Nervenbündel

Raj Tischbierek hat dem Schachblogger mit seinem Bericht von der Deutschen Meisterschaft in der April-Ausgabe von Schach die Illusion genommen, dass das fortgesetzte digitale Mobbing an dieser Stelle dazu maßgeblich beigetragen hätte, Chenkin zu stoppen.

Nach seinem Start mit vier Siegen habe es Chenkin nicht mehr geschafft, sich auf die Partien zu konzentrieren, und sei räuspernd, hustend, prustend,wippend und wackelnd allen, sich selbst wohl inklusive, auf die Nerven gegangen. Hätte Tischbierek nicht selbst mitgespielt, hätte er Chenkin vor lauter Mitleid zum Arzt oder einem Exorzisten geschleift. Ohne das Eingreifen des Schach-Redakteurs aber war Chenkin verdammt, sich durchzuremisieren und von Huschi überholen zu lassen. Der Bundesuwe wird es nun hoffentlich nicht wagen, das Nervenbündel nach Chanti-Mansisk mitzunehmen.

Nachtrag (5.April): In den Kaderlisten des DSB taucht Chenkin übrigens im Gegensatz zu 2009 nicht mehr auf.
Mynona Zwo - 31. Mär, 22:16

Ich kenne Chenkin nicht persönlich. Falls die auf diesem Blog kolportierten Gerüchte stimmen, scheint er es vom Charakter her nicht gerade verdient zu haben, dass man sich für ihn ins Zeug legt. Ich bin aber generell gegen Mobbing und finde die Tonlage in Sachen Chenkin hier nur schwer erträglich.
Und was die Kurzremisen anbelangt, so ist das psychologisch schon etwas komplexer, was Raj in seinem Artikel im übrigen auch zur Sprache gebracht hat. Was soll also diese Häme?

schachblogger - 1. Apr, 10:38

Als Ex nicht die Bohne

Im letzten Satz war es angedeutet: Chenkin wäre hier nie ein Thema geworden, wenn ihn sein alter Tegernsee-Spezi Uwe Bönsch nicht mit einem von den deutschen organisierten Schachspielern großzügig alimentierten Nationalmannschaftsplatz versorgt hätte, obwohl es förderwürdigere Spieler im Lande gab und gibt. Der Schachblogger hätte es überhaupt beim ersten Stich bewenden lassen, wäre das Thema von anderen aufgegriffen worden. Aber gut steht es mit der deutschen Schachöffentlichkeit leider nicht.

Um mal eine Parallele zum Fußball zu ziehen: der derzeit beste deutsche Stürmer Kuranyi darf wegen einer Lächerlichkeit nicht für Deutschland Tore schießen, ein ethisch (und wohl auch nervlich) herausgeforderter russischer Großmeister aber für Deutschland seine Remisen schieben. Ein Meistertitel für Chenkin hätte ihn seine Nominierung für die Schacholympiade zumindest stark ins Gespräch gebracht. Auch wenn er aus Sicht des Schachbloggers nicht einmal Exnationalspieler hätte werden dürfen, wird er hier nicht die Bohne mehr interessieren, sobald das Thema Nationalmannschaft für ihn gegessen ist.
MiBu - 1. Apr, 17:19

Kuranyi ist ein schlechtes Beispiel...

...den habe ich mal im Schalker Stadion über 90 Minunten beobachten dürfen bzw. müssen. Ist eine einzige Provokation an Standfußball (also auch so eine Art Remisschieber). Und der beste deutsche Stürmer ist nicht Kuranyi und natürlich auch nicht Klose oder Gomez oder gar (horribile dictu!) "Prinz ich hau dir eine runter Poldi", sondern der Zweitligaspieler Thurk. Damit das mal klar ist...
Mynona Zwo - 1. Apr, 20:01

Ich glaube nicht, dass wir auf der Stürmerposition die größten Probleme haben. Und dass Kuranyi gerade einen Lauf in der BL hat, heißt ja noch lange nicht, dass er bei der WM brillieren würde, ganz zu schweigen von Thurk aus der 2. BL. Mein langjähriger Lieblingsstürmer Ulf Kirsten z.B. konnte in der Nationalelf nur wenig reißen. Bei ca. 80 Millionen Fußball-Bundestrainern lässt es sich so schön über Aufstellungen debattieren, die Verantwortung liegt letztlich bei einem einzigen, und eine gewisse Transparenz in der Entscheidungsfindung ist ja doch meist gegeben. Das würde ich analog auch dem Schach-Bundestrainer zugestehen wollen. Bei dem Modus von Mannschaftsturnieren erscheint es durchaus nachvollziehbar, eine auch gegen stärkere GMs relativ 'sichere' Remisbank einzubauen.

schachblogger - 2. Apr, 15:56

Also ich gehöre zu denen...

...die keine Schieber schieben sehen sondern kämpferisches, idealerweise auch aufregendes und gutes Schach sehen wollen. Und eine Nationalmannschaft, mit der ich mich, ohne gleich alle super finden zu müssen, einigermaßen identifizieren kann. Im übrigen sehe ich da auch Platz für Langfristziele. Die Nominierung von Baramidze, der immerhin schon sein halbes Leben in Deutschland verbracht hat und mehr Potenzial versprochen als bisher eingelöst hat, war in diesem Sinne vertretbar. Die eines nicht übermäßig integrationswilligen Multimigranten, der gerade einen guten Lauf hatte, bevor sein Abstieg einsetzte, war es meiner Meinung nach nicht.

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