Hickls Welt

Inzwischen habe ich die Nullnummer von Jörg Hickls neuer Zeitschrift „Schachwelt“ (PDF: Achtung 11 MB) durchgesehen. Den hier im Blog schon erschienenen Leserkommentaren möchte ich nur das zufügen: An Raj Tischbiereks und Dirk Poldaufs „Schach“ reicht die neue Zeitschrift nicht heran. Das will sie aber auch nicht. Ihre Kernzielgruppe sind eindeutig nicht die aktivsten Spieler über 2000 Elo, sondern Hobbyspieler, die etwas lernen und niveauvoll über Schach unterhalten werden wollen, ohne spieltechnisch überfordert zu werden. Freilich wollen und sollen auch sie als Leser über die Interessen der Autoren im Bilde sein.

Der eklatanteste Fall in der Nullnummer ist eine euphorische Vorschau von Gerald Hertneck auf das Open in Bad Wiessee, das heuer nach langem wieder von Horst Leckner verantwortet wird. Leckner war vorher der Money Man des TV Tegernsee, bei dem sich Hertneck in den letzten mehr als zehn Jahren etwas zuverdient hat. Unter dem Stück steht dann auch eine von Leckner geschaltete Anzeige. Und wer genau hinsieht, erkennt auch Hertnecks Text als solche gekennzeichnet.

Wenig subtiler ist ein ausführlicher Fotobericht eines Teilnehmers über eine von Hickl selbst organisierte Schachreise nach Indonesien. Da hätte gut Eigenanzeige oder In eigener Sache drüber stehen können. Artur Jussupows Beitrag ist auch nicht ganz uneigennützig, sondern wirbt für die von ihm wesentlich mitgestaltete Chesstiger-Schachschule. Bei Sebi Siebrechts Bericht von den Dortmunder Schachtagen (der gegenüber Poldaufs toller Rückschau in „Schach“ abstinkt) wäre ein klarer Hinweis angebracht gewesen, dass er vom Veranstalter in Dortmund als Kommentator bezahlt wurde. Eine Anzeige für Schachbücher (von deren Vertrieb "Eurochess", vulgo Stamer) habe ich entdeckt. So sieht es nicht nach Zufall aus, dass genau Titel der beworbenen Reihe („Gefährliche Waffen“) im Rezensionsteil besprochen werden, wobei zumindest eines davon als für Vereinsspieler wenig geeignet beurteilt wird.

Interessenkonflikte sind in unserer relativ überschaubaren Schachszene kaum zu vermeiden. In einem redaktionellen Produkt gehören sie nicht verschwiegen sondern transparent gemacht. In diesem Sinne: ich schreibe für die „Schach“ (die auch nicht alle Interessenkonflikte immer offen legt) und in der nächsten, dann auch gedruckt erhältlichen Ausgabe der „Schachwelt“.
Bierfass - 4. Aug, 16:21

Auch Positives

Von der neuen Zeitschrift Schachwelt gibt es aber auch Positives zu berichten:

1) So ist der Preis der Nullnummer (Null EURO) den Inhalten der Zeitschrift durchaus angemessen.

2) Man hat kein Papier für den Druck verschwendet, sondern umweltfreundlich das ganze Ding als PDF angeboten.

... das war es dann aber auch schon!

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