Freitag, 1. Februar 2008

Livequalität

Bei der WM in Bonn soll die Übertragung der Partien zwischen Kramnik und Anand eine ganz neue Qualität erhalten, schwärmte Albert Vasse von DGT, als ich ihn am Wochenende in Wijk aan Zee traf. Wie ich diesem Text entnehme, der auch Fotos von der Vertragsunterzeichnung zwischen DGT und dem Veranstalter UEP zeigt, sollen die Empfänger dafür bezahlen, damit die hohen Entwicklungskosten wieder hereinkommen. Dafür sollen sie neben den Zügen Großmeisterkommentare mithören und das Brett aus diversen Perspektiven zu sehen kriegen.

Ob das reicht, um die erhofften mindestens 5000 zahlenden Zuschauer anzulocken? Soweit ich mich erinnere, hat noch kein Zahl-für-Interaktivität-Modell im Schach - ob Züge sehen oder Züge vorhersagen - großen Erfolg gehabt. Wofür die Leute bezahlen würden, wäre mitzuhören, was die Spieler berechnen und über ihre Stellung denken. Im Turnierschach derzeit allerdings undenkbar.

Nachtrag 27.März: Das System Foidos erlebt in ein paar Tagen seine Feuertaufe.

Donnerstag, 31. Januar 2008

Bessere Tage

Als Kramnik und Topalow noch miteinander sprachen, hat der ausgezeichnete Schachfotograf Fred Lucas diese schöne Aufnahme gemacht. Und als Kramnik noch die Kraft hatte, kleinen Jungs eine Lektion zu erteilen, diese.

Das falsche Kriterium, aber der gerechte Sieger

Gewöhnlich unterscheidet man beim Corusturnier nicht an der Spitze. Haben mehrere Spieler die meisten Punkte, wird der erste Preis geteilt. Mein spanischer Kollege Leontxo Garcia hält gar nichts davon. Ein Turnier braucht einen Sieger, basta.
Dass dieses Jahr in Wijk aan Zee tatsächlich unterschieden wurde, hat auch mit Spanien zu tun. In Bilbao findet im September das Finale des Grand Slam statt, und der Wertungssieger Lewon Aronjan ist dafür qualifiziert.

Grand Slam im Schach? Ja, einige Veranstalter haben sich zusammengetan und werben nun mit einem Circuit. Dazu gehören Wijk aan Zee, Morelia/Linares (Februar/März), Sofia (Mai) und Mexiko City (Juni). Dortmund ist zum Unverständnis der anderen Veranstalter nicht dabei. Sechs Teilnehmer werden in Bilbao doppelrundig um 400 000 Euro Preisgeld spielen. Vier Plätze sind für Turniersieger vergeben und zwei sind Freiplätze (oder mehr, falls ein Spieler mehrmals Erster wird). Man darf damit rechnen, dass Magnus Carlsen einer angeboten wird.

Denn ganz ehrlich, die Sonneborn-Berger-Wertung ist ein bescheuertes Kriterium. Das haben auch die Grandslam-Organisatoren so gesehen und darum erst einmal auf den direkten Vergleich geschaut. Aber der endete zwischen Carlsen und Aronjan remis, womit im Spitzenschach ja zu rechnen ist. Als zweites Kriterium hätte ich geschaut, wer mehr Gewinnpartien hat. Als drittes, ob einer der Spieler öfter Schwarz hatte, denn das macht schon einiges aus. Und wenn es dann immer noch gleich steht erst als viertes Kriterium meinetwegen Sonneborn-Berger. Oder vielleicht sogar eher noch die Fortschrittswertung, um einen kleinen Anreiz zu setzen, früh volle Punkte zu machen.
Carlsen hatte in Wijk aan Zee siebenmal Schwarz, Aronjan nur sechsmal. Carlsen hat fünf Partien gewonnen, Aronjan nur vier. Nach meinen Kriterien wäre Carlsen also eindeutig vorn. Trotzdem ist der Armenier völlig zu Recht zum Sieger erklärt worden. Er hat stärker gespielt und auch als Ausgleich zu dem ganzen Trubel um seinen Cosieger, neben dem weniger Anerkennung als verdient für Aronjan übrig geblieben ist.

