Freitag, 14. März 2008

Absteigen

Bringe ich Unglück? Es scheint so. Acht Partien habe ich in dieser Bundesligasaison für Kreuzberg gespielt. Alle acht Kämpfe haben wir verloren. Sechs davon mit 3,5:4,5 (auch wenn es bis hier so aussieht: dies ist nicht das gleiche Stück wie das auf der Bundesligaseite). Können wir unsere Punkte nicht geschickter verteilen? Mit 3,5 aus 8 habe ich genau das Kreuzberger Standardergebnis. Hätte ich meine Punkte nicht besser verteilen können? Nur an einem der bisher fünf Wochenenden hat die Mannschaft gepunktet. Und da war ich nicht dabei.

Es wäre nicht mein erster Abstieg. In meinen ersten Bundesligajahren kannte ich nichts anderes. 1986/87 mit Karlsruhe. 1988/89 mit Kreuzberg. 1989/90 mit Zehlendorf. Und 1993/1994 noch einmal mit Zehlendorf. Stets wäre der Klassenerhalt ein Erfolg gewesen. Darum war es auch nie so schlimm. Dann bin ich zum HSK gewechselt. Der ist noch nie abgestiegen und auch nicht mit mir. Zwar galt es auch beim HSK jedes Jahr, genügend Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln, aber das war in der Regel einige Runden vor Schluss bereits geschafft. Solider Mittelstand eben.

2002 bin ich zu Kreuzberg zurückgekehrt und Kreuzberg in die Bundesliga. Die Mannschaft war stark genug, mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben. Im guten Mittelfeld sollten wir spielen. Fünf Spielzeiten lang ging das gut. Stets haben wir ein dickes Polster zu den Abstiegsplätzen aufgebaut, stets einstellig abgeschnitten. Wir waren Fünfter, Sechster, Siebter und zweimal Achter. Doch in dieser Saison läuft gar nichts. Zumindest nicht, wenn ich dabei bin. Selbst mit Zehlendorf und Karlsruhe habe ich nicht so oft auf die Hucke bekommen.

Wie fällt man von einer Saison zur nächsten vom Mittelfeld tief in die Abstiegsränge? Die Liga ist etwas stärker geworden, aber das allein ist es nicht. Die Kreuzberger Mannschaft ist praktisch die gleiche geblieben. Das scheint nicht mehr zu reichen. Dass eine Reihe von uns auf dem absteigenden Ast sind, hatte sich schon vorher abgezeichnet. Doch es wäre zu verkraften gewesen, hätten wir unsere Punkte geschickter verteilt. Zählten die Brettpunkte, wäre Kreuzberg gerade noch auf einem Nichtabstiegsplatz. In der Elobilanz ist die Mannschaft übrigens nicht im Minus sondern spielt entsprechend ihrer Erwartung.

Vielleicht fehlt jemand, der die Mannschaft mitreißt. Durch Kampfgeist, ein eigenes gutes Ergebnis, die richtigen Worte an die Mitspieler. Aber wenn ich recht überlege, gibt es in wenigen Mannschaften so jemand. Einen wie Rainer Polzin bei Schachfreunde Berlin. Vielleicht Artur Jussupow für die deutsche Auswahl 2000 in Istanbul. Sonst fällt mir auf die Schnelle keiner ein.

Vier Spieltage stehen noch aus. Wird sich Kreuzberg noch einmal aufbäumen? Ich bin pessimistisch. Ein schlechtes Zeichen war schon, dass wir in Bindlach einen völlig überforderten Jugendspieler eingesetzt haben. Nach keiner der Niederlagen habe ich eine Konsequenz innerhalb der Mannschaft bemerkt. Eine Matchtaktik gab es nie. Auch das Schielen auf die Zweite Mannschaft und dass sie den Lapsus der Ersten in der Zweiten Liga Nord ausbügelt, spricht dagegen. Und dass unser Hauptgeldgeber bereits angekündigt hat, dass er eine Funktion im Verein niederlegt.

Hoffnungslosigkeit. Keine Lust mehr auf die Kämpfe. Ein unterschwelliger Verdacht, dass die Mannschaft auseinander fällt. So fühlt sich Absteigen an.

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