Diese Meisterschaft rockte
Mit nur neun teilnehmenden Großmeistern - bei mehr als sechzig in Deutschland - war die an diesem Samstag zu Ende gegangene Meisterschaft in Saarbrücken zwar sportlich nicht gerade der Brüller. Doch gefälliges, ja spektakuläres Schach wurde einiges geboten. Dass keiner der Favoriten - also der Neunationalspieler Chenkin und Fridman oder der künftige Nationalspieler Meier - das Rennen machte, begrüße ich auch. So lasse ich mir auch ein Schweizer System-Turnier gefallen - und nehme nicht meine Kritik am Modus zurück aber mein vor dem Turnier hier geäußertes "Gähnen" .
Spannend war es auch. Nicht nur dass die Spitze mehrmals wechselte. Die Titelentscheidung hing an der letzten laufenden Partie. Der führende Michael Prusikin remisierte mit Weiß vorzeitig und wurde von Arik Braun ein- und nach Wertung wenn auch nur äußerst knapp überholt. Besagte Partie, Baramidze - Braun folgte bis zum 22.Zug der berühmten letzten Romantikpartie von Kramnik, die er 1996 in Dos Hermanas mit Schwarz gegen Kasparow gewann. Dann spielte Braun die von Kramnik im Schachinformator angegebene Verbesserung und bekam rasch die Oberhand. Keine Ahnung, was Baramidze sich bei dieser Eröffnungswahl gedacht hat. Es sei denn, was solche Begegnungen zwischen Freunden in der Schlussrunde (auch ein saublöder Aspekt des Schweizer Systems) ja immer als Verdacht aufwerfen, das ganze Drama wäre geschoben gewesen.
Michael Prusikin hätte ich den Titel auch gegönnt. Aber wer in der letzten Runde schiebt, verdient, überholt zu werden (das sieht wahrscheinlich selbst Michael so). Außerdem hat Arik Braun in Saarbrücken eine Reihe geiler Partien gespielt (Meier, Buhmann...). Glückwunsch an den 21jährigen! Und dass er einen gewissen Spezi des Bundestrainers bald aus dem deutschen A-Team kickt!
Spannend war es auch. Nicht nur dass die Spitze mehrmals wechselte. Die Titelentscheidung hing an der letzten laufenden Partie. Der führende Michael Prusikin remisierte mit Weiß vorzeitig und wurde von Arik Braun ein- und nach Wertung wenn auch nur äußerst knapp überholt. Besagte Partie, Baramidze - Braun folgte bis zum 22.Zug der berühmten letzten Romantikpartie von Kramnik, die er 1996 in Dos Hermanas mit Schwarz gegen Kasparow gewann. Dann spielte Braun die von Kramnik im Schachinformator angegebene Verbesserung und bekam rasch die Oberhand. Keine Ahnung, was Baramidze sich bei dieser Eröffnungswahl gedacht hat. Es sei denn, was solche Begegnungen zwischen Freunden in der Schlussrunde (auch ein saublöder Aspekt des Schweizer Systems) ja immer als Verdacht aufwerfen, das ganze Drama wäre geschoben gewesen.
Michael Prusikin hätte ich den Titel auch gegönnt. Aber wer in der letzten Runde schiebt, verdient, überholt zu werden (das sieht wahrscheinlich selbst Michael so). Außerdem hat Arik Braun in Saarbrücken eine Reihe geiler Partien gespielt (Meier, Buhmann...). Glückwunsch an den 21jährigen! Und dass er einen gewissen Spezi des Bundestrainers bald aus dem deutschen A-Team kickt!
schachblogger - 14. Feb, 12:05
und Dr. Heinig tanzt!
Merkwürdig, dass Wolfram Heinig (der übrigens nur bis 1994 ein Vereinskamerad von mir war, seitdem nicht mehr, denn er ist neu bei Kreuzberg, und ich bin draußen) eine IM-Norm erzielt haben soll. Laut Eloauswertung fehlt ihm ein halber Punkt.
Ein Grund gegen die instituationalisierte Käuflichkeit im Deutschen Schachbund,
Das Problem, dass ein gewisses Kontingent "zur freien Verfügung" handelbar ist, liesse sich leicht durch unverbiegbare Qualifikationsregeln beheben. Dabei wäre freilich auch zu sichern, dass eine Qualifikation (durch Sieg bei Landesmeisterschaft etc.) eben hartes, unveräußerliches Recht ist - und nicht im nachhinein durch willkürlich im Hinterzimmer beschlossene Zusatzregelungen (wie die Zwangsunterschrift unter entwürdigende Dopingbestimmungen) wieder relativiert wird.
Es ist leicht, sich über die FIDE zu beklagen, die im laufenden Zyklus die Bestimmungen willkürlich ändert - aber der Deutsche Schachbund hat hier genau das gleiche getan, und aus den gleichen Gründen - nämlich nicht sportlichen, sondern rein monetären Interessen. Schließlich galt es ja vor allem zu sichern, dass die DOSB-Gelder für die Spezis wie Uwe B. & Co. weiter fließen - dem Schach ist damit überhaupt nicht gedient.