Lesestoff
Es passiert nicht oft, dass Schach auf dem Cover eines seriösen (Nichtschach-)Magazins aufscheint. Die Januar-Ausgabe des Spektrum der Wissenschaft hat eine Titelgeschichte über das Denken von Großmeistern und Amateuren. Für Kenner enthält er kaum Neues, doch es ist eine gut geschriebene Zusammenfassung. Die deutsche Version scheint nicht mehr online (der alte Link führte, wie dr. strangelove zurecht anmerkte, nur zum Titelblatt), doch die englische Originalfassung findet man.
Interessante Schachartikel werden gewöhnlich auf aktuelleren Seiten abgefeiert, bevor ich sie überhaupt bemerke. Aber auch Lars Bremers fünfteilige Abhandlung über den Beschiss im Onlineschach und die überwiegend halbherzigen bis zwecklosen Versuche, es zu entdecken und zu unterbinden, habe ich noch nirgends verlinkt gesehen (allerdings ohne intensiv gesucht zu haben).
Interessante Schachartikel werden gewöhnlich auf aktuelleren Seiten abgefeiert, bevor ich sie überhaupt bemerke. Aber auch Lars Bremers fünfteilige Abhandlung über den Beschiss im Onlineschach und die überwiegend halbherzigen bis zwecklosen Versuche, es zu entdecken und zu unterbinden, habe ich noch nirgends verlinkt gesehen (allerdings ohne intensiv gesucht zu haben).
schachblogger - 9. Jan, 19:26
Kleine Peinlichkeit...
Schachblaetter.de haben mit gewohnt trockenem Humor die Kompetenz der Verfasser ja schon kommentiert (http://schachblaetter.de/?p=613).
Der Verweis auf den Bremer-Artikel ist auf jeden Fall zu begrüßen. Dort werden die technischen Probleme sehr schön dargestellt - übrigens auch das klägliche Versagen der kommerziellen Anbieter im Vergleich mit dem FICS.
Hinzuzufügen wäre höchstens, dass auch die beste Statistik-Software nichts hilft, wenn man nicht gewillt ist, sie einzusetzen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass viele der auf dem Server geldverdienenden GMs sich das Leben mit Programmen leicht machen. Sie werden auch ständig von den Statistikprogrammen ausgespuckt, aber m.W. nicht mehr abgemahnt oder gesperrt (es sei denn, sie stellen sich so blöd an, dass es total offensichtlich ist; aber ein wenig haben sie ja doch gelernt, und die Betriebsgeheimnisse und Tricksertools sprechen sich ja ganz fix herum).
Zum einen erfolgt (auch nach den Naiditsch-Erfahrungen) eine Sperrung nicht mehr, weil es eine rechtliche Grauzone ist. Ein GM kann immer sagen, dass er halt so gut ist und daher die Züge nur zufällig übereinstimmen (zumindest wenn er halbwegs clever die Programme einsetzt).
Zum anderen sind kommerzielle Serverbetreiber natürlich im Interessenskonflikt: Ihr einziger wesentlicher Wettbewerbsvorteil gegenüber freien Servern wie FICS ist die höhere Präsenz von Spitzen-GMs, die natürlich nur deshalb da sind, weil sie bequem etwas Kohle machen können. Würde Chessbase konsequent gegen diese Cheater vorgehen, könnten sie ihren Server gleich dichtmachen.
Die Kraft des Ignorierens
Die wirksamste Maßnahme ist die individuelle Sperrliste, die sich jeder Teilnehmer selber verwaltet. Man wird möglicherweise ein- zweimal zum Opfer, aber danach fällt der verdächtige Gegner dem Orkus des Vergessens anheim.