Die Form für Mexiko

Nach den Dortmunder Schachtagen, vulgo Sparkassen-Tschäss-Mieting, gibt es keine großen Turniere mehr vor der WM. Für die meisten der acht, die im September in Mexiko City um den Titel kämpfen, ist die Vorbereitungsphase angebrochen. Nicht der schlechteste Moment für eine WM-Prognose, die ich in absteigender Formkurve, bitte nicht zu verwechseln mit den Chancen, durchgehe:

Wladimir Kramnik hat mit seinem souveränen Sieg in Dortmund den guten Trend seit der Schacholympiade voriges Jahr bestätigt. Als guter Chancenverwerter, der schwer zu schlagen ist, reist der Weltmeister (der nebenbei bemerkt ein gutes Dutzend Elopunkte auf den Führenden Anand gutgemacht hat) als sozusagen offizieller Favorit nach Mexiko.

Alexander Morosewitsch überzeugte in letzter Zeit mit seinem fantastischen Finish in Linares und bei der Russischen Mannschaftsmeisterschaft (und hat Biel heuer "aus gesundheitlichen Gründen" abgesagt). Die Form des unberechenbaren Russen ist freilich besser als seine Bilanz - und damit Prognose - gegen Spitzenleute.

Peter Leko hatte Gurewitsch und Barejew in den Kandidatenkämpfen sicher im Griff. In Dortmund, wo er den zweiten Platz teilte, gefiel er durch Kampfgeist. Wenn er nicht wie vor zwei Jahren in Argentinien den Start verpatzt, ist in Mexiko unbedingt mit dem Ungarn zu rechnen.

Vishy Anand tat in Dortmund eher nur das Nötigste, zumal er in Léon ab diesem Mittwoch gleich noch ein Turnier vor sich hat. Warum sollte der pragmatisch eingestellte Inder auch jetzt schon alles zeigen, wenn die WM erst in gut zwei Monaten ist. Schließlich ist der momentane Primus inter Pares der Weltrangliste in Abwesenheit Topalows der einzige, dem ich in Mexiko ein besseres Resultat als plus vier zutraue. Stimmt nicht, einen gibt es noch:

Lewon Aronjan hat als Favorit im Kandidatenmatch gegen Carlsen und auch gegen Schirow zwar nicht völlig überzeugt, aber gelegentlich seine Extraklasse aufscheinen lassen. Dem ideenreichen Armenier, der einfach jeden schlagen kann, werden in Mexiko viele die Daumen drücken. Wahrscheinlich auch ich.

Alexander Grischtschuk ist am schwersten einzuschätzen, schließlich hatte der Russe zuletzt wenig Möglichkeiten, auf Topniveau zu spielen. Seine Kandidatengegner Malachow und Rubljewski dominierte er, bei der Russischen Mannschaftsmeisterschaft hat er aber kein Bein ausgerissen.

Peter Swidler wurde vorige Woche im ukrainischen Foros Remiskönig (zehn Punkteteilungen in elf Partien), was schon darauf hindeutet, dass dem Russen der nötige Biss mangelt, um bei der WM ganz vorne zu landen. Dabei müsste er nur ein Quäntchen zulegen, um den einen oder anderen Gegner umzulegen.

Boris Gelfand konnte in Dortmund als Vorletzter überhaupt nicht überzeugen. In Elista kam er gegen den starken Kasimdschanow nur knapp weiter und verstand es gegen Kamsky, dessen Eröffnungslücken auszunutzen. Zu wenig, um in Mexiko eine Rolle zu spielen. Dass er, ebenso wie Swidler, mit Kramnik befreundet ist, sichert dem Israeli in Mexiko eine eher bedrückende Form von Aufmerksamkeit. Schade um den Platz, der bei Wesko Topalow aber auch beim Turniersiege sammelnden Wassili Iwantschuk besser aufgehoben wäre.

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