Carlsen uneinholbar
Das London Chess Festival hat kaum begonnen, doch Magnus Carlsen ist schon kaum noch einzuholen. Seinen ersten Sieg erzielte er bereits vor der Pressekonferenz, als er Stephen Moss, Edelfeder des Guardian, schlug. Der vielfach ausgezeichnete Journalist hat zwar nur (oder immerhin) 1700 Elo, aber nach 16 Zügen und zwei mutigen Bauernopfern stand die Nummer eins der Weltrangliste äußerst bedenklich (siehe Tagesbericht). Dann verpasste Moss aber ein wichtiges Schachgebot und verlor rasch, schrieb aber diesen Artikel, in dem er aufdeckt, dass Carlsen sich zutraut, sowohl norwegisch als auch russisch zu spielen. Der Punkt wird zwar nicht in die Turniertabelle eingetragen, doch dafür hatte Carlsen anschließend das Losglück auf seiner Seite.
Die Startnummern waren unter weißen Bauern angebracht. Carlsen hatte dank der höchsten Elo als erster die Wahl und griff zum c-Bauern: Starnummer eins, was gleich einmal zwei Weißpartien zum Beginn bedeutet. Und weil Kramnik nach ihm die Nummer acht zog, hatte Carlsen gegen den Hauptrivalen also gleich zum Auftakt Weiß.
Er eröffnete mit dem Bauern, der ihm bei der Auslosung hold war: 1.c4 (Livepartien)Kramnik erwiderte für mich überraschend 1...e5, kam bald etwas unter Druck, verlor dann einen nach a4 vorgepreschten Bauern, ohne Kompensation nachweisen zu können und verrannte sich bei der Rückeroberung. Man könnte auch sagen, Carlsen hat gespielt wie ein Russe und Kramnik wie ein Norweger.
Man muss zwar einschränken, dass Kramnik seit der WM-Niederlage nur zwei ernste Turniere in Dortmund und Moskau gespielt (und gewonnen) hat, aber es ist seit der sechsten WM-Partie von Bonn, also nach 25 Partien, seine erste Niederlage.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Kramnik in London zwei Punkte mehr holt als Carlsen und diesen damit in der Eloliste überholt, ist damit ziemlich nahe null gesunken. Carlsens Qualifikation fürs Kandidatenturnier bleibt also praktisch sicher, während Kramnik noch darauf vertrauen muss, dass es einen zweiten Platz nach Elo oder einen Ausrichterfreiplatz für ihn gibt.
Die Startnummern waren unter weißen Bauern angebracht. Carlsen hatte dank der höchsten Elo als erster die Wahl und griff zum c-Bauern: Starnummer eins, was gleich einmal zwei Weißpartien zum Beginn bedeutet. Und weil Kramnik nach ihm die Nummer acht zog, hatte Carlsen gegen den Hauptrivalen also gleich zum Auftakt Weiß.
Er eröffnete mit dem Bauern, der ihm bei der Auslosung hold war: 1.c4 (Livepartien)Kramnik erwiderte für mich überraschend 1...e5, kam bald etwas unter Druck, verlor dann einen nach a4 vorgepreschten Bauern, ohne Kompensation nachweisen zu können und verrannte sich bei der Rückeroberung. Man könnte auch sagen, Carlsen hat gespielt wie ein Russe und Kramnik wie ein Norweger.
Man muss zwar einschränken, dass Kramnik seit der WM-Niederlage nur zwei ernste Turniere in Dortmund und Moskau gespielt (und gewonnen) hat, aber es ist seit der sechsten WM-Partie von Bonn, also nach 25 Partien, seine erste Niederlage.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Kramnik in London zwei Punkte mehr holt als Carlsen und diesen damit in der Eloliste überholt, ist damit ziemlich nahe null gesunken. Carlsens Qualifikation fürs Kandidatenturnier bleibt also praktisch sicher, während Kramnik noch darauf vertrauen muss, dass es einen zweiten Platz nach Elo oder einen Ausrichterfreiplatz für ihn gibt.
schachblogger - 8. Dez, 23:12
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