Take the money...
...but vote for us, lautete die Parole, unter der Koks Anhänger trotz der wenig ermutigenden Unterstützerzählung auf den Websites des Amtsinhabers und des Herausforderers bis zum Wahlgang durchhielten. Das deutliche Resultat von 96:54 Länderstimmen zugunsten Iljumschinows lässt sich aber nicht durch ein paar gekaufte Delegierte erklären. Für Koks Scheitern bei der FIDE-Wahl sind viele Gründe genannt worden. Hier eine Auswahl:
Dass Kok von den meisten Profis unterstützt wurden, dieser aus Sicht vieler Funtionäre arroganten Bagage.
Dass Kok von England, den USA, Spanien, Frankreich, der Niederlande, Deutschland unterstützt wurde, den Kolonialmächten, die die Welt geknechtet haben oder (im Fall der USA) immer noch knechten.
Dass Kok von den meisten mitgliederstarken Verbänden unterstützt wurde, deren Interessen denen der Mehrzahl der kleinen Länder angeblich entgegenstehen.
Dass Kok seine Kampagne zu spät begonnen hat.
Dass Kok seine Kampagne zu früh begonnen hat.
Dass Kok den kontroversen Nigel Short auf Wahlkampftour geschickt hat statt den allseits
geliebten Yasser Seirawan.
Dass Kok unterstützt wurde von Kasparow, der der FIDE in der Vergangenheit ja meistens Trouble bescherte.
Dass Koks zentrale Aussagen unter einer Vielzahl Konzeptpapiere verschüttet ging.
Dass Koks Website in korrektem Englisch verfasst war statt im Pidgin, in dem praktisch sämtliche Inhalte und Materialien Iljumschinows daher kamen und dass auch von den Delegierten gesprochen und verstanden wird.
Undsoweiter undsofort...
Die Wahrheit ist wohl eher, dass man eine Wahl gegen einen Mann, der so viel eigenes Geld in die Taschen des Verbandes, der einflussreichsten Funktionäre, der Delegierten und auch vieler Profis hat fließen lassen, nicht gewinnen kann. Koks Problem war es, dass er einen Gegner hatte, der zwar inkompetent ist, aber großzügig und großherzig. Beispielsweise Emmanuel Omuku, den Iljumschinow vor Jahren wegen Spesenritterei aus dem FIDE-Sekretariat feuerte, ließ er in Lausanne mit gleichem Gehalt in anderer Funktion weiter für sich arbeiten. In Turin saß Omuku, als wäre nie etwas gewesen, auf einmal wieder auf der Bühne und leitete Teile der Generalversammlung.
Iljumschinows Art, seine Berater auszuwählen und machen zu lassen, auch wenn sie in die eigene Tasche wirtschafteten und auf das Wohl des Schachs pfiffen, war die Achillesverse. Hier hätte Kok ansetzen müssen. Vor allem bei dem Mann, der seit zwanzig Jahren nominell die Nummer zwei in der FIDE ist, aber in Wahrheit, auch schon in den letzten Amtsjahren von Campomanes, der entscheidende Mann: Georgios Makropoulos. Als er 1994 die in Thessaloniki geplante Ausrichtung der Schacholympiade zwei Monate vor dem Termin platzen ließ, wäre seine Karriere in jedem anderen Weltverband zu Ende gewesen. Makro durfte aber noch einen drauf setzen und gewährte sich (ebenso wie Campomanes) eine weder durch Abstimmung noch Statuten gedeckte Abfindungszahlung aus den FIDE-Kassen. Geld kann Makro immer gut gebrauchen, verbringt er doch seine Zeit am liebsten im Spielcasino. Diesen Mann hätte Iljumschinow nie und nimmer rehabilitieren und zu seiner Nummer zwei machen dürfen.
Kok wollte die persönlichen Angriffe weglassen, seine Kampagne sauber halten. An einem Wechsel und an Reformen interessierte Funktionäre und Journalisten hätten die Schmutzarbeit übernehmen müssen, statt nach außen so zu tun, als sei das Schach zwar in der Krise, aber so schlimm sei es ja nicht. Die beste Zeit für die öffentliche Demontage wäre gewesen, lange bevor Kok Kandidat wurde. Einen so guten und ehrenvollen Mann wie ihn wird die FIDE lange nicht mehr kriegen können. Schande über diesen Verband.