Mittwoch, 30. Januar 2008

Nice for the happy few

Eine kleine Überraschung für die happy few: Zur Abwechslung wird das von Joop van Oosterom gesponserte und nach seiner Tochter benannte Melody Amber-Turnier heuer erstmals in Nizza gehalten. Auf Twic habe ich die Daten entdeckt. Mit Ausnahme von Karjakin und Morosewitsch haben sie alle gerade in Wijk aan Zee gespielt, eine Inzucht, die ich bereits eher kommentiert habe.

Amber Rapid and Blindfold Chess Tournament 2008
The 17th Amber Rapid and Blindfold Chess Tournament takes place March 14th-28th, 2008 at the Hotel Palais de la Mediterranée on the Promenade des Anglais in Nice. Twelve grandmasters from ten different countries will take part and the total prize-fund is 216,000 Euro.
1 Kramnik, Vladimir RUS 1975 2799
2 Anand, Viswanathan IND 1969 2799
3 Topalov, Veselin BUL 1975 2780
4 Morozevich, Alexander RUS 1977 2765
5 Mamedyarov, Shakhriyaz AZE 1985 2760
6 Leko, Peter HUN 1979 2753
7 Ivanchuk, Vassily UKR 1969 2751
8 Aronian, Levon ARM 1982 2739
9 Gelfand, Boris ISR 1968 2737
10 Carlsen, Magnus NOR 1990 2733
11 Karjakin, Sergey UKR 1990 2732
12 Van Wely, Loek NED 1972 2681

Gutes Omen für Bonn

Die vielleicht letzte ernste Partie zwischen Anand und Kramnik vor der WM (in Monte Carlo spielen sie mit verkürzter Bedenkzeit) hätte ein Kurzschluss werden können. Als Kramnik im 23.Zug von seiner bei der vorigen WM gespielten Partie gegen Swidler abwich, bot ihm der Weltmeister mit einer Stellungswiederholung quasi remis an. Kramnik kämpfte weiter, und so wurde es richtig spannend. Später wich dann Anand, immer noch einen Bauern hinten, aber mit guter Kompensation, einer Stellungswiederholung aus. Gleich darauf griff Kramnik mit T8e6 daneben.

Ungefähr von diesem Zeitpunkt an waren sie die letzten, die noch spielten. Selbst die mehrere Hundert Bretter der Nebenturniere waren verwaist. Alle zehn Monitore zeigten die letzte verbliebene Stellung. Mehr als 200 Zuschauer verfolgten gebannt den noch gut eine Stunde dauernden Showdown. Es war eine große Werbung für das Match im Oktober und traf sich auch gut, das just an diesem Tag ein Kamerateam vom WDR da war. Ein paar einzige Züge Kramniks und vielleicht zwei verpasste Chancen Anands später kam es dann noch zum Friedensschluss. Es war eine jener Remispartien, die mehr wert sind als manche entschiedene Partie.

Eine Analyse dieser inhaltsreichen Begegnung, die sowohl die theoretischen als auch die praktischen Aspekte beleuchtet, hat Ronen Har-Zvi hier geliefert (25 Minuten mit Audiokommentar).

Dienstag, 29. Januar 2008

Und was die Weltrangliste betrifft

Anand ist nach Corus übrigens wieder vorn. Er verliert zwar etwa drei Elopunkte, aber Kramnik büßt zehn Punkte mehr ein als der Weltmeister. Hätte Kramnik den direkten Vergleich am Schlusstag gewonnen, wären sie weiterhin gleichauf. Ich könnte mir gut vorstellen, dass ihn das motivierte, die Stellungswiederholung zu vermeiden. Es kann natürlich gut sein, dass Morelia/Linares, obwohl es eine Woche nach dem Stichtag endet, in der kommenden April-Eloliste schon mitausgewertet wird. Aber dort müsste Anand dann schon deutlich unter seinen Möglichkeiten spielen, um den Spitzenplatz an Kramnik, der nicht dabei sein wird, zu verlieren. Bedeutung ist ein paar Elopunkten Unterschied freilich nur symbolisch zuzumessen. An Spielstärke nehmen sich Anand und Kramnik sehr, sehr wenig.

Suizidale Tendenzen

...sah Wesko Topalow in seinem in Wijk aan Zee gezeigten Schach. Gleich in der ersten Partie gegen Aronjan habe er sich selbst umgebracht, sagte er mir nach der letzten Runde am Sonntag. Sein Figurenopfer gegen Eljanow mag grenzwertig gewesen sein. Obwohl er sicher war, dass er nicht besser stand, hat er (bevor er Dc5 zog) remis abgelehnt - und die vielleicht spielbare Stellung bald darauf eingestellt. Obwohl er ausgeruht nach Wijk aan Zee kam, blieb er am Ende unter fünfzig Prozent. Der spektakuläre und persönlich befriedigende Sieg gegen Kramnik war eigentlich alles, was Toppy am Ende vorzuweisen hatte.

