Schachblog

Es waren lt. chessvibes schließlich nur 5 Schnellpartien - dabei sagt das Rating weniger aus. Amesz hat eine 2175, früher sogar höher - da ist eine 2:3 Schnellschachniederlage gegen einen GM sicher eine sehr gute Leistung, aber kein ausgesprochenes Wunder. Die Streubreite ist beim Schnellschach erhöht, und dass er eine von 5 gewinnt, ist natürlich auch drin. Zumal Amesz im "Goldenen Käfig" in den letzten Monaten angeblich ausgiebig trainiert hat, was auf dem Niveau mal eben 100 Punkte mehr ausmachen kann.

Warum Großmeister zwischen 2500-2600 der Meinung sind, jeden Amateur haushoch abmachen zu können, ist etwas rätselhaft, aber wohl in denselben Kategorie anzusiedeln wie ihr Anspruchsdenken, von solcher Leistung leben können zu müssen (obwohl es eine Reihe von Amateuren gibt, die neben ihrem Beruf vergleichbare Spielstärke erreichen). In anderen Sportarten würde man sie darob vermutlich auslachen, im Schach gibt es tatsächlich immer wieder Sponsoren und Mäzene, die bereit sind, dafür Geld zu bezahlen. Von dieser Warte her gesehen ist das Jammern darüber, dass es so wenig Geld fürs Schach gibt, fast schon wieder komisch.

Wenn ich mir "Terror Jaap" so ansehe, hat Werle jedenfalls Glück gehabt, dass der Wettkampf nicht im (dem Trashformat viel angemessenerem) Schachboxen ausgetragen wurde.