Dass Kok von den meisten Profis unterstützt wurden, dieser aus Sicht vieler Funtionäre arroganten Bagage.
Dass Kok von England, den USA, Spanien, Frankreich, der Niederlande, Deutschland unterstützt wurde, den Kolonialmächten, die die Welt geknechtet haben oder (im Fall der USA) immer noch knechten.
Dass Kok von den meisten mitgliederstarken Verbänden unterstützt wurde, deren Interessen denen der Mehrzahl der kleinen Länder angeblich entgegenstehen.
Dass Kok seine Kampagne zu spät begonnen hat.
Dass Kok seine Kampagne zu früh begonnen hat.
Dass Kok den kontroversen Nigel Short auf Wahlkampftour geschickt hat statt den allseits
geliebten Yasser Seirawan.
Dass Kok unterstützt wurde von Kasparow, der der FIDE in der Vergangenheit ja meistens Trouble bescherte.
Dass Koks zentrale Aussagen unter einer Vielzahl Konzeptpapiere verschüttet ging.
Dass Koks Website in korrektem Englisch verfasst war statt im Pidgin, in dem praktisch sämtliche Inhalte und Materialien Iljumschinows daher kamen und dass auch von den Delegierten gesprochen und verstanden wird.
Undsoweiter undsofort...
Die Wahrheit ist wohl eher, dass man eine Wahl gegen einen Mann, der so viel eigenes Geld in die Taschen des Verbandes, der einflussreichsten Funktionäre, der Delegierten und auch vieler Profis hat fließen lassen, nicht gewinnen kann. Koks Problem war es, dass er einen Gegner hatte, der zwar inkompetent ist, aber großzügig und großherzig. Beispielsweise Emmanuel Omuku, den Iljumschinow vor Jahren wegen Spesenritterei aus dem FIDE-Sekretariat feuerte, ließ er in Lausanne mit gleichem Gehalt in anderer Funktion weiter für sich arbeiten. In Turin saß Omuku, als wäre nie etwas gewesen, auf einmal wieder auf der Bühne und leitete Teile der Generalversammlung.
Iljumschinows Art, seine Berater auszuwählen und machen zu lassen, auch wenn sie in die eigene Tasche wirtschafteten und auf das Wohl des Schachs pfiffen, war die Achillesverse. Hier hätte Kok ansetzen müssen. Vor allem bei dem Mann, der seit zwanzig Jahren nominell die Nummer zwei in der FIDE ist, aber in Wahrheit, auch schon in den letzten Amtsjahren von Campomanes, der entscheidende Mann: Georgios Makropoulos. Als er 1994 die in Thessaloniki geplante Ausrichtung der Schacholympiade zwei Monate vor dem Termin platzen ließ, wäre seine Karriere in jedem anderen Weltverband zu Ende gewesen. Makro durfte aber noch einen drauf setzen und gewährte sich (ebenso wie Campomanes) eine weder durch Abstimmung noch Statuten gedeckte Abfindungszahlung aus den FIDE-Kassen. Geld kann Makro immer gut gebrauchen, verbringt er doch seine Zeit am liebsten im Spielcasino. Diesen Mann hätte Iljumschinow nie und nimmer rehabilitieren und zu seiner Nummer zwei machen dürfen.
Kok wollte die persönlichen Angriffe weglassen, seine Kampagne sauber halten. An einem Wechsel und an Reformen interessierte Funktionäre und Journalisten hätten die Schmutzarbeit übernehmen müssen, statt nach außen so zu tun, als sei das Schach zwar in der Krise, aber so schlimm sei es ja nicht. Die beste Zeit für die öffentliche Demontage wäre gewesen, lange bevor Kok Kandidat wurde. Einen so guten und ehrenvollen Mann wie ihn wird die FIDE lange nicht mehr kriegen können. Schande über diesen Verband.
schachblogger - 5. Jun, 11:30