Ergänzung: Interessanterweise lobte auch Kasparow gegenüber Mig Greenguard Topalows Spielanlage, meinte aber, seinem Spiel fehlte es an Perspektive.

Zu diesem Zeitpunkt war Anand - Kramnik eine der letzten laufenden Partien. Nach einer Stunde hätte Kramnik durch Stellungswiederholung remis machen können, tat es aber, trotz Erkältung und ohne Chance auf eine wesentliche Verbesserung in der Tabelle, nicht. "Heute ist Kramnik ein Held!" Ich schwöre, das waren die Worte von Toppy, und er meinte es nur ein kleines bisschen ironisch.

Sein Wettkampf gegen Weltcupsieger Kamsky solle idealerweise kurz nach der WM zwischen Kramnik und Anand stattfinden. Die bulgarische Sportministerin würde Topalow gerne in ihrer Heimatstadt Veliko Tarnowo spielen sehen. Andere Angebote gebe es bislang nicht.

Bobbys Erbe

Was hat Fischer dem Schach hinterlassen? Abgesehen von teilweise zweifelhafter Publicity und einer Reihe großartiger Partien bis 1972 zwei Dinge: Den Fischermodus bei der Bedenkzeit und Fischer Random Chess, deutsch Fischerschach, hier und da auch Chess960 genannt, das dem vom Theorietod bedrohten Spiel eine Zukunft geben sollte. Das sind, bei aller Kritik an dem peinlichen alten Herrn, zwei großartige Hinterlassenschaften, auf die viele Nachrufe überhaupt nicht eingingen und einige wenige auch nur am Rand. Aber was zählt in den Medien schon, was etwas für Schach bedeutet.

Die Story um Fischers Erbe ist in den Medien eine ganz andere, nämlich wer das Geld kriegt, das Fischer, mutmaßlich auf einem Konto bei der Schweizer UBS, hinterlassen hat. Um die zwei Millionen Franken sollen vom Preisgeld, das er 1992 in Jugoslawien kassiert hat, noch übrig sein. Der Telegraph und der Guardian haben berichtet.

Ein Streit zeichnet sich ab zwischen Miyoko Watai, die darauf pocht, mit Fischer verheiratet gewesen zu sein, und der Familie von Fischers verstorbener Schwester Joan, die die Ehe anzweifelt. Außerdem dürfte noch Fischers uneheliche Tochter Jinky Young ins Spiel kommen. Mal als siebenjährig, mal als 2002 geboren beschrieben, kommt sie aus einer Affäre hervor, die Fischer, der häufiger auf den Philippinen war, siehe seine infamen Radiointerviews, mit einer gewissen Marilyn Young in Baguio City hatte.

Eine andere Hinterlassenschaft dürfte Historiker und Biografen (von René Chun war bereits 2004 bei Viking eine Fischer-Biografie angekündigt, meine Nachfrage an Viking, ob damit noch zu rechnen sei, ist bisher unbeantwortet) mehr interessieren, nämlich was Fischer an Notizen, Briefen und Dokumenten hinterlassen hat. Einiges, was er in den USA hinterlassen hat, wohin er nach 1992 ja nicht mehr zurückkehren konnte, soll versteigert worden sein. Aber 31 Kisten hat er sich nach Budapest schicken lassen. Dort allerdings sollen sie ihm gestohlen worden sein, so jedenfalls steht es in diesem eingescannten Brief Fischers auf einer ihm mutmaßlich nahestehenden Website an die ungarische Polizei.

PS: Inzwischen ist von Hans Ree eine sehr lesenswerte persönliche Erinnerung an Fischer auf Chesscafe.

Lesenswert ist auch der Blogeintrag des Fernsehveteranen Dick Cavett, der Fischer mehrmals ins einer Show zu Gast hatte, samt Videoausschnitt hier:
http://cavett.blogs.nytimes.com/2008/02/08/was-it-only-a-game/

Montag, 28. Januar 2008

Ein großer Schritt für Carlsen, aber auch ein historischer?

Carlsen hat sein erstes Weltklasseturnier, zumindest geteilt mit Aronjan, gewonnen. Der Norweger ist erst 17. Ein historischer Primeur? Welche vergleichbaren Leistungen gab es?

