "Warum reden alle über ein Match gegen Kramnik und niemand über ein Match gegen Anand?". Kasparow sagte mir in einem Interview Ende April in Wien: "Wenn ich zu entscheiden hätte, wie die WM ausgetragen wird, hätte ich einen Wettkampf zwischen Topalow und Anand organisiert. Das sind die beiden Stärksten, das wäre das spannendere Match."
Schon voriges Jahr, als Topalow in Sofia mit einem Punkt vor Anand gewann, wurde am Ende herumgerechnet, wer von den beiden damit in der Eloliste die Nase vorne hätte. Die Antwort war damals: keiner. Beide lagen gleich. Die seit April gültige Eloliste führt Topalow mit 2804 vor Anand mit 2803 an. Bei Anand ist die deutsche Bundesliga noch nicht ausgewertet, aber dort hat sich keine Eloänderung für ihn ergeben. Topalow hat aus seinem 3:1-Sieg gegen Nisipeanu vier Elopunkte gut, aber aus Morelia/Linares stehen ihm sechs Punkte Abzug ins Haus, macht zwei Elo minus, womit er de facto schon mit einem Elopünktchen hinter Anand ins Turnier ging, dieser also schon bei Punktgleichheit mit Topalow in Sofia in der Juliliste knapp an diesem vorbeizöge. Im Moment hat Anand bereits 1,5 Punkte mehr als Topalow. Sagen wir also so: ein Wechsel an der Weltranglistenspitze ist in den Bereich des Möglichen gerückt.
schachblogger - 12. Mai, 22:28
Viel Glück mit dem ersten (?) Schachblog aus Österreich
Nach dem Standard-Hint hab ich mir zwar etwas mehr Content erwartet, aber das wird ja noch, oder?
Den Topalow-Artikel im "Schach" fand ich übrigens ganz nett, ich musste erkennen, dass ich anscheinend auch auf Home-Stories stehe, war mir gar nicht bewusst.
Viel Glück und viel Traffic!
Redi