Das Da-Vinci-Spiel
Ein lange verschollenes Schachbuch von Luca Pacioli ist in Italien wieder aufgetaucht. In Rovereto, wenige Kilometer vom Nordufer des Gardasees entfernt, ist es derzeit in einer Ausstellung zu sehen. Nun kursiert die Vermutung, dass kein Geringerer als Leonardo da Vinci an der Entstehung des "De Ludo Scachorum" beteiligt gewesen sei. Sie stützt sich auf die Freundschaft zwischen Pacioli und Leonardo und ein anderes gemeinsames Projekt in der Periode, in der das Manuskript entstanden ist. Von Associated Press interviewte italienische Experten äußern den Verdacht, dass Leonardo die Schachdiagramme gezeichnet habe. Selbst Raymond Keene, der sich eine gute Schlagzeile ungern entgehen lässt, mag in der Times nicht recht an eine Beteiligung des Universalkünstlers zu glauben. Leonardos Nennung dient wohl eher einem anderen Zweck, nämlich Publicity für die Ausstellung und den Absatz der immens teuren Facsimile-Editionen zu schaffen.
schachblogger - 17. Mär, 16:31
Siehe auch...
http://www.coronini.it/index.php?page=Discovery
Als die Stories vor knapp einem Monat durch die Presse zu wabern begannen, hatte auch der daily dirt schon am 28. Februar einen Beitrag
http://www.chessninja.com/dailydirt/2008/02/the_italian_game.htm ,
der leider aufgrund der technischen Instabilität derzeit nicht verfügbar ist - ich bringe ihn daher mal komplett hier: Es ist schon immer wieder lustig, welch lächerliche Spekulationen in den Medien als Wissenschaft verkauft werden können - freilich nichgt zuletzt auch dank journalistischer Sensationsgier. In diesem Fall hat man aber wohl übertrieben - die Fallhöhe zwischen den gekritzelten Figuren und dem Namen "da Vinci" erscheint halt auch den Laien zu groß.