Dienstag, 25. Dezember 2007

Weihnachtsgeschenk

Seit einer Woche ist es amtlich: Am 12.Oktober, also genau einen Monat vor der Eroeffungsfeier der Dresdner Schacholympiade spielen Kramnik - Anand ebenfalls in Deutschland ihre erste WM-Partie. Austragungsort ist Bonn geworden, wie ich hier und in der FAZ bereits im September berichtet habe. Von einer "freudigen Weihnachtsueberraschung", wie es beim Deutschen Schachbund heisst, kann keine Rede sein. Erfreulich fuer das Schach in Deutschland ohne Zweifel, ein Geschenk fuer den in Sachen WM praktisch nicht engagierten Schachbund durchaus, aber laengst keine Ueberraschung mehr.

Trotz wiederholter Anfragen habe ich vom von mir mehrfach angeschriebenen und angerufenen Veranstalter nun nicht einmal eine Kopie der Pressemitteilung. Egal, ob es nach dem Motto geschah, es liest ja eh jeder Chessbase (PDF), oder ob ich, was mich nicht erstaunen wuerde, persoenlich geschnitten werde, scheint mir das ein merkwuerdiges Verstaendnis von Medienarbeit.

Aber lassen Sie mich aus dem sonderzeichenfreien Vietnam zum Glossieren kommen, denn der Pressetext laesst in einigen Punkten an Aussagekraft zu wuenschen uebrig. Zum Beispiel zum Sponsor. Nirgends ein Hinweis, dass Evonik die alte RAG ohne die Kohlesparte, die nun alleine den alten Namen traegt, ist. Evonik strebt 2008 an die Boerse und kann das Schachevent als Unternehmen, das jaehrlich 14 Milliarden umsetzt, locker alleine stemmen. Den Schaukampf zwischen Kramnik und Deep Fritz Ende 2006 haben die Essener wohl jedenfalls als Erfolg in Erinnerung behalten.

Der Kommentierung bedarf auch die Angabe zum Preisgeld. Vor Steuern ist mal von 1,5 Millionen Euro, mal von 2,1 Millionen Dollar (was beim derzeitigen Kurs nicht mal auf den gleichen Betrag hinauslaeuft) die Rede. Wieder einmal ist der FIDE-Anteil von zwanzig Prozent nicht abgezogen. Und dass sich das deutsche Finanzamt vom Rest noch einmal 25 Prozent einbehaelt, wird auch nicht erwaehnt, wird aber auch bei sonstigen Mitteilungen aus dem Profisport nicht beruecksichtigt. Tatsaechlich steigen Kramnik und Anand meiner Rechnung nach mit jeweils 450 000 Euro netto aus. Immer noch besser als Kramnik und Topalow voriges Jahr mit jeweils 500 000 Dollar brutto, oder Kramnik und Leko vor drei Jahren mit je 500 000 Franken brutto. Zwar laengst nicht so mehr viel wie zu Kasparows Zeiten aber, wie ich meine, durchaus vorzeigbar.

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