Was Doping dem Schach bringt
"Um nicht mehr nur immer mitleidig belächelt, sondern endlich auch als richtige Sportart anerkannt zu werden, ist im Schach Doping nicht etwa verboten sondern ausdrücklich erwünscht. In Speziallaboren werden leistungsfördernde Mixturen kreiert und an experimentierfreudige Spieler weitergereicht. Besonderer Beliebtheit erfreut sich derzeit ein Cocktail aus Red Bull, Ziegenmilch, verquirltem Eigelb und Jamaika-Rum garniert mit Kaffebohnen. Russische Großmeister verwenden allerdings traditionell ausschließlich Wodka pur. Spezialisten erforschen derzeit auch die Möglichkeit der Injektion zusätzlicher Gehirnmasse zur Steigerung des Denkvermögens."
Soweit aus aktuellem Anlass, was die Uncyclopedia zum Thema Doping im Schach (der Rest des Artikels ist übrigens lustiger) weiß. Eine mögliche Folge von Iwantschuks Flucht hat aber Olaf Teschke als erster online beschrieben: Bronze ginge von den USA (deren Kamsky Iwantschuk schlug) an Ungarn, das mit Ausnahme Lekos (der Iwantschuk unterlag, was sich aber nun als goldwert herausstellen könnte) blass blieb, in Dresden außer der Ukraine nur einem weiteren Top-Ten-Team begegnete und knapp unter der Eloerwartung abschnitt. Ich denke, Leko, Polgar, Almasi, Balogh und Berkes wäre es peinlich, auf diese Weise zu einer Medaille zu kommen. Aber sie werden sich nicht wehren können, wenn die FIDE mit ihrer Antidopingpolitik radikal ernst macht.
(Nachtrag) Shaun Press, einer der 2004 in Calvia für die Testverweigerung bestraften Spieler, hat Iwantschuk in Dresden nach Runde elf beobachtet, wie er außer sich auf einen Betonpfeiler eintrat, und meint, es sei fast ein Wunder, dass er sich dabei nicht die Zehen brach.
(Nachtrag) Während die deutsche Chessbase-Seite noch immer unter der Titelzeile "Sportbürokraten zerstören das Schach" den Anschein zu erwecken versucht hat, als wäre mein Artikel in der FAZ sensationsheischend (für dpa kann ich nichts, auch nicht dass dort behauptet wird, die FIDE habe Dopingproben 2003 eingeführt), hat die englischsprachige Seite nun ihre Hausaufgaben gemacht und den Sachverhalt genauso dargestellt.
Soweit aus aktuellem Anlass, was die Uncyclopedia zum Thema Doping im Schach (der Rest des Artikels ist übrigens lustiger) weiß. Eine mögliche Folge von Iwantschuks Flucht hat aber Olaf Teschke als erster online beschrieben: Bronze ginge von den USA (deren Kamsky Iwantschuk schlug) an Ungarn, das mit Ausnahme Lekos (der Iwantschuk unterlag, was sich aber nun als goldwert herausstellen könnte) blass blieb, in Dresden außer der Ukraine nur einem weiteren Top-Ten-Team begegnete und knapp unter der Eloerwartung abschnitt. Ich denke, Leko, Polgar, Almasi, Balogh und Berkes wäre es peinlich, auf diese Weise zu einer Medaille zu kommen. Aber sie werden sich nicht wehren können, wenn die FIDE mit ihrer Antidopingpolitik radikal ernst macht.
(Nachtrag) Shaun Press, einer der 2004 in Calvia für die Testverweigerung bestraften Spieler, hat Iwantschuk in Dresden nach Runde elf beobachtet, wie er außer sich auf einen Betonpfeiler eintrat, und meint, es sei fast ein Wunder, dass er sich dabei nicht die Zehen brach.
(Nachtrag) Während die deutsche Chessbase-Seite noch immer unter der Titelzeile "Sportbürokraten zerstören das Schach" den Anschein zu erwecken versucht hat, als wäre mein Artikel in der FAZ sensationsheischend (für dpa kann ich nichts, auch nicht dass dort behauptet wird, die FIDE habe Dopingproben 2003 eingeführt), hat die englischsprachige Seite nun ihre Hausaufgaben gemacht und den Sachverhalt genauso dargestellt.
schachblogger - 1. Dez, 21:29
Alle lieben Iwantschuk
Ich aber beobachte stets mit großem Interesse die Berichterstattungen / Liveübertragungen großer Schachturniere, ausschließlich um die Partien meines großen Idols Iwantschuk zu verfolgen. Nicht das ich behaupten könne, dessen Züge zu begreifen oder gar vorauszuahnen, ich habe nicht 2800 Elo sondern nur 2420. Aber der Wassili hat etwas "unnatürlich natürliches" an sich , was mich enorm begeistert. Egal, ob Weiß oder Schwarz - bei Iwantschuk gibt es kampfbetonte Partien bis zu letzten Patrone. Er ist ein Genie im Kinde und so ist es doch in der besonderen Situation, nach der extrem verpatzen letzten Runde für ihn und seiner Ukraine, etwas ganz verständliches, wenn er den Ort der Schmach verlassen will. Ich bin froh, dass es noch bedeutende Menschen in unserer "Sportart" gibt, die in solchen Situationen nicht rational denken, sondern ihr Leid alleine auszuleben versuchen. Iwantschuk auf der Turniersaalflucht aufhalten zu wollen, käme einer Folterung gleich. Um es plastisch auszudrücken : Wenn der Wassili vor lauter Ärger über die Niederlage in die Hose pisst, so ist der Urin dort allemal besser aufgehoben, als in jedem Reagenzglas der Dopingbehörden.
Statt zwei Jahre Sperre für Iwantschuk, sollte dieser jetzt endlich einmal die Chance auf einen WMK-Kampf bekommen. Jeder Idiot darf sich dort positionieren, nur der einzig wahre, verbliebene Heros des Schachs ist bei jedem Kompromiß der Gelackmeierte. Komisch, oder ?
Solidarisieren wir uns mit diesem Helden, scheiß auf die Dopingregeln !!
Bernd Schneider