Shopping Mall revisited
In Hamburg-Harburg ist Schachwoche. Ein paar Großmeister werden im Lauf der nächsten Tage im Phönix-Einkaufszentrum zwar auch in Aktion sein, aber nicht, wie kürzlich in Pasching, solche von der Prominenz Kasparows oder Polgars. Vor allem kommen Kinder und Hobbyspieler zum Zug. Vormittags im Anfänger- und Fortgeschrittenenunterricht, nachmittags dann in freien Partien oder mit Uhr. Einige Dutzend Kinder haben am Montag ein Mannschaftsturnier gespielt. An diesem Dienstag geht es weiter mit einem Simultan von HSK-Großmeisterin Marta Michna (das ganze Programm als PDF).
Der HSK, der am Wochenende sportlich den Klassenerhalt in der Bundesliga geschafft hat, stellt mit jährlich drei, vier Einkaufszentrumswochen oder fünf, wenn es gut läuft, finanziell den Verbleib im Oberhaus sicher. Von dem, was die Einkaufszentren dem Klub zahlen, gehen freilich Honorare für Bundesligaspieler und Helfer ab. Andere Sponsoren findet Christian Zickelbein, der HSK-Vorsitzende, ebenso kaum noch wie andere, die wie er ehrenamtlich ranklotzen.
Wochen wie diese sind hart für ihn. Morgens um acht Uhr bricht er auf und ist oft bis neun oder zehn am Abend im Einsatz. Als Koordinator, Aufbauer, Schachlehrer, Anlaufstelle für alle. Auch die Tage davor und danach ist viel zu tun. Von den Verhandlungen fürs Folgejahr ganz abgesehen (die haben immerhin am Dienstag das erfreuliche Ergebnis gezeitigt, dass das Phönix für den 11.-16.Mai 2009 zugesagt hat).
Harburg ist kein nobler Stadtteil. Die Kinder, die zum Schach kommen, sind anstrengender als im bürgerlichen Blankenese. Doch Christian ist erst mal froh, für die Lösung einiger Last-Minute-Probleme Unterstützer mobilisiert zu haben. In ein paar Wochen wird er 71. Dass es Zeit für einen Nachfolger wird, im Klub wie im ebenfalls von ihm geleiteten Bundesliga e.V., weiß er selbst am besten. Bereits übernächste Woche folgt die Schachwoche im Elbe-Einkaufszentrum in Blankenese. Dazwischen bleibt ihm wenig, zu wenig Zeit, sich zu erholen. Doch eine Absage, so Christian, hätte sich der HSK nicht leisten können.
Im Phönix traf ich auch Dorian Rogozenko. Der moldawisch-rumänische Großmeister überraschte mich mit der Mitteilung, dass er seit Jahresbeginn Hamburger ist. Grund des Umzugs war nicht seine Tätigkeit für Chessbase (die natürlich auch eher zunehmen wird) sondern seine Frau. Ihre Firma hat ihr nämlich angeboten, in Hamburg zu arbeiten. Daneben lernt sie derzeit intensiv Deutsch, was Dorian dank vieler Turniere und Ligaspiele (er begann Mitte der Neunziger bei Magdeburg) bereits ausgezeichnet spricht.
Dorian war mit seiner Tochter da, die am Montag am Kinderturnier teilnahm. In den nächsten Tagen wird er wieder ins Phönix fahren. Dann nicht als Schachvater sondern um mit einem Simultanspiel zum Familieneinkommen beizutragen.
Der HSK, der am Wochenende sportlich den Klassenerhalt in der Bundesliga geschafft hat, stellt mit jährlich drei, vier Einkaufszentrumswochen oder fünf, wenn es gut läuft, finanziell den Verbleib im Oberhaus sicher. Von dem, was die Einkaufszentren dem Klub zahlen, gehen freilich Honorare für Bundesligaspieler und Helfer ab. Andere Sponsoren findet Christian Zickelbein, der HSK-Vorsitzende, ebenso kaum noch wie andere, die wie er ehrenamtlich ranklotzen.
Wochen wie diese sind hart für ihn. Morgens um acht Uhr bricht er auf und ist oft bis neun oder zehn am Abend im Einsatz. Als Koordinator, Aufbauer, Schachlehrer, Anlaufstelle für alle. Auch die Tage davor und danach ist viel zu tun. Von den Verhandlungen fürs Folgejahr ganz abgesehen (die haben immerhin am Dienstag das erfreuliche Ergebnis gezeitigt, dass das Phönix für den 11.-16.Mai 2009 zugesagt hat).
Harburg ist kein nobler Stadtteil. Die Kinder, die zum Schach kommen, sind anstrengender als im bürgerlichen Blankenese. Doch Christian ist erst mal froh, für die Lösung einiger Last-Minute-Probleme Unterstützer mobilisiert zu haben. In ein paar Wochen wird er 71. Dass es Zeit für einen Nachfolger wird, im Klub wie im ebenfalls von ihm geleiteten Bundesliga e.V., weiß er selbst am besten. Bereits übernächste Woche folgt die Schachwoche im Elbe-Einkaufszentrum in Blankenese. Dazwischen bleibt ihm wenig, zu wenig Zeit, sich zu erholen. Doch eine Absage, so Christian, hätte sich der HSK nicht leisten können.
Im Phönix traf ich auch Dorian Rogozenko. Der moldawisch-rumänische Großmeister überraschte mich mit der Mitteilung, dass er seit Jahresbeginn Hamburger ist. Grund des Umzugs war nicht seine Tätigkeit für Chessbase (die natürlich auch eher zunehmen wird) sondern seine Frau. Ihre Firma hat ihr nämlich angeboten, in Hamburg zu arbeiten. Daneben lernt sie derzeit intensiv Deutsch, was Dorian dank vieler Turniere und Ligaspiele (er begann Mitte der Neunziger bei Magdeburg) bereits ausgezeichnet spricht.
Dorian war mit seiner Tochter da, die am Montag am Kinderturnier teilnahm. In den nächsten Tagen wird er wieder ins Phönix fahren. Dann nicht als Schachvater sondern um mit einem Simultanspiel zum Familieneinkommen beizutragen.
schachblogger - 8. Apr, 12:00