Donnerstag, 20. März 2008

Spaßige Runde

Das Amberturnier, erst Blind- dann Schnellschach, scheint seinen Teilnehmern dieses Jahr wieder richtig Spaß zu machen. Für einige Weltklassespieler ist es das einzige Turnier, zu dem sie ihre Partnerin mitnehmen. So im Luxus wie als Gäste von Joop van Oosterom, dem größten Mäzen unseres Spiels, schwelgen die meisten sonst nie (ein bisschen davon kommt in den feinen Videos von Peter Doggers und Macaulay Peterson zum Ausdruck). Zur Abwechslung wird nicht im eher öden Monte Carlo sondern in Nizza gespielt, wodurch sich mehr Zuschauer einfinden. Es stehen zwar keine Elopunkte auf dem Spiel aber doch sehr viel Preisgeld, nämlich mehr als 200 000 Euro. Wassili Iwantschuk verwöhnte mit einer Neuerung, bei der er nicht weniger als die Dame für zunächst nur zwei Bauern und Entwicklungsvorsprung opferte. Auch sonst wird jede Menge spektakuläres Gehacke geboten. Gleich zum Auftakt krönte Anand einen Schwarzsieg gegen Kramnik mit einem Damenopfer. Später entzauberte Morosewitsch den Weltmeister. Carlsen, der voriges Jahr im Blindschach keine Partie gewonnen hat, mischt kräftig auf. Erstmals seit der Toiletten-WM in Elista hat Kramnik mal wieder Topalow geschlagen, und zwar sehr ansehnlich und energisch. Zum Handshake kam´s trotzdem nicht. Ganz vorn liegt aber fürs erste Aronjan. Der profitierte von einem Überseher Carlsens, der in Remisposition einen Turm einstellte, das noch korrigieren wollte, aber von Aronjan und Schiedsrichter Gijssen darauf aufmerksam gemacht wurde, dass er das gute Stück bereits auf dem bösen Feld abgesetzt hatte. Carlsen hat sich entschuldigt und sollte nicht wie Kasparow wegen eines sehr ähnlichen Vorfalls mit Judit Polgar noch Jahre als Jadoubowitsch verfolgt werden.

Grundschulschachpädagogik

Es ist ein Durchbruch für Schach in den USA: Als erster US-Bundesstaat führt Idaho flächendeckend aus dem öffentlichen Budget Schulschach für Zweit- und Drittklässler ein, berichtet Dylan Loeb McClain in der heutigen New York Times. Ein Politprojekt verlief vielversprechend. Eine Lehrerin wird zitiert, die besonders schätzt, dass die Kinder beim Schach lernen vorauszudenken.

Nicht Schachtrainer sollen unterrichten, sondern Grundschullehrer, die in speziellen Schachseminaren dafür ausgebildet werden. Wenn Turnierspieler Anfänger unterrichten, wollen sie oft zu viel oder können nicht recht auf die Kinder eingehen, sagte mir in Wijk aan Zee Jan van de Mortel, ein niederländischer IM, der seit vielen Jahren in Chicago zusammen mit einem Partner erfolgreich eine Schachschule betreibt. Auf Pädagogen zu setzen sei in Wahrheit der bessere Weg für die sieben- bis zehnjährigen Anfänger. Zuletzt hat Jan begonnen, Pädagogikstudenten und Junglehrer für den Schachunterricht vorzubereiten, was sehr gut funktioniere.

Wie Jans Firma gibt es viele in den USA, die Schachlehrer in die Schulen schicken, vor allem in den Nachmittagsstunden, aber auch in der Mittagspause oder vereinzelt in der Stunde vor dem regulären Unterrichtsbeginn am Morgen. Bezahlt werden die Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse teils von den Eltern, teils von den Schulen, teils auch von Sponsoren - und nun erstmals in großem Stil von einem Bundesstaat.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

close to the resorts...
close to the resorts are http://www.turkish-propert y-world.com/alanya_apartme nt.php...
tpw - 22. Jun, 16:18
Hält man das zusammen...
Hält man das zusammen mit der nunmehr von der Landesschachseite...
racingralf - 11. Aug, 09:43
montages wa maandishi...
Rellstabsstelle- Wakati wa mgomo hewa NATO juu ya...
er78kl - 1. Jul, 10:49
Falsifiziert
Dankenswerterweise hat Michael Knapp sich die Arbeit...
Schachblog rank zero - 6. Dez, 09:46

Besuchen Sie auch

Suche

 

Status

Online seit 6580 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 22. Jun, 16:18

Credits


Impressum
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren