Und was nimmst du vor der Partie?
Diese derzeit rasch die Runde machende Studie in der Zeitschrift Pediatrics zeigt, dass ADHS-Medikamente (Methylphenidat ist der meisteingesetzte Wirkstoff, Amphetamine sollten erst bei Erwachsenen in Frage kommen) die Testleistungen von Schülern in Mathe und Lesen signifikant verbessern und zwar unabhängig davon, ob diese Schüler überhaupt das Zappelsyndrom haben. Ein Schüler sagte, dass ihn die Medikamente nicht schlauer machen, aber ihm helfen, sich zu konzentrieren, und darauf kommt es in Tests ja wesentlich an. Im Magazin New Yorker ist gerade eine Reportage über Neuropharmaka, in der über einen Pokerprofi berichtet wird, der unter Amphetaminen erheblich länger durchhält und auch besser zu spielen behauptet. Bei Chessninja gibt es neben Migs Senf auch eine Reihe von Leserkommentaren dazu.
Natürlich werden einige weiterhin behaupten, dass damit noch längst nicht gesagt sei, dass solche Medikamente auch schachliche Leistungen zu steigern vermögen, und bevor nicht eine (sicher aus Kostengründen nie zu erwartende) randomisierte Kontrollgruppenstudie mit Schachspielern vorliegt, nicht daran glauben, dass Doping im Schach wirkt.
PS: Eine kleine Studie dazu hat nun allerdings derfrühere Vorsitzende des Hessischen Schachverbands und Internist in Offenbach, Harald Ballo, angekündigt. Er sucht Probanden.
Natürlich werden einige weiterhin behaupten, dass damit noch längst nicht gesagt sei, dass solche Medikamente auch schachliche Leistungen zu steigern vermögen, und bevor nicht eine (sicher aus Kostengründen nie zu erwartende) randomisierte Kontrollgruppenstudie mit Schachspielern vorliegt, nicht daran glauben, dass Doping im Schach wirkt.
PS: Eine kleine Studie dazu hat nun allerdings der
schachblogger - 29. Apr, 09:51
fragwürdige Zielgruppe
Mit einer aussagekräftigen Studie an Schachspielern rechne ich ebenfalls nicht, denn das würde eine riesige Anzahl von Spielern und Partien(!) erfordern. Selbst wenn irgendwas etwas bringt: Da es so viele verschiedene, insbesondere schachliche Gründe für konkrete Einzelresultate gibt, kann doch jemand "mittelfristig" durchaus mit Doping unter, und ohne Doping, sogar gegen Gedopte, über seiner Normalerwartung scoren. Es gibt viele Faktoren. Die erforderlichen Datenmengen, um hier ausreichende statistische Verläßlichkeit zu erzielen, müßten wohl enorm sein.
Das traurige ist, wenn irgend jemand inkompetenter einen Schnellschuß mit einer Handvoll Testpersonen an einem Wochenende macht, werden viele das für relevant halten und nachplappern, egal was heraus kommt.