Gata Kamsky war 16, als er 1990, noch titellos, in Tilburg siegte. Alle anderen Teilnehmer waren gestandene Weltklassespieler, doch Karpow und Kasparow waren nicht dabei.

Bobby Fischer war 19, als er das Interzonenturnier in Stockholm gewann. Botwinnik war natürlich nicht dabei, auch Tal und Keres nicht, aber immerhin endete Fischer volle 2,5 Punkte vor Petrosjan, der ein Jahr darauf Weltmeister wurde.

Garri Kasparow begann auch erst mit 19, Weltklasseturniere zu gewinnen.

Ruslan Ponomarjow war 18, als er FIDE-Weltmeister wurde. Immerhin vor Anand. Aber die beiden damals führenden Spieler Kramnik und Kasparow waren nicht dabei.

Andererseits: Carlsen hat sehr viele Einladungen, sprich Chancen. Wer viele Chancen kriegt, wird schon statistisch eher eine davon nutzen. Der nahezu gleichaltrige und auch in der Eloliste auf gleicher Höhe geführte Sergei Karjakin bekam, nicht zuletzt wegen seiner Herkunft auf der Ukraine bzw. der ehemaligen Sowjetunion, wo meist auch andere starke Teilnehmer herkommen, zuletzt längst nicht so viele hochrangige Einladungen wie Carlsen.

Ende 2006 in Moskau spielte er das erste Mal in einem Turnier der absoluten Weltklasse und gewann keine Partie. Vor einem Jahr in Wijk aan Zee wurde er noch Letzter. In Morelia/Linares war er schon fast vorne, aber in Dortmund und Moskau riss er keine Baeume aus.

Ein bisschen historisch ist der geteilte Erste sicherlich, aber für den Moment bedeutet er vor allem eins: Carlsens Eintrittsticket in die Top Ten und der Sprung auf 2750 in der nächsten Eloliste.

Freitag, 25. Januar 2008

Auf Regen folgt - Sturm

Auf die hässliche Runde ist in Wijk aan Zee eine fantastische gefolgt! Yesss!

Tragisch Carlsen. Anand riskiert einen Sizilianer, Carlsen bricht die Brücken hinter sich ab, opfert dann voreilig auf f7. Statt b2-b3 war wohl sofort Tc3 stärker. Anand jedenfalls meinte, er wäre überrascht, wenn es nicht irgendwo einen Gewinn für Weiß gibt. 30.Txf5 sah immer noch fett für Carlsen aus, finde ich, doch Anand hat das hinterher vor der Presse nicht erwähnt, sondern meinte, 33.Txf5 genüge für remis, aber ich habe meine Zweifel, wenn Schwarz die Dame gibt... Immerhin gut fürs Finish: Nun kann Anand noch ganz nach vorne kommen, wenn er Kramnik am Sonntag mit Weiß haut. Zumindest dass er es versucht, wird nun erwartet.

Aronjan wiederholt die Partie, die er gegen Gelfand gewonnen hat, mit vertauschten Farben, zertrümmert Van Wely (der sich aber gut gewehrt hat) und übernimmt allein die Spitze - hab ich ja lange vorhergesagt.

Das erwartete Russischremis zwischen Leko und Kramnik ist immerhin ein sehr ansehnliches mit Opfer und Dauerschach. Das lässt man sich schon mal gefallen, auch wenn es wohlmöglich alles Vorbereitung war.

Gelfand wird von Radschabow taktisch ausgekontert. Hätte Radscha (wie voriges Jahr) mehr Königsindisch aufs Brett gekriegt, wäre er vielleicht schon einsam vorne...

Eljanow kann also auch Schach spielen und lässt Polgar wegfliegen.

Topalow findet gegen Mamedscharows Königsinder kein Rezept. Weil auch der sich nicht traut, etwas zu forcieren: remis.

Langweiler der Runde ist das korrekte Remis Iwantschuk-Adams, der Rundenbericht erwähnt eine von Iwantschuk verpasste Chance.

