Drei Punkte pro Sieg sind bei Sofia-Regeln zu viel

Ein kleines Problem habe ich doch mit dem gestern zu Ende gegangenen London Chess Classic. Im verständlichen Wunsch nach kämpferischen Partien ist der Organisator etwas übers Ziel hinausgeschossen. Die Sofia-Regel, dass Remis ausgespielt sein müssen, hat sich bewährt. Zusätzlich noch Siege mit jeweils drei Punkten gegenüber nur einem Punkt für ein Remis zu honorieren, führt schon etwas zu weit und erst recht, wenn bei Punktgleichheit noch einmal mehr erzielte Siege den Ausschlag geben (bei der gewöhnlichen 1, 1/2-Regelung finde ich das ein sehr gutes Kriterium). So musste der glücklos agierende Nakamura nicht nur den lausig spielenden Ni Hua sondern auch den brav kämpfenden aber eröffnungstheoretisch herausgeforderten McShane (der nur Nakamura nicht zuletzt dank einer feinen Neuerung schlagen konnte) hintervor sich lassen, die beide einen Halben weniger haben. Wie die offizielle Tabelle aussieht, kann man hier sehen. So sähe das Klassement nach alter Väter Sitte aus:

1. Carlsen 5
2. Kramnik 4,5
3.-4. Howell, Adams 4
5. Nakamura 3
6.-8. McShane, Ni Hua, Short 2,5
Schachblog rank zero - 16. Dez, 13:41

Vor?

Ich nehme an, es sollte heißen "So musste der glücklos agierende Nakamura nicht nur den lausig spielenden Ni Hua sondern auch den brav kämpfenden aber eröffnungstheoretisch herausgeforderten McShane (der nur Nakamura nicht zuletzt dank einer feinen Neuerung schlagen konnte) vor sich lassen, die beide einen Halben weniger haben."?

Die Verzerrung wäre übrigens noch sichtbarer ausgefallen, hätte McShane seinen Sieg gegen Ni mit 29.Lxf6 Sxf6 30.Td8+ Txd8 31.Txd8 nebst Tc8, Txc5 eingefahren - dann wäre er mit 50% vor den +1-Spielern Dritter geworden. Diese beiden (Adams und Howell) belegen übrigens, dass die 3-Punkte-Regel hier durchaus keine zusätzlichen Anreize bietet - die niedrige Remisquote kommt vor allem durch das Gefälle Carlsen/Kramnik vs. Rest und McShane zu Stande. Entscheidend bleibt die richtige Einladungspolitik.

Warum zwei ausgekämpfte Remisen weniger wert sein sollen als ein schneller Vorbereitungssieg oder Glückstreffer gegen einen Einsteller, verstehe ich sowieso nicht. Für mich gilt hier wir bei Bilbao: Mit dieser Zählung ist das Turnier ein Schachderivat, kein klassisches Schach mehr, allenfalls die losgelöste Einzelpartie von Bedeutung. Schade drum (lustigerweise hatte selbst TWiC zwischendurch lange die klassische Zählung, bis sie dann irgendwann umschwenkten).

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