Die Wladimir-Passion
Kann der nicht normal verlieren? Erst von der Fide und dem fiesen Danailov um einen Punkt grepellt und nun auch noch, nachdem er die Kiste überspielt hat, einzügig matt: Kramnik will einem leid tun. Langsam muss man sich fragen, was da eigentlich aufgeführt wird. Es muss wohl die Wladimir-Passion sein. Wlad gibt stellvertretend für uns geplagte Patzer das Opfer.
Die Anhänger eines gewissen strategisch überlegenen Bulgaren werden sich fragen, warum der Opfer-Darsteller einen solchen Ausfall nicht in Elista hatte, sondern dort einsammelte, was er kriegen konnte.
Die Medien sollten sich nach den ersten beiden Partien in Bonn eher etwas anderes fragen, nämlich warum sie so bereitwillig das Verkaufsargument der Show gekauft und verbreitet haben, wenn der Mensch dieses Match verliere, habe er nie wieder eine Chance gegen den Computer. Die ersten zwei Partien beweisen das Gegenteil: Fritz, ein starkes, aber wohl nicht das stärkste Schachprogramm, ist sehr wohl zu überspielen und damit auch zu schlagen, vorausgesetzt, der Spieler bleibt konzentriert.
Noch etwas zur Einordnung: Dass die Bedingungen für die menschliche Seite in Bonn erheblich besser sind als vor neun Jahren in New York ist fast nirgends zu lesen (eine Ausnahme macht Lars Bremer bei heise.de). Kramnik darf die Buchzüge des Programms samt ihres statistischen Abschneidens in der Partiendatenbank sehen und auch die Einschätzung, wenn ein Endspiel in die Sechssteinerdatenbank mündet. Sobald 56 Züge gespielt sind, darf er zu einem Zeitpunkt seiner Wahl die Fortsetzung der Partie vertagen. Vor allem aber hat er seit fast acht Wochen das Programm, gegen das er spielt, zur Verfügung (in Wahrheit sogar noch einige Wochen früher, denn sein Sekundant Stefan Meyer-Kahlen war an eine Testversion gelangt). Seine Helfer konnten also in aller Ruhe alle Macken aufspüren. Garry anno 1997 und auch Mickey Adams voriges Jahr hatten es da Stücke schwerer.
Kramniks Blackout zeigt allerdings, dass er die Spielweise des Computers nicht verinnerlicht hat. Wenn sein letzter Zug ginge, hätte sich Fritz binnen weniger Züge wie ein Patzer abschlachten lassen. Computer leisten aber innerhalb eines gewissen Rahmens (Horizonteffekt) Gegenwehr.
Ach ja. Vielleicht könnte ihm mal jemand sagen, dass Opfer auf den Straßen und Schulhöfen von Neukölln ein Schimpfwort ist.
Die Anhänger eines gewissen strategisch überlegenen Bulgaren werden sich fragen, warum der Opfer-Darsteller einen solchen Ausfall nicht in Elista hatte, sondern dort einsammelte, was er kriegen konnte.
Die Medien sollten sich nach den ersten beiden Partien in Bonn eher etwas anderes fragen, nämlich warum sie so bereitwillig das Verkaufsargument der Show gekauft und verbreitet haben, wenn der Mensch dieses Match verliere, habe er nie wieder eine Chance gegen den Computer. Die ersten zwei Partien beweisen das Gegenteil: Fritz, ein starkes, aber wohl nicht das stärkste Schachprogramm, ist sehr wohl zu überspielen und damit auch zu schlagen, vorausgesetzt, der Spieler bleibt konzentriert.
Noch etwas zur Einordnung: Dass die Bedingungen für die menschliche Seite in Bonn erheblich besser sind als vor neun Jahren in New York ist fast nirgends zu lesen (eine Ausnahme macht Lars Bremer bei heise.de). Kramnik darf die Buchzüge des Programms samt ihres statistischen Abschneidens in der Partiendatenbank sehen und auch die Einschätzung, wenn ein Endspiel in die Sechssteinerdatenbank mündet. Sobald 56 Züge gespielt sind, darf er zu einem Zeitpunkt seiner Wahl die Fortsetzung der Partie vertagen. Vor allem aber hat er seit fast acht Wochen das Programm, gegen das er spielt, zur Verfügung (in Wahrheit sogar noch einige Wochen früher, denn sein Sekundant Stefan Meyer-Kahlen war an eine Testversion gelangt). Seine Helfer konnten also in aller Ruhe alle Macken aufspüren. Garry anno 1997 und auch Mickey Adams voriges Jahr hatten es da Stücke schwerer.
Kramniks Blackout zeigt allerdings, dass er die Spielweise des Computers nicht verinnerlicht hat. Wenn sein letzter Zug ginge, hätte sich Fritz binnen weniger Züge wie ein Patzer abschlachten lassen. Computer leisten aber innerhalb eines gewissen Rahmens (Horizonteffekt) Gegenwehr.
Ach ja. Vielleicht könnte ihm mal jemand sagen, dass Opfer auf den Straßen und Schulhöfen von Neukölln ein Schimpfwort ist.
schachblogger - 28. Nov, 09:37
Aus den Regeln:
http://www.rag.de/microsite_chess/iframe/regeln_wcc.html