Donnerstag, 24. Januar 2008

Doch nicht neu

Als Tscheparinki 12.Sxf7!? vor drei Jahren analysierte, mag es noch eine Neuerung gewesen sein. Als Topalow es Dienstag Kramnik servierte, war dann erst 13.e5 neu. In Fernschachkreisen kennt man nämlich, wie mir Arno Nickel gerade mitteilte, bereits folgendes wilde Gehacke:

Miron Naccu - Wolfgang Brodda
Fernschacholympiade 2006, Rumänien-Deutschland
1. d4 d5 2. c4 c6 3. Nf3 Nf6 4. Nc3 e6 5. Bg5 h6 6. Bh4 dxc4 7. e4 g5 8. Bg3 b5 9. Be2 Bb7 10. O-O Nbd7 11. Ne5 Bg7 12. Nxf7 Kxf7 13. f4 b4 14. f5 exf5 15. Bxc4+ Ke7 16. Rxf5 bxc3 17. bxc3 Rf8 18. h4 c5 19. dxc5 Qc8 20. Bd6+ Kd8 21.Bb5 Bxe4 22. Bxd7 Qxd7 23. Bxf8 Bxf8 24. Rxf6 Bxc5+ 25. Kh2 Rb8 26. Qxd7+ Kxd7 27. Re1 Bc6 28. Rd1+ Kc7 29. Rf7+ Kc8 30. Rf6 Rb6 31. Rb1 Ra6 32. Rxh6 gxh4 33.Rb2 Be7 34. Rh8+ Bd8 35. Rb4 Kc7 36. Rh7+ Bd7 37. Rc4+ Rc6 38. Ra4 a6 39. Rd4 Rd6 40. g3 hxg3+ 41. Kxg3 Kc6 42. Rxd6+ Kxd6 43. Rh6+ Be6 44. c4 Bb6 45. Kf4 Bc5 46. Ke4 Kd7 47. Rh7+ Kd6 48. Rh6 Kd7 49. Rh7+ Kd6 50. Rh6 1/2-1/2

Diagramm auf Seite eins

Wer heute aufmerksam an seinem Kiosk vorbeigegangen ist, vielleicht sogar die richtige Zeitung schon auf dem Frühstückstisch vorfindet, weiß es längst: Die Donnerstagsausgabe der FAZ hat Topalows 12.Sxf7!? als Bild des Tages auf Seite eins platziert. Für alle, die es nicht glauben, hier das PDF:FAZmachtauf (pdf, 136 KB)

Drinnen im Sportteil, auf Seite 32, steht dann noch ein bisschen mehr über diese im besten Sinne erschütternde Partie, aber nichts, was aufmerksame Beobachter des Turniers in Wijk aan Zee und der exzellenten Berichterstattung bei Chessvibes (ich ziehe ganz tief den Hut) nicht schon wissen.

Ach ja, der Medienlese-Blog fand die Wahl des Diagramms einen geschickten Zug.

Mittwoch, 23. Januar 2008

Der Tag des hässlichen Schachs

Auf eine der interessantesten Runden ist in Wijk aan Zee in der A-Gruppe die eindeutig hässlichste gefolgt.

Es fing schon mal mit einer dreimaligen Zugwiederholung zwischen Eljanow und Iwantschuk an. Immerhin traute sich keiner recht zu reklamieren. Eljanow ließ sich dann einfach überspielen.

Anand und Leko ruinierten ihre Damenflügel, und die Frage, wer schlechter steht, beantworteten sie, indem sie im 19.Zug remis machten.

Lauter Löcher hatte auch Polgars Damenflügel, doch Mamedscharow fiel nichts Besseres ein, als ins Remis abzuwickeln.

Topalow griff überraschend zu 1...e5, misshandelte die Stellung und muss irgendwo kaputt gewesen sein, doch im 42.Zug: remis.

Mausetot war auch Carlsen gegen Van Wely, der sich in Zeitnot betrügen ließ und dem Wunderjungen die Tabellenführung auf dem Silberteller servierte.

Die positionellen Feinheiten zwischen Kramnik und Gelfand sind bei mir verloren. Für meine Augen war das ein hilfloses Gestackse, in dem der Weltranglistenerste nie etwas Greifbares hatte.

Noch am korrektesten ging es zwischen Adams und Aronjan zu. Bevor alles in ein totausgeglichens Endspiel abgetauscht wurde: remis.

Von den anderen Gruppen sei nur aus dem Seniorenturnier Timman - Ljubojevic erwähnt, wo der Niederländer Topalows 12.Sxf7 wiederholte, aber nachdem sein Gegner Topalows Empfehlung 17...Thg8 folgte, nichts mehr fand. Unterhaltsam für die Zuschauer mag das folgende Gehacke gewesen sein, doch mit korrektem Schach hatte es wenig zu tun (Ljubojevic gewann hoch).

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