Dienstag, 18. November 2008

Endlich Klarheit

Topalow und Kamsky werden im Februar in Sofia spielen, berichtet Macauley Peterson auf dem neuen und bislang sehr empfehlenswert aussehenden ICC Chess.FM-Blog. Bei einem Treffen am Ruhetag der Schacholympiade wurden anscheinend alle offenen Fragen gelöst. Mit Rücksicht auf Kamskys Start in Wijk aan Zee soll das Match am 16.Februar beginnen, weshalb Topalow Linares absagen wird. Vom Preisgeld war keine Rede, so dass man davon ausgehen darf, dass es bei den von der FIDE früher genannten 250 000 Dollar, ca. 190 000 Euro, ausgehen darf.

Nachtrag am 20.November: Am Vertragstext wurde nach dem Treffen noch gebastelt. Die Unterschrift von Kamsky steht noch aus. Doch laut Sutovsky, der Kamsky sowohl schachlich als auch geschäftlich berät, gegenüber Chessbase ist es wohl Formsache.

Am Abend wird von Danailow, Topalow und Sutovsky bestätigt, dass beide Seiten den Vertrag unterzeichnet haben.

Stockholm sollte Favorit für 2012 sein - aber tritt gar nicht an

Während die Spieler sich für die nächsten Runden ausruhen und vorbereiten, geht in Dresden der alljährliche Kongress der Funktionäre los. Gewählt wird in der FIDE erst wieder in zwei Jahren. So ist die Entscheidung, die die Spieler und Spielerinnen relativ am meisten interessiert, die über den übernächsten Standort der Schacholympiade. Dass sie 2010 ins sibirische Chanti-Mansisk sollen, ist nämlich bereits 2006 in Turin beschlossen worden. Kandidaten für 2012 sind Istanbul, Stockholm und Budva (eine Pressemeldung aus Dresden sprach von Botnang, was immer noch ein Stadtteil von Stuttgart ist).

Für Istanbul spricht der dortige Zampano Ali Nihat Yazici. Gegen Istanbul sprechen, dass dort schon vor acht Jahren eine Olympiade stattfand sowie Ali Nihat Yazici (der sich in Delegiertenkreisen den letzten Jahren einige Feinde gemacht hat). Für Budva, das in Montenegro liegt, spricht die Adria. Gegen Budva (Ergänzung) dass es noch keine Veranstaltungshalle gibt. (Korrektur) Die Hotels lausigen Niveaus, in denen die Teilnehmer internationaler Jugendmeisterschaften in den letzten Jahren in Montenegro zu natürlich grotesk überhöhten Preisen untergebracht wurden, stehen, anders als hier zunächst berichtet, in Hercegnovi. Für Stockholm spricht hätte gesprochen, dass wie in Dresden eine erstklassige Organisation droht, (aktualisiert) doch die Schweden haben ihre Kandidatur zurückgezogen. Vor allem, weil es keine öffentlichen Garantien für die Finanzierung gab. Auch dass ein mittlerweile geschasster Funktionär Verbandsmittel verpulvert hat, spielt eine Rolle.

Das ist gut für das norwegische Tromsö, das sich um die Schacholympiade 2014 bewirbt, was mit Schweden zwei Jahre zuvor kaum eine Chance hätte. Auch Merida in Mexiko hat seine Bewerbung angekündigt.

Das wundersame Fräulein

Wenn die nationale Nummer 64 und Nummer 1500 (geschätzt) des Weltschachs alle möglichen Fernsehauftritte hatte, schon auf dem Spiegel-Cover war und immer wieder um Presseinterviews gebeten wird, kann es um die Medienwirksamkeit des Schachs nicht so schlecht stehen. Neu und verdienstvoll an der Geschichte über Elisabeth Pähtz in der FAZ ist die Ambivalenz und die kritische Distanz des Autors, der das allzu oft zum Fräuleinwunder des deutschen Schachs hochgejazzte Objekt seiner Beobachtungen nicht wichtiger nimmt als es ist.

2700 zum Greifen nah

Warum sind die deutschen Herren bei der Schacholympiade mit vorne? Die kurze Antwort lautet, dass sie erst einen wirklich schweren Gegner hatten, nämlich Russland, und gegen den erzitterten sie ein 2:2. Die knackigere Antwort: Sie haben Naiditsch. Der 23jährige Dortmunder ist seit einigen Monaten prima in Form und steht in Dresden bisher in der Liste der zehn besten Eloperformer. Seine schwierigsten Momente hat er gegen Beljawski (mit dem er übrigens befreundet ist) gut überstanden und vor allem einen wichtigen Schwarzsieg gegen Schirow zum 2,5:1,5 gegen Spanien beigesteuert. Selbst mit Weiß gegen Kramnik sah es kurze Zeit so aus, als könnte er dem Exchampion ernste Probleme stellen, doch ein taktischer Trick (der schon Teil der WM-Vorbereitung auf Anand gewesen sein könnte) sicherte dem Russen das Remis. Virtuell steht Naiditsch nun bei 2698,6 (das muss man ihm nicht mitteilen, höre ich aus Dresden: Naiditsch hat es bereits selbst herumerzählt...). Schon ein Remis gegen Iwantschuk am Mittwoch (Auslosung) bugsiert ihn auf gerundete 2700. Die Chancen stehen jedenfalls gut, dass Deutschland in der Januarliste offiziell seinen ersten 2700-Spieler hat. Das bedeutet zwar aufgrund der Eloinflation nur noch etwa top dreißig, aber seit Hübner und Jussupow dort firmierten, ist auch schon verdamp lang her.

PS: Nach dem Remis gegen Iwantschuk steht erstmals ein Deutscher in der Liveratingliste: Platz 33 Naiditsch 2700,1

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